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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft 7³
  2017/2018

Qualifikationsturnier Hamburg

5. bis 7. Januar 2018

Turnierinformationen:

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F · Gruppe G

Teilnehmer:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F · Gruppe G

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Spielort:

H4 Hotel Hamburg-Bergedorf

Ralf Mulde berichtet über das DSAM-Turnier in Hamburg

Die im Hintergrund sieht man nicht

Eröffnung

In diesem Turnier hatten wir sehr viele Anmeldungen. Das DSAM-Team richtete alles ein, zählte noch mal die Bauern durch, hantierte nach außen mit der erstaunlichen Zahl - und dann kam Shakespeare: "Der Sturm". Leider nicht nur Prospero und Ajax auf der Bühne (Loriot über einen von Ajax Brüdern: "Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur blasen kann"), sondern so ein richtiger Orkan. Erfahrene Schachspieler rechnen weit voraus und antizipierten deshalb massenweise, dass die Deutsche Bahn ... naja. Mit allen Wassern gewaschen sein wollen viele, aber möglichst nicht zwischen zwei Bahnhöfen. Also gingen millionen Absagen ein. Es kamen aber doch viele - wie ist das möglich?

"Zwei oder drei können wir im Team aus DSAM-Bordmitteln bearbeiten, aber diese Menge geht eben nur im Vollzeitmodus", sagte die für diesen Bereich zuständige Martina Jordan. Natürlich hat man jedes Verständnis für diese einfach nötigen Rückzieher, wenn man sich examplarisch im Fernseher die in Freudenstadt herrschenden "Land unter" Fluten anschaut. - Die DSAM hat in jedem Turnier eine beachtliche Warteliste. Je größer der Wettbewerb, desto länger. Die entsprechenden Schachfreunde rechnen aber wenige Tage vor dem ersten Bauernzug nicht damit, dass es doch noch für sie klappen könnte. Und bei der Menge? Wie soll man an sie herantreten?

Das geht nur mit so ungeheuer fleißigen, kompetenten und netten Mitarbeiterinnen, wie sie "Berlin", also die Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes zum Glück hat. Judith Ulrich, seit kurzer Zeit für das Turnier zuständig, wurde zur Heldin der DSAM, aber Anja Gering und Louisa Nitsche haben sich um Bergedorf, das größte Turnier, das der DSB je ausrichtete, ebenfalls verdient gemacht. Die nachrückenden Spieler mussten einzeln angerufen bzw. überhaupt erreicht werden - wir befinden uns in der Weihnachts- und Neujahrszeit -, das Finanzielle musste erledigt werden (DSB-Buchführung: Anja Gering), die Teilnehmerlisten mussten u.a. auf der DSAM-Homepage immer wieder "renoviert" werden, ... und es klappte! Das alles geht nicht nur an den Spielern, sondern auch an den meisten im Team unbemerkt vorbei, weil sie damit einfach nichts zu tun haben - aber ohne das ginge hier gar nichts. DANKE!

Solltest Du etwas vermissen?

Hugo Schulz

Mehr Kaffee: Die sehr freundlichen Damen im H4-Service fragen.

Mehr Punkte, mehr Rating: Den Übungsleiter im Club fragen.

FM Ullrich Krause, den Präsidenten des Deutschen Schachbundes, sozusagen das erste Brett des DSB: Es tut ihm sehr Leid, dass er nun doch nicht kommen konnte, er hätte gern von Dir gelernt. Uns tut das auch sehr Leid, weil wir ja die auf ihn wartenden kreischenden jungen Frauen abweisen mussten.

IA Hugo Schulz, als Schiedsrichter womöglich bei jedem DSAM-Turnier seit 1877 - oder so - mit am Tisch. Unseren Freund vermissen wir auch. Er arbeitet gerade Schach, zwar auch für den DSB, aber leider im Hamburger Osten, also im gerade gegenüber liegenden Teil der nicht gerade kleinen Stadt, nämlich beim Neuen Schach Brägen (New Chess Brains). Dort bemühen sich begabte junge Deutsche darum, IM zu werden. Davon gab's vor der Wiedervereinigung jenseits der Elbe ja noch eine ganze Menge. Jetzt ist wieder Nachschub gefragt. Diese Schachfreunde jedenfalls bemühen sich um die Würde (Bürde?) des Internationalen Meisters. Und wer anders als der Hamburger Hugo Schulz könnte hier schiedsen? Richtig, Wolfgang Pajeken. Deshalb ist er dort ebenfalls im Einsatz. Mit Trillerpfeife und Revolver.

