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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft 7³
  2017/2018

Qualifikationsturnier München

27. bis 29. April 2018

Turnierinformationen:

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F · Gruppe G

Teilnehmer:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F · Gruppe G

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Spielort:

H4 Hotel München Messe

Ralf Mulde berichtet über das DSAM-Turnier in München

Die historisch erste DSAM in Bayern hat begonnen!

347 Spieler trafen im Münchner Osten zusammen, darunter 25 weibliche Teilnehmer, also 7,2%, das ist ungefähr der (noch viel zu kleine) Anteil der Damen am normalen Vereinsgeschehen. Es ist das Turnier der Erst-Einsteiger: 120 Spieler, das sind 35% des heutigen Turniers, nehmen erstmals an einem DSAM-Turnier teil. Der älteste Teilnehmer kam ganz aus Berlin angereist: Gerhard Paris, Jahrgang 1935! Wo es einen Ältesten gibt, wird auch ein Jüngster vorhanden sein - und richtig, da ist er: der 7jährige Alexander Lukes ist die Nummer 3 in Deutschland im Bereich der U7 (wo waren denn die anderen beiden?).

Unser 2011 geborener Jung-Matador vom "Schachklub München Süd", also quasi aus der erweiterten Nachbarschaft, hat momentan DWZ 931 und wir tippen einfach so ins Blaue hinein, dass es nach dem DSAM-Turnier vierstellig geworden sein wird. Das mit dem "ins Blaue hinein" hätte sich auch auf das Wetter beziehen können, denn in München ist es heute 27. April 2018 vor- und nachmittags bei Temperaturen von 7 bis 19°C wolkenlos. "Alles ist super", schwärmte Ingrid Schulz aus dem Orga-Team der DSAM und auch Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan war vollauf zufrieden mit dem neuen Hotel-Standort im Münchner Osten, der bei genauerem Hinsehen gleich zwei Hotels der H-Gruppe verbindet.

Stadträtin Verena Dietl

So sah das in ihrem sehr freundlichen Grußwort auch Stadträtin Verena Dietl, die Repräsentantin der Stadt München, die besonders auf die sozialen und natürlich sportlichen Erfolge der 34 städtischen Schachvereine aufmerksam machte. "Wie in jedem anderen Sport benötigen Sie die Bereitschaft zum Risiko und: Die drei K, nämlich Kampfkraft, Kaffee, Kondition, um sich überhaupt so lange konzentrieren zu können und Erfolg im Wettkampf zu haben." Das mit dem Kaffee war das richtige Stichwort, denn die bis in die Ebene des General-Cluster-Manager Thomas Franke (Hoteldirektoren heißen heute so) unglaublich aktive Crew des Hotels hatte sich mit der "Kaffee-Flatrate" etwas Besonderes ausgedacht: Einmal zahlen und den ganzen Tag über Kaffee zum Nachschenken. Klasse!

Das fand Gerhard Kuchling natürlich auch. Der Schatzmeister des Bayerischen Schachverbandes repräsentierte den gastgebenden Landesverband ganz vorzüglich. Die Funktionäre mussten sich ein wenig aufteilen, denn zeitgleich mit der DSAM finden im fernen und gedanklich doch so nahen Berlin die zentrale Endrunde der Bundesliga, die Eröffnung der Lasker-Ausstellung, die Vereinskonferenz und die Tagung des Hauptausschusses statt - Schach-Deutschland war also vielfach unterwegs. Das ist aber ganz egal, denn jetzt gilt's! Entwickeln, verwickeln, abwickeln: Viel Spaß und Erfolg dabei!

Erstmals in München!

Mit der Entscheidung für den Standort München folgte die DSAM offenbar dem uralten Drang aller reisenden Deutschen. Die zog es bekanntlich, mindestens seit Johann Wolfgang, schon immer Richtung Italien. Die ersten Schritte in diese sonnige Richtung sind für die DSAM also nun getan. Und es gilt auch für die DSAM, was Jürgen Marcus schon 1972 wusste: "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben - nananananana - mir ist als ob ich durch dich neu geboren wär - Heute fängt ein neues Leben an ..." (nur richtig echt mit blonder Föhnwelle und "nananana-nana"!).

