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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2007/2008

Qualifikationsturnier Hamburg

4. bis 6. Januar 2008

Spielort:

RAMADA Hotel Hamburg-Bergedorf

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Klaus J. Lais berichtet aus Hamburg

6 × 6 neue Anwärter auf den Titel.

Hier sind sie, die sechs Sieger in den sechs Gruppen beim dritten von sechs Vorturnieren. In der A-Gruppe hat sich mit Thomas Schmid am Ende noch der Top-Gesetzte nach DWZ an die Spitze gespielt. Geht man rein nach der ELO-Wertung ist die Reihenfolge schon deutlicher durcheinander gewürfelt. In der B-Gruppe hat es sich zum Schluss auch noch mal etwas relativiert, wo Sieger Lew Steinberg an Fünf gesetzt war. In der C-Gruppe dann aber eine echte Überraschung: Wolfgang Schwerdtfeger war zwar nach ELO an Sechs recht hoch gesetzt, nach DWZ jedoch in der unteren Hälfte aufgeführt! Auch die weiter dahinter Platzierten lieferten eine Top-Performance ab. In Gruppe D konnte keiner der ersten Neun am Ende einen Preis mitnehmen. Geschafft hat dies als Bester Michael Domroese, hier spielte sich Torsten Kumbernuß von Rang 85 aus auf die Fünf! In Gruppe E waren mit Christoph Tyborski und Sven Dirking wenigstens zwei der Favoriten unter den Preisträgern. Der Gewinner heißt jedoch Mariusz Schröder vom SK Bremen West, der von 31 aus ins Rennen ging. Die Gruppe F war natürlich die am schwersten berechenbare. Und so lässt sich auch kaum etwas aus dem Verhältnis der Wertungszahl zur Platzierung ablesen. Wir gratulieren sehr herzlich Tobias Ehrt aus Wahrburg.

Wahre Fans!

Wahre Fans

Wenn Sie Zeit haben, vor Ende der fünften und letzten Runde mal auf die Tabellen zu schauen, können Sie ungefähr erahnen, wie greifbar kurz vor Ende die Spannung ist. Bei richtig vielen Teilnehmern sind die fünf Runden, jede einzeln für sich genommen, wichtiger als je zuvor. Und so, wie es hier aussieht, wird noch bis zur letzten Sekunde gekämpft. Passend dazu auch das Teamphänomen. Gesehen hat man´s ja schon mal irgendwie, irgendwo, irgendwann. Aber es ist immer wieder erfrischend zu sehen, wenn hier bei einem offenen Turnier ganze Truppen in Trikots auflaufen. Die Fredersdorfer sind hier - und das ist nicht zu übersehen! In knallig gestreiften Hemden, einzeln durchnummeriert und stets in Gruppen anzutreffen, sehen sie richtig schnieke aus. Das hätten sie mal von Anfang an so durchziehen sollen, denn ein Gruppenerfolg ist erst mal nicht so deutlich nachzuweisen. Obgleich es natürlich motiviert, wenn auch der Spielgegner deutlich sieht: "Da hinten steht mein Kumpel".

Das Los der letzten Partie

Kennen Sie das? Da spielt man in einem großen Turniersaal unter Massen von Schachspielern und hatte man sich nicht vorgenommen, heute mal früher fertig zu sein? Wäre es nicht eben angenehm, vor der letzten Runde morgen ein bisschen Kraft zu sammeln, sich zu entspannen oder was auch immer mit einem ganzen, mindestens aber halben mitgenommenen Punkt vorzunehmen? Aber nein, es kommt natürlich so, wie man es befürchtet hatte. Während rundum alles nach und nach entfleucht, sitzt man immer einsamer an seinem Brett, während komischerweise rundherum niemand Lust hat, zuhause Kräfte zu sammeln, sich zu entspannen oder was auch immer mit seinen Punkten zu tun. Es wird voller und voller und plötzlich ist ausgerechnet Ihr Spiel das Interessanteste, was sämtliche Kiebitze je zu sehen bekamen. Warum nur?

Da fragen wir mal genauer nach

Wenn alles so toll laufen würde, wie die Deutsche Amateurmeisterschaft, hätten wir ganz sicher ein paar Sorgen weniger. Aber wir arbeiten dran! Ralf Schreiber zum Beispiel, als gewählter Breitenschachreferent des DSB. Er hat für die Teilnehmer des Hamburger Vorturnieres und für andere Turniere darüber hinaus einen Fragebogen entworfen, um die Spieler nach ihren Teilnahmegründen, nach dem Vereinsleben und Turnierverhalten befragt, sowie zu vielen weiteren Themen des Breitenschachs. Und wie er soeben freudestrahlend bilanzierte, kam eine sagenhafte Rücklaufquote von weit über 50% zusammen, wofür er sich noch mal sehr herzlich bedanken möchte. Wir auch!