Gekämpft wird im YES, "Youth, Education & Sports" und die haben da laut Bundestrainer Vökler nicht mehr profan Ziele, sondern die haben Targets. Donnerwetter. Gewinnen möchten sie jedenfalls wie Du und ich. Als Rahmenprogramm dieser zwei IM-Normen-Turniere findet so ganz nebenbei auch ein 5-Brädder-Nachwuchs-Wettkampf Bremen-Dänemark [https://www.bremerschachjugend.de/index.php/45-uncategorised/159-laenderkampf-bremen-daenemark] statt.

 

Die Spiele sind eröffnet!

Die DSAM in Bergedorf 2018 weist nun 515 Teilnehmer aus, darunter 49 Damen = ca. 9,5%. Die DSB-Geschäftsstelle leistete Schwerstarbeit, um die sehr vielen witterungsbedingten Absagen (Bergedorf um 10:00 h: knapp 6°C, kleinere Böen, schlaffer Niederschlag, also normal) durch ebenso viele Spieler von der umfangreichen Nachrücker-Liste zu ersetzen. Noch einer musste leider absagen - und für ihn konnte es keinen Nachrücker geben: Der als Teilnehmer und DSB-Gesandter vorgesehene Präsident Ullrich Krause konnte diesmal leider nicht spielen und reden. Weil auch Hugo Schulz, DSB-Referent für Breitensport, anderweitig im Einsatz war, wurde eine pfiffige Lösung gefunden: Hugo Schulz schrieb ausnahmsweise sein Grußwort auf und seine Gattin Ingrid Schulz, neben tausend anderen "DSAM-Jobs" auch unverzichtbare Fotografin des Turniers, las es vor. So war der DSB in seinem Turnier eben doch offiziell repräsentiert.

Boris Bruhn

Ulf von Krenski vom Bezirksamt Bergedorf zeigte dem halben Tausend Spielern mit seinem fachkundigen Grußwort, dass im Bezirksamt "Schach gesprochen" wird. Der Präsident des Hamburger Schachverbandes, Boris Bruhn, trumpfte rhetorisch richtig auf und verglich die beiden Sportarten Schach und das etwas mitgliederstärkere Turnen. Das hatte ja den Turnvater (Johann Friedrich Ludwig Christoph) Jahn als Kristallisationspunkt und für Präsident Bruhn war nun der Turnierdirektor zum "DSAM Vater Jordan" geworden. Er soll den Saal lebend verlassen haben, nicht ohne zuvor auf die am 21-Jul-2018 startende Deutsche Meisterschaft der Senioren (50+ und 65+) hinzuweisen. Zumindest Teile des DSAM-Teams werden auch hier als Betreuer fungieren.

Kurios, aber in der Sache sehr sinnvoll war die Bemerkung vom Hoteldirektor Lars Wölpel, der seine vielen Gäste ("bis unters Dach") sehr begrüßte, nach der sich am Eingang des Turniersaals der Kaffee-Ausschank befinde und dass die klirrenden Löffel gegen "schweigendes Plastik" ausgetauscht worden seien - nicht ganz stilvoll, aber ungemein nützlich. Schachspieler mögen geradlinige Lösungen. Wir wünschen jeder und jedem, dass Dir in allen Partien eine solche gelingen möge: Viel Spaß! 

Adolf Anderssen und die Gebackene Leber Variante

DSAM Bergedorf 2018: Das gar nicht weit von hier liegende Altona war sehr lange eine selbständige Stadt und gehörte durch die Wechselspiele der Historie bis 1864 zu Dänemark. Der deutsch-dänische Krieg änderte das und 1871 waren Bismarcks Einigungs-Kriege aus dessen Sicht erfolgreich beendet. - gerade rechtzeitig, um in Altona 1872 ein Meisterturnier anlässlich des 3. Kongress des Norddeutschen Schachbundes auszuspielen!

Einer der nur fünf Teilnehmer war Karl Ernst Adolf Anderssen, der im Juli dieses Jahres 200 Jahre alt geworden wäre (* 6. Juli 1818 in Breslau; † 13. März 1879 in Breslau). Von vielen wird er als erster informeller Weltmeister angesehen, was ihm gegönnt sei, aber was wäre dann über andere zu sagen, zum Beispiel Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais 1795-1840, über Pierre Charles Fournier de Saint-Amant 1800-1872, erst recht über Howard Staunton 1810-1874? Und dann gab es da ja auch den jungen, eleganten Gentleman aus New Orleans, vielleicht Erfinder des modernen Schachs, Mr. Paul Charles Morphy 1837 - 1884.

