15. bis 17. Oktober 2010
Das man bei 10 Jahren und immerhin nun schon 50 Vorturnieren sicher von einer guten Tradition sprechen kann, unterstrich in der Anmoderation der langjährige Turnierleiter, Dr. Dirk Jordan. Das Team freut sich sehr über die großen Teilnehmerfelder und die Treue vieler Schachspieler.
Im direkt am Kurpark gelegenen RAMADA Hotel Bad Soden eröffnete der Referent des Deutschen Schachbundes, Ralf Schreiber, das erste Vorturnier der DSAM - RAMADA Cup 6³. Er überbrachte die Grüße des Präsidenten des Deutschen Schachbundes, Robert von Weizsäcker. Der urlaubsbedingt verhinderte Bürgermeister der Stadt Bad Soden am Taunus, Herr Altenberg, hatte dem Turnier viele Erfolg gewünscht und den Referenten gebeten, die Teilnehmer herzlich zu grüßen.
Ralf Schreiber beantwortete dann die oft gestellte Frage, was macht denn diese Turniere so erfolgreich:
Mit dem Hotel-Manager Uwe Schaaf, freute sich der "Hausherr" über die rege Teilnahme und wünschte allen Teilnehmern viel Erfolg. Er und sein Haus werden alles dafür tun, dass sich alle Schachspieler und Begleitpersonen hier in Bad Soden sehr wohl fühlen werden. Für die kulinarische Versorgung wird die ganze Zeit ein Imbiss direkt vor dem Spielsaal zur Verfügung stehen. Am ersten Abend gab es ein "Hessisches Buffet" und heute hat sich der Chefkoch für italienische Köstlichkeiten entschieden.
Nach "One Night in Bankock" aus dem Musikal "Chess" wurde die erste Runde angepfiffen: "Schwarz drückt die Uhr, Weiß zieht, Startschuß!"
Gleich am ersten Tag haben wir in Bad Soden ein Geburtstagskind. Sandro Kleinen feiert heute seinen 20. Geburtstag im Kreise von 230 Teilnehmern der DSAM. Ein herzlicher Applaus war im sicher. Der Referent für Breitenschach des DSB überreichte ihm ein kleines Geburtstagsgeschenk. Den Fritz 12 aus dem Hamburger Softwarehause ChessBase kann der nun 20jährige sicher gut gebrauchen. Wir wünschen ihm noch viele Punkte in diesem Turnier und viel Glück auf dem Wege zur Qualifikation für das Finale in Magdeburg.
In den ersten beiden Runden wurde schon hart gekämpft. Man sehe nur die F-Gruppe: hier gab es nur entschiedene Partien und kein Remis in der 1. Runde. Ein wenig Regelkunde aus aktuellem Anlass sei hier erlaubt.
Beispiel 1:
Ein Spieler reklamiert Zeitüberschreitung, weil die elektronische Schachuhr auf die neue zweite Zeitperiode umgesprungen ist (hier bei der DSAM weitere 15 Minuten nach 90 Min in der ersten). Richtiger Weise kontrolliert man nun, ob der Spieler, der am Zug war als die Zeit umstellte, 40 Züge ausgeführt hatte. Dies war im konkreten Fall nicht so. Die elektronische Schachuhr "Silver" zeigte eindeutig an, wer die Bedenkzeit zuerst überschritten hatte (Balken auf der entsprechenden Seite). Also (leider) Partieverlust durch Zeitüberschreitung. Nun kommt ein anderer Spieler und fragt: "Es haben aber doch beide Spieler noch keine 40 Züge und die Zeit hat umgestellt. Ist die Partie da nicht Remis?"
Antwort: Natürlich ist die Partie nicht Remis, da der am Zug befindliche Spieler die Zeit überschritten hat, weil er ja keine 40 Züge ausgeführt hat.
Beispiel 2:
Turmendspiel (K + T + 1 Bauer und K + T + 2 Bauern in offener Stellung). Die schwächere Partei reklamiert Remis, da sie meint, dass der Gegner seit etlichen Zügen nur noch mit dem Turm hin und her ziehe und somit keine Gewinnversuche mehr unternehme.
Klare Antwort: Es muss natürlich weitergespielt werden, da noch viel Material auf dem Brett ist und bis zum Remis noch etliche Hürden zu nehmen sind.