 

 

 

 

H4 Hotel München - Innenhof

München als "nördlichste Stadt Italiens" wurde wesentlich von einem begründet, den man doch eher mit dem Norden in Verbindung bringt, nämlich ... naja, das mit Heinrich Löwensenf [BILD] ist schon lange her. Deshalb jedenfalls wimmelt es hier und entlang Heinrichs Weg nach Lübeck nur so vor steinernen Löwen. Im Ur-München, von "Mönche(n)" abgeleitet, gab es ein Kloster, einen Fluss nebst hübschen Bachläufen, vermutlich auch eine Mühle und Heinrich der Löwe bat die Bier brauenden Mönche in der damals üblichen freundlichen Art, nun aber zackig ihre sieben Bibeln einzupacken, weil er hier an strategisch günstiger Stelle die Allianz-Arena zu errichten gedächte. Manche Methoden haben sich über die Jahrhunderte eben kaum geändert.

Kurz danach, am 29. Januar 1999, wurde die U-Bahn von der Münchner Innenstadt nach Trudering eröffnet. Das benachbarte "Riem war bis 1992 Standort des Internationalen Flughafen München-Riem. ... Der größere Teil des alten Flughafengeländes wurde zum Riemer Park umgestaltet", beauskunftet Wikipedia. - Park! Nicht Parkplatz!

Die hoffende Frage des Texters, "hört (sieht) man die Flugzeuge vom Airport Riem?" beantwortete unser Münchner Freund Ralph Alt souverän: "Natürlich nicht. Der Flughafen hat am 17. Mai 1992 mit dem Umzug nach Erding seinen Betrieb vollständig eingestellt." Das hört man als Schachspieler aber gar nicht gern. Das mit dem "eingestellt". Es sind jedenfalls rund 30 Jahre, um die München in Sachen Flughäfen der Weltstadt Berlin voraus ist.

Wer sich ein wenig die Füße vertreten möchte oder wunderlichen Beistand benötigt, sollte sich in der Nähe der Faustraße zur Lourdes-Grotte mit Marienfigur im Strahlenkranz begeben. Nein, das ist nicht kitschig! Das ist nur ... äh ... anders.

 

 

 

 

Die Angst des Schachspielers

Wer sich selbst zu beobachten weiß oder einmal aufmerksam durch einen Turniersaal schreitet, der bemerkt sie, denn sie springt ihn an: Die Angst. Oft blieb sie vor der Tür, jetzt aber ist sie da, mörderisch, sie ist unter uns. Die Angst ist Bestandteil des Schachs, seit Urbeginn des Wettkampfes. Es ist nicht die Angst vor dem Gegner oder vor seinem womöglich gewinnenden Zug, sondern auf beiden Seiten des Brettes erlebt jeder Spieler seine ganz eigene Angst vor den unklaren Folgen seines eigenen Zuges, vor einem üblen Fehler, davor, sich irgendwo verrechnet zu haben, ... was für eine Blamage wäre das! Und alle sehen zu!

Hinzu kommt, dass es sich nach dem auch noch zu reichhaltig gewählten Mittagessen um die zweite Runde am Tag handelt, irgendwann lässt die Konzentration einfach mal nach, obwohl der gute Mann auf der anderen Brettseite doch mindestens 30 Jahre älter ist. Älter als ich, denkt sich der Spieler, nicht als das riesige Steak. Wann wird der eigentlich mal müde?? Rechnet er viel weniger als ich? Ist womöglich jedem alles sonnenklar und nur ich sehe es nicht? denkt der Spieler beklommen. Er merkte, wie eine hysterische Stimmung von ihm Gewalt ergriff.

Gut, ich muss ziehen. Disziplin. Straffe Haltung, das hilft. Mit dem Springer auf g6 rausnehmen, dann den und danach ..., ja, genau, danach den ... am Ende habe ich doch einen Bauern mehr, oder nicht? Moment ... kann er dann doch mit den Bauern am Damengeflügel gewinnen und alle lachen mich aus? Hmm ... verflixt, ich sollte mich beeilen ...

War es im Saal eigentlich schon immer so laut??? "Ruhe bitte ...!!!" Super, jetzt weiß jeder, dass ich nervös bin, denkt der Spieler. Also auf g6, das sieht irgendwie toll aus. Sein rechnender Blick verhakte sich an diesem Felder-Komplex.

"Warum zieht der denn nicht endlich?? Dame schlägt auf d5 - gewinnt sofort, das sieht man doch!!" wisperte ein kleines, blondes Mädchen einem ihrer Vereinsfreunde zu, während der Spieler aber schon vor aller Augen nun mit sicherem Griff seinen Springer fasste, auf g6 einschlug, der stoische Gegner ungerührt wiedernahm, zwei Züge später eine ebenso überraschende wie tödliche Fesselung aufbaute - und damit sofort gewann. Es war aus. Angst hatte jetzt jedenfalls niemand mehr.

Nun hat er auch noch Geburtstag!