In jenen Tagen wurde es langsam "hip", die Schachpartie mit einer gebackenen Leber zu beginnen. Wie bitte? Ja, die Back-Leber-Eröffnung! Die Fegatello-Variante (im engl. Sprachraum: Fried Liver Attack) ist eine Eröffnung im Schachspiel, in der Weiß einen Springer opfert, um den schwarzen König zu entblößen und starke Initiative zu erhalten. Sie ergibt sich im "Zweispringerspiel im Nachzug" in der Variante der Preußischen Partie nach der Zugfolge 1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bc4 Nf6 4.Ng5 d5 5.exd5 Nxd5 6.Nxf7 klassifiziert wird das als ECO C57. [Wikipedia]

Pons übersetzt das irgendwie unanständig klingende Wort Fegatello verblüffend mit "gebackene Schweinsleberscheibe", sehr ähnlich dict.cc mit "gebackene Leber", wiederum ähnlich Langenscheidt mit "Schweineleberspießchen", gesprochen wie "Frikadello". Was das nun mit einer Schach-Eröfnung zu tun haben kann, bleibt unklar. Genauso ist aber der Sprachgebrauch auf Englisch: Fried = gebraten, Liver = Leber. Unfassbar. - Kein Nahrungsmittel für Schleckermäuler meint jedenfalls der "Lolli Angriff", der nämlich auf Giambattista Lolli 1698-1769 zurückgeht. Und wann kommt die Rollmops-Eröffnung? Sollte im Restaurant gebackene Leber angeboten werden, denkst Du jetzt vielleicht an die alten Meister.

Drei Könige

Heilige drei Könige

"Der Dreikönigstag markiert das Ende der Weihnachtszeit", postulierte gestern das "Hamburg Journal" mit Dina Hille. Anderswo geht's jetzt aber erst so richtig los! Nicht nur bei uns im Turnier. "In einigen stark katholisch geprägten Ländern, wie z.B. Spanien sowie in Ländern mit christlich-orthodoxem Glauben wird am 6.Jan. Weihnachten gefeiert (im Sinne von "Familienfest mit Bescherung"). In Russland kommt aber auch am 6. Jan. nicht der Weihnachtsmann, sondern "Väterchen Frost"." http://www.feiern-online.de/feiern-online/inhalt-feiertage/drei-koenige.htm Weihnachtsbäume hin oder her, wichtig ist in unserer unmittelbaren Umgebung zunächst das Hochwasser der Bille, der man eine solch wichtige bisher gar nicht zutraute. https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wenn-die-Bille-ploetzlich-zur-Bedrohung-wird,hochwasser4310.html

Nach Runde 3 wird es sinnvoll sein, den Leser ein wenig durch die Turnier-Tabellen der DSAM zu führen, wenn sich eine Gruppen-Spitze ausgebildet haben wird.

Glückwünsche Respekt Dank Jubiläen Geburtstage

Eine der schönsten Aufgaben ist es in jedem Turnier, unsere Jubilare und Ehrentagsjubler ganz herzlich zu beglückwünschen! Gerade Damen, die oft nicht sehr gerne darauf hingewiesen werden, ein Jahr älter geworden zu sein, werden eifrig zustimmen, wenn gesagt wird: Niemand kann für seinen Geburtstag. Dagegen allerdings auch nicht.

Und vielleicht weil es sich um "kitzliges" Thema handelt, kennt die deutsche Sprache laut aller Synonym-Lexika kein Ersatzwort für den doch ziemlich sonderbaren Ausdruck "Geburtstagskind" - wenngleich ich mich hüten möchte, einen 40- oder 50-jährigen Erwachsenen als "Kind" zu bezeichnen. Es sei denn, er (ja, oder sie!) spielt 1.a4.

 

 

Jener Ehrentag also wird natürlich unter jeweils anderem Geburtsjahr heute gefeiert von: 

Morgen wird Ali Berk Dursun 9 Jahre alt und kann sich auch auf ein Geschenk von der DSAM feuen.

