4. bis 6. Juni 2015
Die Spiele sind eröffnet! 29 Pokal-Finalisten (von eigentlich 32 Qualifizierten – es bleiben eben immer welche auf der Strecke) und 214 DSAM-Finalisten, also der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft, blickten am Donnerstag um 10:00 Uhr erwartungsvoll zum Podium im RAMADA-Hotel Niedernhausen, wann sie denn nun gegen wen den ersten Zug ausführen könnten.
Und wie immer bei der DSAM musste niemand lange warten, obwohl, verflixt!, im Organisations-Büro der DSAM der Strom ausgefallen war und das Team einige Zeit – natürlich gerade in den kritischen Momenten – auf dem Flur arbeiten musste. "Es ist einfach unglaublich, wie so etwas trotzdem und immer wieder präzise funktioniert", sagte Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan, wie immer der ruhende Pol inmitten des Teams.
Der erste Zug im Finale der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft DSAM wurde vom Bürgermeister des Austragungsortes Niedernhausen gespielt. Joachim Reimann entschied sich für den Entwicklungszug 1.Sf3 und wandelte damit in Kramniks weltmeisterlichen Fußstapfen. "Ich habe selbst als Jugendlicher gerne Schach gespielt", sagte er und man denkt sich, damit hätte er doch ohne weiteres fortfahren können.
Im Turniersaal ist für die Honoratioren der Stadt immer noch ein Platz frei! Weiter sagt er: "In Deutschland leben rund 81 Millionen Menschen und der DSB hat rund neunzigtausend Vereins-Spieler, also einen pro 900 Einwohner. Damit müssen also in Niedernhausen genau 16,7 Schachsportler wohnen, was ja schon für zwei normale Achter-Teams in Ihren Ligen genügen würde. Diese bisher im Verborgenen lebenden Denksportler müssen wir jetzt nur noch finden."
Christian Hoebbel, Manager des gastgebenden RAMADA Hotels, war zufrieden mit dem gut, aber mit ausreichend Ellenbogenfreiheit, gefüllten Saal. Sein Team wird uns heuer jeden Wunsch von den Augen ablesen, sogar dann, wenn wir noch gar nicht wissen, dass wir ihn haben.
Der Deutsche Schachbund sandte als Zeichen für die Wichtigkeit dieser Turniere sozusagen eine Doppelspitze in den Turniersaal der DSAM, nämlich einen der neuen Vizepräsidenten des DSB, Uwe Pfenning und den ebenfalls neuen Breitenschach-Referenten Hugo Schulz, der zugleich unser Schiedsrichter ist und bleibt. Äh ... Bleibst Du doch, oder?? Mehr über das Breitenschach folgt in einem der nächsten Artikel.
Und nun: Die Bretter sind freigegeben!
Man sollte denken, dass ein Profi, der mit einer Sportart Geld verdient, die Regeln kennt. Eigentlich darf man das überhaupt von jedermann erwarten, der ein Spiel spielt. Großmeister Wesley So lieferte hingegen gerade ein Beispiel dafür ab, dass man erstens darauf hören sollte, wenn einem ein Schiedsrichter etwas sagt und zweitens, dass man eben die Schachregeln kennen sollte. In dem Aufsehen erregenden Fall ging's diesmal nicht um bimmelnde Telefone, sondern einfach um die Frage, wie benutze ich mein Partieformular richtig – und warum ich dem Schiri zuhören sollte. Und weil sich das Ganze sogar noch mit einem anderen Spieler wiederholte, texten wir hier ein paar dürre Zeilen darüber. Man weiß ja nie.
Die FIDE-Regeln 8.1 a-b lauten in erfrischender Deutlichkeit: "Es ist verboten, Züge im Voraus aufzuschreiben, es sei denn, der Spieler reklamiert remis ... Das Partieformular dient ausschließlich der Aufzeichnung der Züge, der Zeitangaben auf den Uhren, der Remisangebote und der mit einem Antrag im Zusammenhang stehenden Umstände sowie anderer bedeutsamer Daten."
Warum das so ist ... steht da nicht.
Und in 11.7 heißt es: "Andauernde Weigerung eines Spielers, sich an die Schachregeln zu halten, wird mit Partieverlust bestraft."