Der Deutsche Igor Tokarev scheint laut der Rating-Listen Teil einer 44-köpfigen "Schachfamilie" aus Russland zu sein. Seine DWZ 2019 hat er im SC Lechhausen, im schwäbischen Augsburg, erspielt; Pokale, Neckar-Open, ... da kam Einiges zusammen. Und heute nun der Höhepunkt: Der Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch, Igor!

Über unseren Freund Ralf Schöngart aus Buxtehude durfte ich in den letzten Jahren schon sehr oft schreiben. Und weil hier nie etwas Negatives gesagt hier: Es gab bei ihm immer positive Anlässe, in die Tasten zu langen. Das macht Spaß. Elo Zwoeins-zwoeins, DWZ 2073, geboren: ja. Und zwar gestern, nur eben ein paar Jahre früher. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich!

Im Dähnepokal unterlag er zwar jüngst Uwe Rick, aber in der DSAM ... lassen wir ihn doch selbst erzählen: "Ich spielte in der B-Gruppe mit 54 Teilnehmern. Da ich mich bereits in Magdeburg für das Finale qualifiziert habe, konnte ich das Turnier ganz entspannt angehen. Und das kann ja auch helfen: Meine ersten drei Partien konnte ich gewinnen und war alleiniger Tabellenführer! In Runde vier griff ich aber gründlich daneben und verlor sang- und klanglos (oder „mit Pauken und Trompeten“ …). In Runde 5 konnte ich dann aber wieder den ganzen Zähler einsammeln. Am Ende hatten sechs Spieler 4,0 Punkte auf dem Konto. Da ich jedoch von Anfang an in der Spitze gespielt habe, entschied die Buchholz-Wertung dieses Mal zu meinen Gunsten und ich wurde Turniersieger. Ich hätte nichts dagegen, wenn’s beim Finale in Leipzig auch so laufen würde!" http://www.sfbux.de/author/ralf/

Geburtstag Ralf Schöngart

Und dann findet sich noch Eintrag im Klassenbuch des Schachs - bei den FIDE-Ratings - über Freund Schöngart: "FIDE Title Applications. Title: International Arbiter; 2nd quarter Presidential Board Meeting 2011, 4-7 June, Al Ain, UAE." Darauf waren wir ja noch gar nicht gestoßen (worden)! Schon seit 7 Jahren internäschönäl Schiedsrichter! Das haut einen ja um. Der Vorsitzende der Buxtehuder SF hat zwar die Ruhe weg und schnackt nicht viel, aber Du hättest doch mal einen Ton sagen können! Wackelst da in der Bundesliga neben den Brettern her, alle denken, gleich setzt Du Dich und ziehst - dabei bist Du der Mann mit der Pfeife!

Immerhin spielt er noch immer selbst Schach, der Meister Schöngart. Und genau das hoffen wir auch von unserer Schachfreundin und neuem DSAM-Team-Mitglied Sarah Hund, die auf trilliarden Erfolge bei der DSAM zurückblicken kann (aber so alt bis Du doch noch gar nicht??) und nun Interesse daran findet, auch die andere Seite der Macht kennenzulernen: Der praktische Teil der Schiedsrichter(innen)-Ausbildung steht hier in München für sie an. Es gibt nur sehr, sehr wenige weibliche Referees im Schach - ich kenne keine -, schon deshalb ist das eine tolle und auch für Andere hilfreiche Entscheidung.

Wer ist DAS denn??

Sijia Anna Liu

Als Texter der DSAM sollte man eine Portion Neugier und Sympathie für alle Spieler mitbringen, sonst macht es keinen Spaß - weder das Produkt zu lesen noch es zu ersinnen. Und so blieb der neugierige Blick also, man möge es verzeihen, an einem für hiesige Verhältnisse etwas ungewöhnlichen Namen haften: Sijia Anna Liu. Wer mag das sein? Wie alt, wie jung?

Die FIDE klärt auf: Eine Dame, eine recht junge noch dazu, denn Sijia wurde 2005 geboren. Bevor Du Dir die Hände reibst und "Punktgewinn ..." murmelst, was Du natürlich nie zugeben würdest: Sijia Anna ist weltweit in ihrer Altersstufe U-14 (aktive Damen) die Nummer 166 und deutschlandweit die Nummer ... (Trommelwirbel!) ... 6! Ah, ich sehe, Du rührst jetzt schon sichtlich beeindruckt den Kaffee mit Deinem Läufer um? Elo 1570, DWZ 1520, Gruppe E, momentan verharrt die 13jährige zur Tarnung bescheiden auf Platz 35 ... so lange, bis Du dran bist. Als Schachpartner. Eben stand hier noch Opfer, aber das sah so sehr nach Oper aus.