Weit weniger pikant ist es, die Namen unserer Jubilare zu nennen. Das sind Spieler, die zum zehnten, fünfundzanzigsten, manchmal gar fünfzigsten oder fünfundsiebzigsten Mal an einem DSAM-Qualifikationsturnier teilnehmen. Rätselhafterweise werden Finalteilnahmen dabei nicht mit einbezogen. Vor ungefähr zwölfhundert Jahren, als der Karl der sog. Große ... vor langer Zeit also erfand das DSAM-Team eine kleine Aufmerksamkeit als Zeichen des Danks für so viel Treue und als Zeichen des Respekts vor dem Spieler den "Bronzenen Springer" für zehn Teilnahmen, den Silbernen für 25 und, damals noch unvorstellbar, den Goldenen Reiter ... Springer für 50 Teilnahmen. Dabei handelt es sich um hübsche, nicht zu mickrige kleine Abzeichen, die dem Vernehmen nach auch schon bei gesellschaftlichen Anlässen am Rand der großen Galopp-Rennbahnen gesehen wurden. Für Schach zu werben ist eben auf vielfältige Weise möglich! Immer und überall.

 

Jubilare

10 DSAM-Teilnahmen

Zum zehnten Mal dabei sind unsere Freunde: 

Auffällig daran ist erstens, dass zwei Spieler dabei sind, für die einerseits Bergedorf ein Heimspiel bedeutet bzw., die momentan offenbar keinem Verein angehören (oder sich bei der Anmeldung nicht an ihn erinnern konnten). Die DSAM also hat mindestens diesen einen "im Schach gehalten" - abgesehen davon, dass zu vermuten ist, dass dieser Stratege, der offenbar gerne und dauerhaft Schach im organisierten Rahmen spielt und morgen oder nächsten Monat oder wann immer wieder einen Verein verstärken möchte. Weiterhin viel Spaß am Brett!

Damit nicht genug! Gleich zum fünfundzwanzigsten Mal spielt Sven Wobbe, SG Glinde, mit, aktuell in der Gruppe B, wo ihm diese immense Erfahrung, gepaart mit Talent, ach 2 Runden schon zu 1,5 Punkten = 75% verhalf. Und zu vermuten ist: Der hat noch nicht genug! Behalten wir Schachfreund Wobbe im Auge - es ist der Mann mit dem Silbernen Springer, nicht der mit dem Goldenen Colt.

Spielertraube!

Daniel & Julian Grötzbach

Im Fußball sind solche Gruppenbildungen angeblich nicht gern gesehen, im Schach sind sie - wohlgemerkt: direkt neben dem Brett! - recht ungewöhnlich. Es geschah am hellichten Tage, an allererster Stelle, nämlich in Gruppe A am Brett 1. Dort spielte mit Weiß der an 27 gesetzte Henrik Hesse seine Partie mit der "Numero Uno" des Turniers, Julian Grötzbach. Letzterer stand. Entweder weil die Arbeit erledigt war oder weil er seinen Sessel verliehen hatte. Da standen aber auch ganz viele andere Schachfreunde.

Gab es einen Streitfall? Ein sensationelles Ergebnis? Eine Zauber-Kombi nach Art von Anderssen und Tal? Die Redaktion entschied sich, am Spielfeldrand einen der Schiedsrichter zu befragen - und traf auf einen der Beteiligten, der bereits einen wohlverdienten Imbiss einnahm. Julian erläuterte, dass es eben eine komplizierte Angelegenheit gewesen sei, die beiderseitige Zeitnot hervorrief (hier wird Schach also ernst genommen und nicht einfach so mit "wird schon passen" drüberweg gepfuscht!) und am Ende war's dann doch remis. Man weiß in diesen Momenten manchmal nicht, ob nun die Zeit für Glückwunsch oder Kondolenz gekommen sei und wird sich zumeist für ein Verständnis andeutendes Nicken entscheiden. Jedenfalls: Wieder kein Skandal. Wir müssen weiter warten.

Die Ehrlichkeit des Schachspielers

Ein herrenloser Verzehrgutschein ohne Namen, gefunden beim Frühstück im Restaurant, fand am Freitag vor der ersten Runde seinen Weg an den Schiedsrichtertisch. Die Runde nahm ihren Lauf, so weit ohne besondere Vorkommnisse.

