Logo Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft · RAMADA Cup 6³
Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2010/2011

Qualifikationsturnier Halle/Saale

19. bis 21. November 2010

Spielort:

RAMADA Hotel Leipzig-Halle

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Ralf Schreiber berichtet aus Halle

Geistreiche und kulinarische Eröffnung in Halle

Bei der Eröffnung bedankte sich der Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan bei den 230 Teilnehmer für die wiederum sehr gute Beteiligung im X. Jubiläumsjahr des DSAM, dem RAMADA Cup 6³. Nach der protokollarisch richtigen und absteigenden Rednerfolge übernahm der Referent für Breitensport im DSB den Staffelstab (sprich das Mikrofon) und berichtete über die neuesten Entwicklungen im Deutschen Schach. Quasi als "Newsletter" des DSB hier vor Ort in Halle informierte Ralf Schreiber die Anwesenden über das aktuelle Gespräch des Präsidiums des DSB mit den Spielern der deutschen Nationalmannschaft (siehe auch den Bericht unter www.schachbund.de).

Der Präsident des Landesschachverbandes Sachsen Anhalt, Dr. Günther Reinemann nahm den Gedanken auf und kam von der Zugspitze (= DSB) über den höchsten Berg in Sachsen Anhalt (Brocken, 1.158 m) zum höchsten "Hallenser Berg". Der Petersberg mit seinen 250,4 m ist die höchste Erhebung in der Region. Aber viel wesentlicher sei die Aussage, dass der Petersberg zwischen diesem und dem Ural in östlicher Richtung auf den vielen Kilometern auf dem 51. Breitengrad (oder noch exakter dem Breitengrad mit 51°, 36 Minuten und 41 Sekunden) der höchste Berg ist.

Dr. Günther Reinemann

Dr. Reinemann inspirierte die Zuhörer dann durch eine nette kleine Geschichte zum Hallenser Wappen und Schach. Im 12. Jahrhundert besuchte der Bischof einst Halle. Er traf die Halloren beim Salzsieden an und fragte, was sie denn machen. Sie antworteten, dass sie mit Holz und Wasser bauen und arbeiten. Darauf der Bischof, wenn ihr nicht mehr braucht als Holz und Wasser, so mögen Euch wenigstens Sonne, Mond und Sterne leuchten. Damit wünschte er den Schachspielern viele gute Ideen und persönlichen Erfolg. So könne man sich dann beim Finale im nächsten Mai in Magdeburg wiedersehen.

Bei seiner Begrüßung machte Herr Sebastian Otto, der Direktionsassistent des RAMADA Hotels Halle auf die kulinarischen Genüsse des Hauses aufmerksam und lud die Teilnehmer zu einem super günstigen und äußerst leckeren Abenddinner für nur 13 € (regulär 16 €) in das Hotelrestaurant ein.

Während und nach der erste Runde

Naturgemäß ergeben sich gerade in den Gruppen D bis F oft Paarungen mit großem Altersunterschied. Dabei gibt es auch das eine oder andere Mal Interessantes zu berichten. In der E-Gruppe hatten wir heute so einen Fall. Der jüngere Spieler wollte gern den einen oder anderen gespielten Zug noch einmal angesagt haben. Der ältere Spieler verstand aber nicht wirklich, was er gefragt worden war. Die Situation eskalierte, als nach einem Zug des älteren Herren der Knabe seine Hand über das Brett entgegenstreckte, um Remis vorzuschlagen. Die Worte hatte Schwarz zwar nicht verstanden, ergriff aber die angebotene Hand, um die Aufgabe (0:1) zu akzeptieren.

Nun meinte Weiß, die Partie hätte Remis geendet und Schwarz reklamierte den ganzen Punkt! Was tun?

Der Schiedsrichter entschied, dass ein Missverständnis vorlag und keine Einigung auf ein Remis zu Stande gekommen war. Die Partie wurde weiter gespielt (späteres 0:1).

Nach der ersten Runde ist vor der zweiten um 16:00 Uhr. Da gilt es sich zu stärken. Gerade hier in Halle fällt das den Spielern leicht, da das Imbissbuffet in der Lobby vor dem Spielsaal einlädt. Nicht nur die leckere Soljanka (sehr zu empfehlen) sondern auch Kleineres - vom Paar Wiener bis zum belegten Brötchen - findet neben dem obligatorisch ausgiebigen Kaffeegenuss den Weg in die Mägen der Schachspieler.