Zunächst gibt sie Dir sehr freundlich und sehr nett die Hand - und das war dann auch schon die letzte Aktion, an die sich so mancher Gegner später noch erinnern konnte. Sijia Anna spielt in Stuttgart-Wolfbusch, das klingt doch schon "grr.... hinterm Busch!" In der württ. Kreisklasse haben wir sie gesehen - in der Spalte "Topscorer" ...! Hey, das mit der E-Gruppe ist doch auch nur Tarnung, oder? - - Viel Spaß und Erfolg im Turnier, Sijia!

Herausgepickt

"Hirschinger, ... den Namen kenne ich doch ...", brummte der Texter aus den Tiefen seiner Tastatur. - "Ja, klar, spielt in Gruppe B, mit 2,0 Punkten schon an Brett 3. Solltest Du wissen!" kam der Ball flott zurück. "Ein netter Spieler aus Landau, war schon recht oft bei der DSAM mit dabei." Jetzt bekam ich Oberwasser. - "Ja, super, welches Landau? Davon gibt's mehrere!" Wusste ich noch aus einer früheren Recherche. "Das in der Pfalz, das an der Isar, irgendeines in Hessen und noch ein paar ... Du hast die Auswahl!"

Aber da hatten wir ihn schon in den Listen gefunden. Unsere Mutter, der DSB, weist aktuell DWZ 1953 und Elo 2021 aus und der bewusste SK Landau 1908 tritt morgen mit einem Team in der Pfalzliga 3 gegen Hütschenhausen an. AHA!!! Pfalz! Zu Kaisers Zeiten war es noch ein Honoratiorenclub, "der sich gleich dem Bayerischen und dem Deutschen Schachbund anschloss", sagt uns die (alte) Vereins-Homepage, die leider noch ohne sichtbare Wegbeschreibung zu ihrem Club daherkommt.

Also Thomas Hirschinger aus Landau in der Pfalz, jaaa... hier ist noch mehr: 2002 war im Höhenflug, sozusagen auf Elo-max. mit 2130, also nicht so ganz GM, aber weit über dem deutschen Mittel, 1968 geboren, so lange die Landau-Seite nicht verfügbar ist, nehmen wir an, dass er mehrfacher Vereinsmeister sei (beweise doch das Gegenteil!) und sehen, dass er jetzt an Brett 2 der Gruppe B mit Weiß gegen eine weitere Fachkraft spielt, nämlich Samuel Maar. In dieser Gruppe sind sechs Spieler mit noch 100% im Turnier, so dass sich in dieser dritten Runde vielleicht schon einer oder zwei von den Anderen absetzen wird.

Was spiele ich denn heute?

Albins Gegengambit

Ein Gambit ist ja doch ein wenig vergleichbar mit dem Sperrmüll. Man stellt - bevorzugt im Schutz der Nacht - irgendwo einen nicht mehr benötigten Bauern auf die Straße und der Nachbar holt ihn ab. Manchmal stellt sich später heraus (Vorsicht! In diesem Ausdruck liegt bereits "zu spät" verborgen), wenn der Nachbar mit seinem Fund beim Trödler aufkreuzt, dass wir unbeabsichtigt Wertvolles hergegeben hatten ... sozusagen einen Smaragd-Bauern.

 

Halbzeit! Trööt...

Der Moment ist gekommen, einen Blick auf die Tabellen zu werfen. Schließlich sind drei von fünf Runden gespielt worden, gut die Hälfte ist also rum, da sollten wir schon erste Trends erkennen können. Beginnen wir mit der Gruppe G, den G-men. Mit den Trends ist das hier mitunter so eine Sache für sich, die Leute spielen ja oft in gänzlich unvorhersehbarer Weise:

In der Gruppe G führen mit Maik Philipp, Günter Heller und Benedikt Huber drei Spieler, die 100% erzielten. Die topfgesetzten Marina Bertram und Frank Stolzenwald tun sich diesmal schwer und hängen mit je 2,0 Punkten etwas nach.

In der Gruppe F entstand das gleiche Bild, nämlich mit Peter Lika, Patricia Maar und Seosamh Odubhlaing drei Führende mit je 3,0 Punkten. Gerhard Paris, ältester Spieler des Turniers, drängt mit seinen 2,0 Punkten energisch nach vorne. Die Schiedsrichter üben für die Ehrung der Sieger schon an der Aussprache des 100%ers von Bayern München: Seosamh Odubhlaing. Unser Schachfreund ist Jahrgang 1960, hat eine DWZ von 1265 und siegte zuletzt für sein Team, die Achte des FC Bayern in der D-Klasse. Hübsche Formulierung auf der Vereins-Homepage: "Selbstverständlich sind Spaß und Erfolg nicht gänzlich unkorreliert..." Das passt auch auf die DSAM!