Irgendwann fand sich ein Spieler an der Kaffeebar ein, ein Brötchen war sein Begehr. Als es ans Bezahlen ging, nahm das Drama seinen Lauf: Er fand seinen Verzehrgutschein nicht. Also suchte er überall, packte er seine Taschen aus, Hose, Jacke, Portemonnaie. Kein Verzehrgutschein. Er packte alles wieder ein und packte seine Taschen wieder aus. Jeder Zettel aus der Geldbörse wurde auseinandergefaltet und wieder zusammengefaltet. Kein Verzehrgutschein. Verzweiflung machte sich breit.

Mattnetz

Zwar hätte er sein Brötchen auch bar bezahlen könnnen, doch inzwischen war der Spieler in seiner Not der Besatzung am Schiedsrichtertisch aufgefallen.

Er wurde gefragt, ob er sich am Vormittag im Restaurant aufgehalten habe, was er bejahte. Da der Gedanke nicht allzu fern lag, dass er dort seinen Gutschein verloren haben könnte, wurden ihm die gefundenen Bons vom Schiedsrichtertisch ausgehändigt. Damit verband sich die Bitte, den Gutschein, falls sich der eigene wider Erwarten doch noch finden sollte, zurückzugeben.

Die erste Runde endete, die zweite Runde begann, so weit ohne besondere Vorkommnisse.

Irgendwann stand der Gutscheinsucher vom Vormittag vor dem Schiedsrichtertisch, den Gutschein in der Hand. Er habe tatsächlich seinen eingenen Gutschein gefunden. Und die zwei Euro, mit denen er sein Brötchen bezahlt habe, werde er noch zurückgeben, müsse dafür nur noch Geld wechseln.

So ehrliche Schachspieler machen Freude!

(Heike Wöst)

 

Wasserpegel

Feuerwehreinsatz

Der Wasserpegel der Bille steigt. Jetzt ist die Feuerwehr angerückt, um das "Lichtwarkhaus" leerzupumpen. Das liegt dem H4-Hotel direkt gegenüber, und wir spielten vor vielen Jahren auch einmal dort - warum, weiß niemand mehr. Mindestens ein Schachspiel hat das Jugendhaus seither auf dem Tisch, siehe deren Homepage - sollte das wirklich mit der Strahlkraft der DSAM zu tun haben? Völlig egal: Wir wünschen dem Projekt, dass keine größeren Schäden entstehen - und uns selbst, dass keine Gummistiefel an die Küchencrew ausgegeben werden müssen.

Eine Webcam scheint es an der Bille oder in unserer direkten Nähe nicht zu geben. Vielleicht wissen unsere professionellen Journalisten Harry Grunwald (Bergedorfer Zeitung) und Klaus-Günther Besenthal (ChessBase) durch ihre Kollegen mehr. Eigentlich hoffen wir, dass auch sie nichts zu berichten haben werden, denn so ein Wassereinbruch verursacht doch immer wieder großes Leid und hohe Kosten. Anscheinend ist inzwischen bundesweit das Schlimmste überstanden.

Hundertprozentig

Spannende Partien bei der DSAM in Hamburg-Bergedorf

Eine Runde vor Schluss gibt es nur sehr wenige Schachfreunde, die noch immer 100% haben. Sehr wenige, aber es gibt sie. Da ist Albert Schwank in der G-Gruppe; und in der E-Gruppe geht der "100%-Schwank" mit Johann Schwank (Bruder? Vater?) gleich weiter, der gegen den bisher ebenso erfolgreichen Björn Silwedel antritt; nach dieser Runde wird mindestens einer der beiden keine "weiße Weste" mehr haben. Das kann einem allerdings auch schon beim Frühstück passieren. Ähnlich ist es in der D-Gruppe, hier sehr junge Spieler betreffend: Matteo Metzdorf (*2007) und Lennart Christian Grabbel (*2003) sind in dieser Riege die tollen Jungs mit der bisher vollen Chancennutzung. In den hier nicht genannten Gruppen führt jeweils ein Spieler mit 3,5 Punkten.

DSAM Bergedorf 2018 beendet - und Du warst dabei!

Nanu? Schon wieder zu Ende? In der Tat: Fünf Runden wurden gespielt, es ist Sonntagmittag, das heißt: Die strahlenden Sieger von Bergedorf 2017 stehen fest! Zum Glück blieben wir im Hotel alle trockenen Fußes, was an diesem Wochenende nicht jeder in Deutschland von sich sagen konnte. Es ist eben ein wahres Glück, bei der DSAM zu spielen ... 