5 × 10 plus 3 × 25 macht Zehntausend

Das ist aktuell die magische Formel der Deutschen Amateurmeisterschaft. Bevor Sie nun glauben, es habe uns endgültig erwischt in der RAMADA-Cup-Mania: Die Rechnung stimmt!

10 mal dabei

Und das geht so: Wie es unsere liebgewonnene Angewohnheit ist, ehren wir zu Beginn der vierten Runde die Jubilare. In diesem Fall zum Beispiel die Zehnjährigen. Spieler, die mindestens zehn Mal bei den Vorturnieren teilgenommen haben, bekommen von uns eine Urkunde und ein Schachbuch als Aufmerksamkeit.

Es war Dirk Jordan heute vorbehalten, gleich bis fünf zu zählen, um die Zehnmaligen aufzurufen: Manuel Dagel, Jürgen Jordan, Siegfried Künstler, Jens-Peter Wulff, Ralf Frombach nahmen ihre Urkunden und Bücher aus den Händen von Ralf Schreiber entgegen.

25 mal dabei - Hans Werbe, Frank Stolzenwald und Franz Gärtner (v.l.)

Zusätzlich hatten wir dann noch drei 25-Jährige: Bei Frank Stolzenwald, Franz Gärtner und Hans Werbe bedankten wir uns für diese Treue, denn von insgesamt bisher 34 Vorturnieren 25 mitzuspielen - da kann man schon von so was wie Familientreue schreiben.

Nun fragen Sie sich sicher nach der Zehntausend... Gemach, Gemach.: Matthias Berndt hat uns das "aus der Ferne" ausgerechnet, wie Dirk Jordan uns heute verriet: In allen Vorturnieren, Finalturniere nicht mitgerechnet, haben wir heute den zehntausendsten Teilnehmer begrüßen dürfen. Die Gleichung geht also so: Wenn Sie uns so treu sind, dass Sie schon zehn Mal bei uns vorbeikommen und schließlich auch noch so zufrieden sind, dass Sie es auf 25 Besuche ausdehnen - dann schaffen wir auch gerne und stolz die Zehntausend. Und ganz bestimmt ist das nicht die letzte Erfolgszahl dieser beliebten Serie: Bei Andreas Ziege bedanken wir uns stellvertretend.

Analyse allerorten

Analyse im Analyseraum
Analyse am Tisch
Analyse auf dem Boden

Kaum sind die Spieler vom Brett aufgestanden, geht´s auch schon weiter mit Schach. Egal wo, egal wie: Zuerst muss geklärt werden, ob es zu "Dame D Drei im Einundzwanzigsten" nicht doch noch eine Alternative gab. Neben den beiden Analyseräumen muss dafür aller verfügbarer Platz herhalten. Ganz egal ob Stehtische, Stühle oder gleich auf den hochflorigen Teppichböden unseres Gastgebers. Selbst wenn man in den Fahrstuhl steigt! Stehen da zwei Mittfünfziger, starren mit glasigen Augen durch die Gegend - und was hört man? "Ich hätte doch frühzeitig rochieren sollen". Lasst Euch das eine Mahnung sein!

Da isser wieder!

Spielszene

der Talisman. Lange suchen musste man da nicht, bis man dieses schöne Exemplar hier fand. So richtig zu helfen scheint er aber nicht, seine Besitzerin schaut doch eher trauriger aus. Ganz anders schon der junge Mann in der Spielszene daneben. In einem hoffnungslosen Endspiel schien der Junge richtig gut gelaunt. Da brauchte es jedenfalls keines Talismans mehr, zumal für Erfrischungen ja gesorgt schien.

Richtig spannend ging es heute morgen schon in den Gruppen A bis C zu. Da die nominellen Spitzenkräfte allesamt Punkte ließen, wurde besonders in den Brettern unmittelbar hinter der Tabellenspitze hart gekämpft. Kein Wunder: Die dritte und vierte Runde sind die wichtigsten.

Fleißige Helfer

Ganz gelassen sehen das indessen die "Hamburger Jungs". Die fleißigen Helfer, die uns Siegfried Wölk mitgebracht hat, haben hier alles locker im Griff. Mit stoischer Gelassenheit kümmern sie sich um Tabellen, Punkte und Formulare. Klasse!

Etwas stressiger hat es da schon Katrin Horn erwischt. Der DSB-Shop ist bei so vielen Turnierteilnehmern dicht belagert. Nicht zuletzt gibt es da ja auch interessante Dinge! Den beliebten Schachkalender zur Olympiade 2008 zum Beispiel für nur noch 8 Euro, bei Mengenabnahme sogar noch günstiger.