Ähnlich wie in den bereits besichtigten Gruppen gestalteten die Akteure der Gruppe E ihre Tabelle, jedenfalls bisher. Und auch hier ist mit Thomas Awiszus, Cannstadt, einer dabei, dessen Nachnamen man nicht sofort für die Aussprache erfasst. Susanne Röhr und Johannes Thormeier sind die anderen beiden Strategen dieser Gruppe, die bisher alles gewannen.

Vielleicht gibt es irgendeine mathematische Formel, nach der die Wahrscheinlichkeit; ja, wohl geradezu Zwangsläufigkeit berechnet wird, dass nach Runde 3 jeweils 3 Spieler mit 3,0 Punkten führen? Wir haben ja genug Mathematiker, Meister einer schwarzen Zunft, im Team und im Saal. In der Gruppe D sind es Oliver Röhr, der die weite Fahrt aus Magdeburg nach München nicht scheute, Jörn Hödtke aus dem Kasseler Baunatal und Erkan Taskor, die sich momentan noch über 100% freuen können und somit natürlich über beste Chancen für eine "goldene" Platzierung verfügen. Auch hier haben sich die Rating-Favoriten noch nicht an die Spitze spielen können.

Gruppe C wurde von einem Spieler einmal als Überraschungstüte bezeichnet: Man weiß gerade hier oft nicht, ob die Spieler hier schon längst auf einem anderen Niveau agieren als es ihre Ratings signalisieren, im positiven und im negativen Sinne. Tolle Leistungen sind es jedenfalls immer, die mit "drei aus drei" verbunden sind, hier von Ante Bilandzic von Bayern München, von Rudolf Lange von Narva Berlin und Dr. Martin Steinhauser aus Merzhausen, dessen Führungsposition gewiss kein Zufall ist, denn er ist durch ein voriges Turnier bereits finalqualifiziert.

Die in jedem Umgang immer wieder "enge" Gruppe B entzieht sich jeder detaillierten Kommentierung; was soll man zu einer Riege sagen, die ZEHN führende Spieler aufweist, die nämlich allesamt 2,5 Punkte haben?

Und in der Gruppe A? Schon alles klar, Herr Kommissar? Es ist die einzige Gruppe im ganzen Turnier, in der einer alleine führt! Der Florian Walter vom Tarrasch Nürnberg schoss bisher mit drei aus drei durch das Turnier, was er gar nicht darf, weil er doch nur auf Fünf gesetzt war. Ohweia, was wird jetzt die Wettmafia tun...? Der von der Papierform favorisierte Stuttgarter Andreas Reuß brachte seine Bauern auf unbekannter Scholle noch nicht recht in Schwung und muss nun, nach einem Remis und gar einer Niederlage in Runde 3, sozusagen von vorn beginnen. Aus seinen momentan 1,5 Zählern könnten aber durchaus noch 3,5 Pkt. werden und damit eine schöne Platzierung. Dieser Hinweis gilt natürlich für alle Teilnehmer!! Der momentan bestplatzierte Münchner Teilnehmer ist Vadim Ryzhkov (wieder etwas für die Aussprache-Übenden im Team...!) aus dem Münchner Stadtteil Sendling, der mit seinen zwei aus drei auf dem vierten Rang sogar noch "Kurssteigerungs-Phantasien" freisetzt.

Was in keinem DSAM-Turnier fehlen darf

Das DSAM-Team hatte wieder die große Freude, sich bei einigen Schachfreunden bedanken zu dürfen, die ganz besonders oft siegten - oder es zumindest versuchten. Wir glauben, dass Spieler, die recht oft an einem unserer Turniere teilnehmen, irgendwann eine kleine Schachfamilie werden, jedenfalls wird von unseren Aktiven etwas in dieser Richtung berichtet. Das freut uns natürlich sehr - dieses "Lebensgefühl" ist durchaus beabsichtigt.

Wer zum zehnten Mal teilnimmt, erhält als kleines Andenken eine bronzefarbene DSAM-Nadel, im Falle der fünfundzwanzigsten Teilnahme steigert es sich auf silberfarben und bei der fünfzigsten, die man anfangs für völlig unmöglich hielt, ist die goldfarbene.