Großmeister So erläuterte Colin McGourty im Interview, wie, sagen wir mal, unbesonnen er sich verhielt. "Ich schrieb etwas Anderes als die Notation auf ein Stück Papier - einfach um mich während der Partie zu konzentrieren, eine Erinnerung an mich, hart zu spielen - aber anscheinend ist das den Regeln zufolge nicht erlaubt, also verlor ich die gestrige Partie. - Laut dem Schiedsrichter hatte er dich vorher dahingehend verwarnt... - Ich schrieb vorher etwas auf mein Partieformular. Er sagte mir, dass man nur Remisangebote, Zeiten oder Ergebnisse auf das Partieformular schreiben dürfe, also nahm ich dieses Mal ein Stück Papier". Das geschah nun nicht bei irgendeinem "So-und-so-Turnier", sondern immerhin bei der Meisterschaft der USA.
Die FIDE höchstselbst hat inzwischen dazu einen Beitrag verfasst:
Sogar noch ein weiterer jüngster Fall zeigte, dass auch andere erfahrene Spieler mit dieser Regel nicht ganz klar kommen: chess24.com berichtete aktuell über die Partie von IM Pavel Dvalishvili (2439) - IM Orkhan Abdulov (2337) beim Aeroflot Open-B in Moskau, in der Dvalishvili Anfang April dieses Jahres "seinen Zug im Vorhinein auf dem Partieformular notierte und es hinüberschob, um die Reaktion seines Gegners abzuschätzen." Das mit dem Rüberschieben mag auch schon eine Störung des Gegners sein. Abdulov jedenfalls sauste zum Schiri, beklagte sich über das "Vor-Notieren" und Schiedsrichter-Guru Geurt Gijssen entschied auf Partieverlust von Dvalishvili.
Also, liebe Kinder: Bitte nicht nachmachen! Erstens nichts als die Züge und Zeiten auf dem Formular notieren und zweitens immer das tun, was einem der Schiedsrichter rät. Die wollen nichts Böses. Schiedsrichter sind zunächst mal dazu da zu helfen. Die in der DSAM schon gar.
https://chess24.com/de/lesen/news/wesley-so-noch-ein-genullter-spieler-und-ein-erwischter-betrueger
Dazu auch:
http://www.chess.com/news/breaking-wesley-so-forfeited-in-round-9-9186
und
Einer der Dauerbrenner der Journalisten ist die Frage nach dem ältesten, dem jüngsten und der Zahl der weiblichen Teilnehmer. Ob aber zum Beispiel das Muzio-Gambit korrekt sei, hat noch keiner gefragt. Wir haben gleich drei Kinder in der engeren Auswahl (eines deutschen Finales!), die alle 2005 geboren wurden, und der jüngste von ihnen ist Tobias Morgenstern, der für die Schachzwerge Magdeburg aktiv ist.
Was wohl geschieht, wenn die beiden eine Partie spielen? Nun, das können sie gerne machen, nur nicht in diesem Turnier, vielleicht im Analyseraum. Tobias versucht, die F-Gruppe wie eine Blechbüchse aufzurollen und Meister Meyer versucht ein Gleiches eine Etage höher, in der E-Gruppe.
Ganz interessant ist ja gerade im Finale, welcher Verein es geschafft hat, die meisten Spieler auf diese Zielgerade zu führen und das ist ... (Trommelwirbel) ... ein Turnverein! Nämlich der Turnverein Witzhelden 1884 mit fünf Spielern! Weil wir ja im gesamten Turnier diesmal "nur" 214 sind, hat allein dieser Club schon 2,33% der Liegestühle mit den Badetüchern belegt. Donnerwetter!
Sind noch ein paar Zahlen zusätzlich gefällig? Natürlich. Der immer wieder gern nachgefragte "Frauenanteil" des Turniers, nämlich 22 Damen, liegt bei immerhin schon 10,3% und damit deutlich über dem DSB-Schnitt (hier werden mal sechs, mal acht Prozent genannt). Das sind doch Zeichen der Hoffnung! Sonnenschein! Und jetzt geht endlich alle raus und esst ein Eis.