Der Schachversand Ullrich aus Eltman / Limbsach (bei Bamberg) hat wieder viele Sachen rund ums Schach für die Teilnehmer mit nach Bad Soden gebracht. Wie groß der Bedarf ist, zeigten die Fragen der Schachspieler am gestrigen Tag. Es war noch kein Schachhändler vor Ort und schon bestürmte man die Organisation: "… kommt denn noch ein Buchstand" oder "Warum habt ihr denn diesmal keinen Schachhändler dabei?" Es ist offensichtlich eine schöne Tradition, dass die Teilnehmer in Materialien für ihr Hobby stöbern dürfen und dabei etwas für sich entdecken.
Eine doch recht weite Anreise bis in den Taunuskreis hatte der Referent des ChessBase-Seminars. Pascal Simon bestieg früh um 9:00 Uhr den Flieger in Hamburg Fuhlsbüttel und konnte pünktlich um 12:30 Uhr im 515 km entfernten Bad Soden das von vielen schon mit Spannung erwartete Seminar beginnen.
Das Interesse war so groß, dass noch Stühle in den Seminarraum nachgestellt werden mussten.
Rund um die neue Software "ChessBase 11" aber auch auf alle andere spezifischen Fragen der Schachspieler immer eine kompetente Antwort wissend, überzeugte der Referent. Die große Nachfrage "zwang" Pascal Simon zu einer weiteren Stunde, die er dann insbesondere den speziellen Fragen der Anwender widmete. So konnten die Teilnehmer nicht nur viel Neues erfahren, sondern auch noch spezielle Probleme gelöst bekommen.
Die DSAM wurde anlässlich des 125. Geburtstages des Deutschen Schachbundes "erfunden". 1877 wurde in einem Forsthaus in Leipzig der DSB gegründet. 125 Jahre später feierten wir mit dem Jubiläumskongress, dem Mitropa-Cup, Veranstaltungen im Leipziger Hauptbahnhof (Jung gegen Alt) und eben dem Finale der DSAM - RAMADA Cup 5³ diesen Jahrestag in Leipzig. Die einmalig angedachte Serie wurde mit ihrer X. Ausrichtung inzwischen zu einer Tradition.
Dabei spielten wir in den ersten fünf Jahren jeweils 5 Vorturniere (siehe 5³). Da die Teilnehmerzahlen stetig wuchsen, wurde beschlossen, ein sechstes Turnier hinzuzunehmen und es wurden 6 Vorturniere (siehe 6³).
Rein rechnerisch ergibt sich daraus fünf mal fünf gleich 25 und vier mal sechs gleich 24 Vorturniere. Plus das Erste der jetzigen Saison hier in Bad Soden summiert es sich auf 50 insgesamt!
Viele Spieler nehmen mehrmals an der DSAM teil. Hier in Bad Soden war es für zehn Spieler das jeweils zehnte Mal. Jeder dieser zehn Spieler erhielt aus den Händen des Referenten Ralf Schreiber eine Ehrenurkunde und der HSR Egmont Pönisch überreichte ein Buch als Geschenk.
Die ChessBase Seminare sind noch eine recht junge Idee bei der DSAM. Unterstützer ist die Fa. ChessBase aber seit vielen Jahren. Deshalb wurde anlässlich des 50. Vorturnieres in der X. Serie Herrn Carsten Simon stellvertretend für die Fa. ChessBase eine Ehren-Urkunde überreicht. Der Applaus nicht nur nach Abschluss seines Seminars sondern auch im großen Spielsaal bei der Übergabe dokumentiert den Dank der Spieler und Organisatoren.
Mit Michael Schönherr von der Schach Zeitung war gleich ein zweiter Unterstützer vor Ort. Er ist zudem Mitspieler in der Gruppe D und hatte nach drei Runden mit 2 Remis noch Potential nach oben. Großes Potential beweist er mit seiner Schach Zeitung und den Marketingideen. Für die Teilnehmer der Vorrunde in Bad Soden hatte er 10 Gutscheine mit gebracht. Die ersten 10 Gewinner der 4. Runde erhalten zu dem verdient erkämpften Punkt noch einen dieser Gutscheine.
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