Jeweils zum zehnten Mal dabei sind Kerstin Billing, SC Schwabmünchen, Gruppe E und an ihrer Seite Oliver Billing, SC Schwabmünchen, Gruppe E und Tim Bursian, Zabo Nürnberg, Gruppe D, sowie Jörg Fuchs, SC Kreuzberg, Gruppe C - die "Kreuzberger Nächte" hält man einfach nicht andauernd aus, da muss es öfter mal ein DSAM-Turnier sein: Sehr zu empfehlen! -, Edgar Winand, SC Flörsheim, Gruppe C und die beiden netten Zwillingsschwestern von den Sfr. Bad Emstal/Wolfhagen, Felicitas Maar, Gruppe E und Patricia Maar, Gruppe F.

Ein "Fünfundzwanziger" war diesmal nicht dabei, aber dafür ein "Goldjunge":

50 Mal dabei: Gerhard Späth

Fünfzig DSAM-Turnierteilnahmen!!

Gerhard Späth, SC Burlafingen, Gruppe D. Diesmal agierte er am Brett ein wenig glücklos, aber beim nächsten Mal wird Schachfreund Späth Dir schon zeigen, was eine Harke bzw. eine Gabel ist!

Euch allen dankt das DSAM-Team für Eure Treue und für die Bekundung, dass es Euch offenbar bei uns gefällt!

Das mit dem "gut gefallen" bedarf eines Nachsatzes: Eine kolportierte, aber noch nicht "verifizierte" Behauptung besagt, dass die DSAM München 2018 das größte jemals in München veranstaltete Turnier sei. Wir können uns das schon angesichts einer bis selig Tarrasch reichenden Tradition gar nicht so recht vorstellen - aber es lässt sich sogar noch steigern, die Räume nebst Gestühl etc. sind ja doch größer und zahlreicher als wir vorher (konservativ) schätzten.

DSAM München 2018 beendet - es war wunderbar!

Aufgeführt sind in der tabellenähnlichen Form immer die für dass Finale qualifizierten Spielerinnen und Spieler. Das können mehr als sieben sein, weil gerade am Ende der Saison viele Schach-Athleten sich auch schon in vorherigen Turnieren auf einen Rang zwischen eins und sieben spielten. Die sind dann vorqualifiziert und entsprechend viele Spieler rücken für sie nach. Es genügte also gelegentlich, z.B. Achter oder Neunter zu werden. Warum nehmen die bereits für das Finale qualifizierten Spieler überhaupt noch einmal teil? Weil sie Spaß am Schach haben.

Bei Punktgleichheit wird, ohne es hier gesondert darzustellen, die bekannte Feinwertung als Unterscheidungsmittel herangezogen; unterscheidet sich da gar nix und muss - etwa bei nicht teilbaren Preisen - zum Gaudium der Anwesenden der recht große, bunte "Kohlstädt-Würfel" entscheiden. Der Namenspatron war zwar diesmal nicht im Turnier (er wurde durch Hugo Schulz vertreten), aber den Würfel durfte er denn doch nicht zu mancher Entscheidungs-Findung mit in den DSB-Hauptausschuss nach Berlin nehmen.

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Sieger Gruppe G: Maik Philipp 

Gruppe G: TWZ  ≤ 1200

Ein ganz enges Rennen in einer Gruppe, "in der ALLES passieren kann" (Hugo Schulz), wurde spät entschieden und tatsächlich waren die Punktabstände nicht sehr groß:

01.) Maik Philipp, Gmund, 4,5 pt
02.) Günter Heller, Sf Greiz, 4,5 pt
03.) Maxim Klein, FC Ergolding, 4,0 pt
04.) Frank Stolzenwald, Hamburger SK 4,0 pt - schon vorqualifiziert -
05.) Marina Bertram, w, Sf Bad Lausick, 3,5 pt - schon vorqualifiziert -
06.) Benedikt Huber, SK Abensberg, 3,5 pt
07.) Jens Mehnert, Tegernsee, 3,5 pt
08.) Andrè Martin, Nördlingen-Ries, 3,0 pt - schon vorqualifiziert -
09.) Florian Baiker, Rommelshausen, 3,0 pt
10.) Dr. Thomas Bangha-Szabo, Schwabing München Nord 3,0 pt    

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Sieger Gruppe F: Peter Lika 

Gruppe F: TWZ  1201 - 1400

In dieser Gruppe gab es am ersten Brett ein frühes Ergebnis und zwar im Gegensatz zu manchen anderen einen vollen Punkt: Eins zu Null. Das war die Begegnung des an Nr. 20 gesetzten Peter Lika (bis dato 4,0 pt) mit Seosamh Odubhlaing (dito). Du hast geschaltet?