Prominenz bei der DSAM

Jan Ullrich
Jan Ullrich
Dustin Hoffmann
Dustin Hoffmann
Johannes Paul
Johannes Paul

Johannes Paul, Dustin Hoffmann und Jan Ullrich sind als VIP bekannte Namen in der Öffentlichkeit und hier bei der DSAM in Halle. Johannes Paul spielt würdevoll in der A-Gruppe. In der C-Gruppe ist Dustin Hoffmann am Set und in der D-Gruppe schnellt Jan Ullrich durch die Partien.

Fast direkt aus Berlin kommt der Gewinner des Politikerturniers Ulf von Hassel zu uns. In der B-Gruppe möchte er seinen nächsten Sieg landen. Siegerin ist schon Theresa Pohl (USC Viadrina Frankfurt/O). Als Deutsche Meisterin im Jugendbereich bezwang sie in der zweiten Runde in einem komplizierten Endspiel mit zwei Leichtfiguren und zwei Bauern den Turm plus drei Bauern. Mit dem Vorstand der OrwoNet AG Dr. Gerhard Köhler (Sponsor der DSAM) gibt es einen weiteren heißen Anwärter auf einen Finalplatz in Magdeburg in Gruppe A.

Jubiläen und Jubilare

Jubilare

Nach dem Bergfest und vor der vierten Runde gibt es bei der DSAM die sehr angenehme Tradition, Spieler, die zu den so liebevoll genannten "Wiederholungstätern" zählen, zu ehren. In Halle konnten sich auf eine Urkunde aus den Händen des Hauptschiedsrichters Matthias Möller und ein Schachbuch, überreicht vom Referenten Ralf Schreiber, die folgenden vier Jubilare freuen:

Zehnmal bei einem Vorturnier dabei waren: Steffen Heinze (SV 90 Havelberg), Dr. Andreas Salm (SAbt SV Werder Bremen), Karsten Schubert (SV Motor Zeitz) und Andreas Steinmetz (TSG Rot-Weiß Fredersdorf/Vogelsdorf).

Mit dem Hinweis, dass das nächste Jubiläum dann mit der 25. Teilnahme erreicht wird, löste Dr. Dirk Jordan ungläubiges Gelächter im Publikum aus. Interessant wurde es aber direkt danach, als er das kleine Geheimnis lüftete: es gab nämlich einen Spieler im Turniersaal, der genau diese 25 Mal bei einem Vorturnier des RAMADA Cups mitgespielt hatte. Mit großem Applaus wurde Dieter Junghänel vom SV Motor Wildau deshalb von den Anwesenden bedacht. Er erhielt die Ehrenurkunde mit den Unterschriften aller Organisatoren und ein handsigniertes Buch von Prof. Hesse "Expeditionen in die Schachwelt". Und da wir in Halle natürlich nicht an den berühmten Halloren vorbeikommen, beschafften unsere Frauen im Team (Martina Jordan und Ingrid Schulz) eine Geschenkpackung direkt aus der Halloren-Fabrik und übergaben das königliche Konfekt an den Jubilar.

ChessBase-Workshop mit Michael Richter

ChessBase Workshop

Der anerkannte Berliner ChessBase-Experte IM Michael Richter konnte sich dem großen Andrang auf den Workshop kaum erwehren. Die Stühle reichten nicht, aber den vielen Schachfreunden konnte auch im Stehen viel Wissens­wertes und Interessantes näher gebracht werden. Der Schwerpunkt lag in der neuen Dimension des Schachtrainings mit ChessBase 11. Dabei wurde der breite Fächer von der Eröffnungsvorbereitung über die Partieanalyse und dem Rechentraining bis hin zum Repertoireaufbau bearbeitet. Da in den ersten zwei Stunden nicht alle Fragen beantwortet werden konnten, setzte man kurzer­hand gleich noch eine zweite Veranstaltung ab 17:00 Uhr an. Im zweiten Seminar war insbesondere die Gegnervorbereitung nachgefragt und es wurde ausführlich dargestellt, wie man seinen Gegner auspräparieren kann. Zudem konnte die sehr funktionale Suchmaske mit ihren vielen Möglichkeiten für den Schachspieler intensiv behandelt werden.

×

© Copyright 2010/2011 Deutscher Schachbund e.V.