Die junge Fränkin Nina Kunisch vom TV-Großostheim 1900 fiel uns mit ihrem flotten, grünen Shirt einfach auf, als sie bei der Eröffnung sozusagen mit dem Sessel verschmelzen wollte. Sie sei 2004 geboren, sagt uns die Deutsche Schachjugend auf deren Turnierseite der Jugendeinzel 2014. Der für ihre schachlichen Geschicke zuständige Unterfränkische Schachverband (mit einer sehr gut gemachten Homepage) lässt uns wissen, dass die blonde, junge Dame im vergangenen Jahr einen schier unglaublichen Höhenflug startete, denn in der "Verbandsrunde A-Klasse" vier aus sechs zu erspielen, das ist schon was und in der "Jugend U12" bisher zwei aus drei – formidable!
http://ligen.ufra-schach.de/Showplayer/Index/id_clubmember/4968
In diesem jungen Alter weiß man nie, wohin der Weg führen wird und vielleicht ist das auch ganz gut so. Vielleicht zur Kostenjuk – vielleicht aber entscheidet sich auch für Springreiten, Curling oder Feldhandball. Wir freuen uns zunächst mal, dass Du hier in Niedernhausen mit uns Schach spielst. Als Vierzehnte gestartet, jetzt mit 75% am siebten Brett in die dritte Runde der F-Gruppe ... da ist doch alles glatt gelaufen, sehr gut. Viel Spaß dabei!
I?O ist eine Marke der Bremer Kaffee-Firma Azul, die seit jeher die Gastronomie beliefert, nicht aber Privatkunden oder den Handel. IO ist aber auch der Name eines der vier Monde des Jupiter. Wahrscheinlich der ganz rechts, wenn man von Buxtehude aus kommt. Jedenfalls ist es von hier aus schwer mit dem Fahrrad zu erreichen, aber für Kreuzworträtsel ist das mit dem Mond gut zu wissen. Ob man nun den Mond nach dieser gleichnamigen Geliebten des Zeus benannte oder andersrum, ist aber ohne Befragung von Zeitzeugen schwer zu sagen.
Dem Schacher aber bedeutet IO eben auch (vor allem?) "International Organizer". In Deutschland gab's lange Zeit nur einen einzigen, dem die FIDE diesen Titel zugeschrieben hatte, nämlich – na wem wohl? - Dr. Dirk Jordan, Dresden. Inzwischen aber sind's als Folge eines Lehrgangs eine halbe Handvoll mehr geworden. Dass ein internationales oder einfach großes Turnier nicht "so mal eben" ex Ärmelo in Gang gesetzt werden kann, wird einem spätestens dann klar, wenn man's selbst mal versucht hat.
Es ist eben nicht mit "ich brauche einen Raum nebst Tischen und Stühlen, einen Termin, einen mail-Verteiler, Spielmaterial und mindestens einen Schiedsrichter" getan. Das reichte vielleicht gerade noch für einen Treff mit sechs Leuten in Bremen-Hemelingen, aber weder die (berechtigten!) Anforderungen von Spielern noch die der FIDE in puncto Auswertung ließen sich so auch nur annähernd erfüllen. Und deshalb gibt's im Schach nun eben das Pendant zum "International Arbiter" - IA, also dem auf großem Parkett tätigen Schiedsrichter (unsere distinguierten Herren in Schwarz, auch wenn einer beim vorletzten Brett der F-Gruppe Hilfestellung leistet, sind alle IA's).
Trotzdem ... diese Abkürzungen ... Zwischen den Weltkriegen war es in Deutschland schwer in Mode, zwar alles mögliche abzukürzen, das aber doch so zu tun, dass man das Kürzel ganz normal aussprechen konnte. "Degussa" (Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt) oder "Hanomag" (Hannoversche Maschinenbau AG) sind nur zwei Beispiele dafür.