Speedy Günes Ceylan

Ein TÜV-geprüfter Kindersitz verbessert den Überblick

Der kleine Günes hat heute einen ganz besonderen Rekord in der Nachmittagsrunde erreicht: In 15 Zügen, gespielt in reellen acht Minuten und gefühlten drei, hat er heute mit Schwarz gewonnen: Zeitverbrauch laut "SilverTimer" (bei 30 Sekunden Zuschlag pro Zug): Weiß 1 Minute 29, Schwarz 1 Minute 34 Sekunden. Nicht übel, aber erwartungsgemäß ebenfalls in der Gruppe F taten es ihm nur wenige Minuten später an zwei weiteren Brettern die Altersgenossen gleich - da waren noch nicht mal die Bilder der Runde im Kasten.

In der A-Gruppe geht es natürlich weitaus gediegener zu, aber der Grund der Nennung in diesem Berichtsabschnitt sind die überraschenden Ergebnisse. Schon in der zweiten Runde war der an Sechs gesetzte Spieler an Brett Eins! Weitere Überraschungen boten auch die Topgesetzten in der Gruppe B und C. Das kann der Spannung nur gut tun!

Schweigen? Applaus!

Dr. Christoph Krupp, der Bürgermeister Bergedorfs, kam zur Eröffnung und fand ein paar richtig nette Worte zur außenseitigen Eiseskälte im Verhältnis zu den jetzt rauchenden Köpfen am Brett. Das kann man jemandem glauben, der sich innerhalb des Hamburger Vororts grundsätzlich nur auf dem Fahrrad bewegt. Mit ihm eröffnete der RAMADA-Direktor Carsten Bade das Turnier und Ex-DSB-Vize Siegfried Wölk sprach aus Hamburger Sicht zum bestbesuchten Turnier der Vorrunden. Unterdessen verzichtete DSB-Breitenschachreferent Ralf Schreiber mit einem gewissen Feingefühl für die Gesamtredezeit auf seine Ansprache zur Eröffnung, was ihm prompt einen kräftigen Applaus der wartenden Menge einbrachte. Man weiß ja, was sich gehört! Mit wenigen Minuten Verspätung schließlich ging es an die Bretter.

Massenhaft? Wunderbar!

Großer Andrang bei der Anmeldung

Mit gleich drei Anmeldetischen besetzte das Orgteam heute morgen die Hotel-Lobby, um mit dem Massenandrang klar zu kommen. Im S-Bahn-Rhythmus kamen die Spieler zur Deutschen Amateurmeisterschaft nach Bergedorf und genau so trafen sie dann auch schubweise am Spielort ein. Über Arbeit brauchte man sich heute also wirklich nicht beklagen, aber anstatt zu jammern, nahmen wir natürlich trotzdem jeden gerne mit. Ein paar wenige Spätanmelder mussten sich bis kurz vorm Turnierstart gedulden, ehe sie von den Schiedsrichtern von der Warteliste ins Turnierfeld übernommen wurden, denn es war nicht ganz klar, ob der Platz für alle ausreicht. Letztendlich sind aber 420 Teilnehmer nicht nur eine stolze Zahl, sondern auch gerade so das, was man im riesigen Spielsaal des Hotels unterbringen kann.

Wölks schnelle Truppe

Dank des großartigen Einsatzes des ehemaligen DSB-Vizepräsidenten Siegfried Wölk war für das Organisationsteam vor Ort selbst die Rekordanmeldezahlen des Hamburger Vorturnieres kein Problem. Im RAMADA Bergedorf war heute schon Hochbetrieb, denn Wölk hatte gut und gerne zwanzig fleißige Helferlein dabei, die dem Team vor Ort die Arbeit erleichterten. Und das ging dann zackig mit weit über 200 Brettern und auch wenn für das Team genügend Arbeit übrig blieb - da waren wir schon sehr froh drüber. Geschult und geübt wie wir sind, bauten wir für ein paar Prozent weniger Teilnehmer, als vorangemeldet waren, die Bretter auf.

Die ganz erfahrenen Martina Jordan und Jürgen Kohlstädt wetteten darauf, dass das morgen früh auch so hin haut. Dann wollen wir mal sehen. Erfrischend für einen Teilzeitteilnehmer wie mich, sind die exakt abgestimmten Aufgaben innerhalb der Organisation. Wenn ich immer mal wieder gerne schreibe, hier greife ein Rädchen ins andere, dann ist das noch milde ausgedrückt. Nicht weniger als zehn oder zwölf Aufgaben gleichzeitig werden so aufgeteilt, dass so effizient wie möglich geleistet wird, was bis zum Start einfach sein muss: Für die 20, 25 oder 30 Euro Startgeld, die das Wochenendturnier kostet, ein perfektes Rundum-Sorglos-Paket zu bieten. Heute ab 19 Uhr nehmen wir letzte Anmeldungen auf die Warteliste, ansonsten gilt hier: "Nichts geht mehr".

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