Vergewissern wir uns in der Ausschreibung noch mal kurz der Grundlagen: "Die Plätze 1-7 jeder Wertungsgruppe qualifizieren sich für das Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 7³ in Leipzig. ... Die bestplatzierte Frau der jeweiligen Gruppe (A-G) des Finales wird ausgezeichnet mit dem Titel: „Deutsche Frauen Schach-Amateurmeisterin” 2017/2018 der A- (B, C, D, E, F, G) Gruppe. ... Befindet sich keine Dame unter den qualifizierten Spielern einer Wertungsgruppe, erhält die beste Dame einen zusätzlichen Qualifikationsplatz für das Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft.

Wichtig sind also für das Finale in jeder Gruppe die Plätze 1-7 plus die beste Dame, wobei die in einem Vorturnier bereits qualifizierten Spieler gleichsam unbeachtet bleiben. Und die Gruppe A ist auch gleich ein Beispiel dafür:

 

Gruppe A (2101 - 2300)

Sieger Gruppe A: Björn Bente

1.) Björn Bente, Hamburger SK: 4,0,0 pt.
2.) Julian Grötzbach, Hamburger SK: 4,0,0 pt.
3.) Olaf Steffens, Werder Bremen: 3,5 pt.
4.) Sebastian Buchholz, Doppelbauer Kiel: 3,5 pt.
5.) Jens Wulf von Moers, Agon Neumünster: 3,5 pt.
6.) Henrik Hesse, Mattnetz Berlin: 3,0 pt.
7.) Thomas Kahlert, Norderstedt: 3,0 pt.
8.) Frederik Svane, Lübecker SV: 3,0 pt.

Weil Björn Bente sich schon zuvor in einem anderen Turnier finalqualifizierte, wird Frederik Svane nun auch in Leipzig mit dabei sein.

 

Gruppe B (1901 - 2100)

Sieger Gruppe B: Uwe Töllner

1.) Uwe Töllner, Sf Barsinghausen: 4,0 pt
2.) Jakob Weihrauch, Hamburger SK: 4,0 pt
3.) Sören Koop, SC Wrist-Kellinghusen: 4,0 pt
4.) Marc Duhn, Segeberg: 4,0 pt
5.) Dustin Möller, Eckernförde: 4,0 pt
6.) Tom-Frederic Woelk, Diogenes, Hamburg: 4,0 pt
7.) Maximilian Paul Mätzkow, Eberswalde: 4,0 pt

 

 

Gruppe C (1751 - 1900) 

Sieger Gruppe C: Äke Fuhrmann

1.) Fuhrmann, Äke, Hamburger SK: 4,5 pt
2.) Heinemann, Guido, Flensburger SK: 4,0 pt
3.) Dietz, Jonas, Würselen: 4,0 pt
4.) Dr. Töpper, Olaf, Eutin: 4,0 pt
5.) Mix, Clemens, SF Hamburg: 4,0 pt
6.) Thomzik, Dirk, Fischbek Suederelbe: 3,5 pt
7.) Recklies, Volker, SV Büsum: 3,5 pt 

Diese Gruppe ist die erste, in der eine bzw. mehrere Damen mitmachten (hey, ihr da draußen! Ihr hättet auch in den anderen gedurft...!) und die beste von allen, damit die beste Dame des Turniers, ist Lisa-Marie Möller von den Blaustrüm... Blauspringern Paderborn.

 

Gruppe D (1601 - 1750)

Sieger Gruppe D: Matteo Metzdorf

1.) Matteo Metzdorf, SG Trier: 4,5 pt
2.) Pascal Besancon, Sk Weida: 4,5 pt
3.) Lennart Christian Grabbel, Hamburger SK: 4,5 pt
4.) Jens Finkhäuser, St. Pauli: 4,0 pt
4.) Max Cornels, St. Pauli: 4,0 pt
6.) Gerd Hueskens, Eschweiler: 4,0 pt
7.) Jannick Steinkönig, Sondernheim: 4,0 pt

Beste Spielerin dieser Gruppe und damit natürlich für das Finale in Leipzig qualifiziert wurde Carmen Stein, Norbertus Magdeburg: 3,5 pt


Gruppe E (1401 - 1600)

Sieger Gruppe E: Taron Khachatryan

1.) Taron Khachatryan, TuRa Harksheide: 4,5 14.5  13
2.) Björn Silwedel, Empor Kühlungsborn: 4,5  12.5  10.25
2.) Johann Schwank, SC Diogenes: 4,5 pt
4.) Bahne Fuhrmann, Hamburger SK: 4,0 pt
5.) Nico Müller, Hamburger SK: 4,0 pt
6.) Joerg Orion, Hamburg: 4,0 pt
7.) Enno Striebeck, TuRa Harksheide: 4,0 pt

Eindeutige "Bestfrau" dieser Gruppe wurde Sabine Schoknecht, St. Pauli, die sich mit guten 3,5 Punkten für das Finale qualifizierte.