Ja? In der Tat, Peter Lika hat das F-Turnier mit 100%, also 5,0 Punkten, gewonnen! Der Siegertyp aus der schwäbischen Fuggerstadt Augsburg ward 1984 geboren, hat noch keine Elo (was die Sache hier nicht wesentlich einfacher macht) und steigerte seine bisherige DWZ 1303 in diesem Turnier vermutlich ganz beträchtlich.

1.) Peter Lika, SG Augsburg, 5,0 pt!!!
2.) Paul Konstantin Roth, TuRa Harksheide Norderstedt, 4,0 pt
3.) Seosamh Odubhlaing, FC Bayern München, 4,0 pt     
4.) Julian Kurz, SF Spraitbach, 4,0 pt    
5.) Felix Handschuh, FC Ergolding, 3,5 pt
6.) Rolf Brüchmann, SC Garching, 3,5 pt
7.) Fabio Rogner, SV Caissa Wolfenbüttel, 3,5 pt
8.) Patricia Maar, w, Sfr. Bad Emstal/Wolfhagen, 3,0 pt

+ + +

 

Sieger Gruppe E: Susanne Röhr

Gruppe E: TWZ  1401 - 1600

Susanne Röhr hat es endlich geschafft! Ganz viele fieberten mit ihr (nur sie blieb die Ruhe selbst) und nun ist's passiert: Mit einem Remis schloss die Potsdamerin (Elo/DWZ 1639/1581, demnächst mehr) ihr Turnier ab, in dem sie tolle 4,5 Punkte erzielte. Das war der uneinholbare erste Rang!

1.) Susanne Röhr, w Potsdamer SV Mitte, 4,5 pt - schon vorqualifiziert -
2.) Dr. Wolfgang Rasch, Lok Meiningen, 4,0 pt
3.) Gabriel Mock, Ergolding, 4,0 pt
4.) Johannes Thormeier, SC Wolfsburg, 4,0 pt - schon vorqualifiziert -
5.) Felicitas Maar, w Bad Emstal/Wolfhagen, 4,0 pt
6.) Wolfgang Clemens, Lübecker SV, 4,0 pt
7.) Wolfgang Fuhrmann, Grün-Weiß Niemegk, 3,5 pt
8.) Uwe Stöter, Apelnstedt, 3,5 pt
9.) Sebastian Mehnert, Tegernsee, 3,5 pt

+ + +

 

Sieger Gruppe D: Oliver Röhr 

Gruppe D: TWZ  1601 - 1750

In dieser Gruppe gab es unter Ersten gleich vier Spieler, die schon finalqualifiziert waren, entsprechend erweiterte sich das Feld der "Leipzig-Fahrer". Sensationell ist Oliver Röhrs 100%-Ergebnis - trotz bereits erfolgter Qualifikation bis zum Ende voll durchgespielt. 

1.) Oliver Röhr, SG Aufbau Elbe Magdeburg, 5,0 pt !!! - schon vorqualifiziert -
2.) Dr. Frank Böttcher, USV Potsdam, 4.5       13     12
3.) Gerd Hüskens, Eschweiler SC, 4.5 - schon vorqualifiziert -
4.) Erkan Taskor, Niederräder TG, 4,0 pt
5.) Georg Jäger, SF Wetzisreute, 4,0 pt- schon vorqualifiziert -
6.) Matthias Armbrust, Sf Lindlar, 4,0 pt - schon vorqualifiziert -
7.) Laurin Perkampus, DJK Aufwärts St.Josef Aachen, 4,0 pt
8.) Tim Kurz, SF 90 Spraitbach, 3,5 pt
9.) Annika Denz, w, SC Neumühl 3,5 pt
10.) Torsten Ellinger, TSG Taucha  3,5 pt
11.) Jannik Danninger, TV Tegernsee 3,5 pt

+ + +

 

Sieger Gruppe C: Ante Bilandzic

Gruppe C: TWZ  1751 - 1900

Knapp vor der üblichen Mittagszeit kam das Ergebnis für Brett 1 ein: REMIS! Um Missverständnisseen vorzubeugen: Gekämpft haben sie schon (wir sind hier ja nicht in Linares), aber irgendwann war es eben ausgeglichen. Damit war Ante Bilandzic, FC Bayern München, (Elo/DWZ 1861/1871) Sieger der C-Gruppe.