Bei manchen Vornamen schlägt man lieber nach (Mann? Frau? Richtig geschrieben?) und findet unter "Khachatryan" bei Herrn chess-db.com weltweit überraschende 87 Spieler dieses Namens! Der Vorname ist perfekt und die Leistung des 14jährigen Harksheiders war es mit 4,0 Zählern eigentlich auch.

Der Zweite dieser Gruppe fiel dem DSAM-Texter sogar schon etwas früher als der Taron auf:

Björn Silwedel (aktuell Elo 1581, DWZ auch 1591, *1976) führte in der Schlussrunde der Gruppe E gemeinsam mit Johann Schwank vom Hamburger SC Diogenes die Gruppe an - mit 100%! Beide Spieler drosselten nun ein wenig das hohe Tempo und schlossen das Turnier mit exzellenten 4,5 Pkt. ab.

Erschütternde Berichte über Begegnungen mit dem Könner von der Ostsee am Brett beginnen aber auch schon mal so: "In Runde 3 hatte ich gegen Björn Silwedel (SV Empor Kühlungsborn, 28 Mitglieder, DWZ-Schnitt 1413) eine mehr als aussichtsreiche Stellung im Alt-Benoni ..." Als erfahrener Leser solcher Einleitungen vermutest Du richtig: Meister Silwedel siegte am Ende. (April 2017, "NWM Open Dorf Mecklenburg") https://lsv1873.de/index.php/aktuelles/nachrichten/933-open-dorf-mecklenburg

Ostsee Zeitung, 25.04.2017: "Emporianer sichern Platz drei. Remis spielten Benjamin Proß und Björn Silwedel. Damit belegt das Emporteam in der Abschlusstabelle der Landesliga West den dritten Platz."

 

Gruppe F (1201 - 1400)

Sieger Gruppe E: Werner Lipka

1.) Werner Lipka, SF Sasel: 4,5 pt
2.) Philipp Schläger, Post SV Uelzen: 4,5 pt
3.) Gerald Arnold, SV Rot-Weiß Neuenhagen: 4,5 pt
4.) Julian Zupke, Sk Uetersen: 4,0 pt
5.), Philipp Ziming Guo, TuRa Harksheide: 4,0 pt
6.) Alexander Brandstrup, Hamburger SK: 3,5 pt
7.) Arthur Krüger, Caissa Rahlstedt, Hamburg: 3,5 pt

 

 

Gruppe G (≤ 1200)

Sieger Gruppe G: Frank Stolzenwald

1.) Frank Stolzenwald, Hamburger SK: 4,5 pt
2.) Siyuan Lu, Schwarz-Weiß Harburg: 4,5 pt
3.) Christian Schläger, Post SV Uelzen: 4,5 pt
4.) Bastian Reyher, Sc Oranienburg: 4,0 pt
5.) Alexander Bräutigam, VHS Rendsburg: 4,0 pt
6.) Katerina Bräutigam, VHS Rendsburg: 4,0 pt
7.) Albert Schwank, Diogenes: 4,0 pt
8.) Luca Alexander Brandstrup, Hamburger SK: 4,0 pt

Unser Superoberrekordvielteilnehmerspieler Frank Stolzenwald hatte sich bereits in einem seiner erfreulich vielen Turniere der Saison finalqualifiziert, so dass jetzt auch für den Achten dieser Gruppe der Weg nach Leipzig freigeschippt war!

Rendsburg ist - auch - die Stadt der Mehrpersonen-Ruderboote (dafür gibt es bestimmt einen Fachausdruck?), am bekanntesten ist der "Deutschland-Achter". Kein Wunder also ist es, dass die Geschwister Katerina Bräutigam (erst 9 Jahre jung!) und Alexander Bräutigam (schon sehr alt: 10 Jahre ...!) sozusagen Hand in Hand über die Ziellinie schossen - und das mit stolzen 4,0 Punkten!

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