1.) Ante Bilandzic, FC Bayern München, 4,5 pt
2.) Reinhard Klein, Münchener SC, 4,0 pt
3.) Wolfgang Bruening, Berlin, 4,0 pt
4.) Petro Lohvinov, München Südost, 3,5 pt
5.) Jürgen Pölig, Caissa Wolfenbüttel, 3,5 pt
6.) Imamali Askerov, Post SV Uelzen, 3,5 pt 
7.) Rudolf Lange, Narva Berlin, 3,5 pt 

+ + +

 

Sieger Gruppe B: Tobias Ammon

Gruppe B: TWZ  1901 - 2100

Dem an 6 gesetzten Tobias Ammon (Elo/DWZ 2140/2098) gelangen mit seinem Sieg in der Schlussrunde 4,5 aus 5! Aber hatte er damit auch die Gruppe gewonnen? Und wo überhaupt liegt Altensittenbach, wo der 1987 geborene Spieler seine Schachbücher liest? Nun, es ist ein Dorf und Stadtteil des auch nicht viel bekannteren (ich bitte um Verzeihung) Hersbruck bei Nürnberg. Wie auch immer: Viereinhalb im Studio B!

Jürgen Federaus tollem Verein DIGO Help Geilenkirchen und dessen Idee wollten wir uns noch gesondert widmen, kamen aber nicht mehr dazu: Beim nächsten Mal.

1.) Tobias Ammon, SV Altensittenbach 4,5 pt
2.) Klaus-Peter Wortmann, Märkischer Springer HS 4,0 pt
3.) Thomas Hirschinger, SK Landau       3,5 pt
4.) Frank Schellmann, SG Einheit Halle 3,5 pt
5.) Rupert Stocker, SC Gröbenzell 3,5 pt
5.) Tino Kornitzky, SC Erlangen 3,5 pt
7.) Jürgen Federau, SV DIGO Help Geilenkirchen 3,5 pt

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Sieger Gruppe A: Richard Scheftlein

Gruppe A: TWZ  2101 - 2300

Um 11:27 Uhr gab es am ersten Brett in der A-Partie Ryzhkov - Scheftlein ein REMIS. Damit war der 20jährige Richard Scheftlein, Elo/DWZ 2219/2185, *1998, Lok Meiningen, mit schönen 4,5 aus 5 uneinholbarer Erster der A-Gruppe. Das sind 90%!! Erst spielte der junge Mann mit stets achtbaren Ergebnissen in der Bezirksliga, jüngst schloss er zur Thüringer Landesklasse West auf, klingt alles noch nicht sooo doll, aber: 5,5 aus 7 im Mühlhauser Open 2017, 6 aus 9 in Citta di Arco, 4,5 aus 7 in Friedrichroda 2014 - und wir haben den Eindruck, diese positive Entwicklung ist noch lange nicht am Ende angelangt!

Bei den Damen ergab sich fast eine dramatische Situation. Sowohl Barbara Hund als auch Lara Schulze hatten sich noch nicht anderswo für das Finale qualifiziert. Es gibt nur einen "Damenplatz". Mindestens eine von ihnen musste also unter die ersten sieben kommen - wenn es nicht unter eben diesen schon zwei Vorqualifizierte gegeben hätte, die das Feld der "Leipzig-Fahrer" auf neun erhöht hätten. - Uff...!

Vadim Ryzhkov, SC Sendling, RUS, FIDE Elo 2147, max. 2205 (July 1998), DWZ 2048, *1977 (41), SC Sendling, ist der bestplatzierte Münchner Teilnehmer der DSAM München 2018!

1.) Richard Scheftlein, ESV Lok Meiningen, 4,0 pt - schon vorqualifiziert -
2.) Florian Walter, SC Noris-Tarrasch Nürnberg 3,5 pt
3.) Vadim Ryzhkov, SC Sendling 3,5 pt
4.) Gerald Löw, TSV Bindlach 3 - schon vorqualifiziert -
5.) Bernd Laubsch, Post SV Uelzen 3,0 pt
6.) Waldemar Golder, FC Ergolding 3,0 pt
7.) Dr. Jürgen Straub, Ingolstadt Nord 3,0 pt
8.) WGM Barbara Hund, w, SK Freiburg-Zähringen 2,5 pt
9.) WFM Lara Schulze, w, SK Lehrte 2,5 pt (nur einen halben Buchholz dahinter!)

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Wir haben uns sehr gefreut, mit Dir unser erstes Turnier in Bayern erleben zu können. Diejenigen, die es eigentlich durchführen, sind die Spieler. Uns hat es Spaß gemacht und wie wir hörten: Den Wettkämpfern auch. Ab 31. Mai geht es mit dem doppelten Finale (Dähne-Pokal!) in Leipzig weiter - wir im DSAM-Team freuen uns darauf!

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