Schach ist nun einerseits der Sport mit der bei weitem umfangreichsten Fachliteratur, die ganze Bibliotheken füllen kann. Wer nun so ganz nebenbei wissen möchte, welche Bücher bisher überhaupt am meisten verkauft wurden, findet übrigens "Heidi" ziemlich weit vorne und die Bibel an der Spitze:
http://www.die-besten-aller-zeiten.de/die-besten-buecher/meistverkauften/index.php
Vermutlich ungeschlagen aber ist das Schach im Erfinden vielfältigster Abkürzungen, die ja eigentlich der Verständigung dienen sollten. Eine Stichprobe: Der Deutsche Schachbund wies unlängst auf den "DSEMF - Meldetermin der LV" hin und gleich darunter "Internationale ODFEM 2015, direkt gefolgt von "DSEMF – Frauenschnellschacheinzel" - und der Leser konnte es nur ahnen: Hier geht es um Großes. Man weiß eben nur nicht, worum eigentlich.
Was DSAM bedeutet, dürfte ja inzwischen jedem bekannt sein oder?!
Was ist denn nun aktuell los im Turniersaal? Gibt es irgendwen, der auf einem Platz sitzt, der ihm oder ihr laut "Setzliste" (irgendein Fetisch der Computer) eigentlich gar nicht zustehen sollte, also eine Überraschung? Oder hat es jemanden umgekehrt recht weit nach hinten getrieben? Kann ja immer mal passieren, bei überraschend starkem Gegenwind.
In der Gruppe A werden wir sofort fündig. Ha! Florian Kull war auf Platz 30 gesetzt, hockt zur Zeit aber an Brett 3, wo er mit Schwarz gegen den an Zwei gesetzten Hartmut Zieher klar kommen muss. Wir behalten das unauffällig im Auge, nämlich über die Live-Übertragung:http://www.ramada-cup.de/live/
Ach, da bietet uns die Regie statt dessen Hoffmeister gegen Balduan an? Auch gut. Ein Abtausch-Slawe, meistens giftig und für Schwarz weniger bequem als es zuerst ausschaut. Insgesamt bleibt beim Betracht der Live-Bretter die Frisur noch intakt, nichts Haarsträubendes dabei. Kann sich aber schnell ändern.
Der an Eins gesetzte Uwe Kersten ist Bester ... derer mit einem Punkt und versucht, seinen Stuhl an Brett 7 demnächst ein wenig nach vorne zu schieben. So richtig viele Runden hat er dazu nicht mehr. Es könnte übrigens ein bisschen hitzig werden, zumindest da draußen (wo Ihr nicht seid) sind 32°C angesagt. - Markus Balduan, Dr. Frank Hoffmeister, Markus Hahn und Matthias Tonndorf haben jetzt, zu Beginn der Runde 3, noch 100%, was aber im Schweizer System so nicht bleiben kann.
In Gruppe B ist auch nicht alles "okeh", denn der nur an 20 gesetzte Denis Schermer packte entschlossen (recht so!) das Glück am Schopf und hat nun Weiß gegen den ebenfalls mit 100% aus dem gestrigen Tag hervorgegangenen Dr. Philip Heuser. Gleich daneben sitzt André Nixdorf, der seine 100% mit Schwarz gegen Robert Kreyssing zu verteidigen sucht. Der an Eins gesetzte Klaus Peter Wortmann wird derweil versuchen, sich mit Schwarz von Brett 8 aus weiter nach vorne zu verschieben.
Gruppe C kennt gleich vier Spieler, die noch 100% aufweisen, nämlich Henrik Meyer, der an Brett 1 Weiß gegen Sarah Hund hat und Robert Neumann, der mit Schwarz gegen Gerd Densing antritt. - Gestrauchelte Favoriten? Keine. Der an Eins gesetzte Wilhelm Alber sitzt an Brett 3 und liegt also gut im Rennen. Zur Zeit schiebt Sarah Hund nach einem geschlossenen Italiener ihre weißen Figuren gegen den düster angepinselten Königsflügel in dynamisch aussehende Stellung; sieht gut aus, aber ... wir haben ja erst ein gutes Dutzend Züge gespielt.
Gruppe D ist momentan so ähnlich wie Gruppe C: Vier Spieler mit 100%, immer an den ersten Brettern, logisch. Joachim Schubert ließ sich zu den weißen Figuren gegen Nils Beyer überreden. Dort ging's mit 1.Sf3 d5 2.c4 d4 3.b4 f6 4.d3 e5 gleich sommerlich frisch los. Sven Alba spielt gleich daneben mit der gleichen Farbe gegen die an 11 gesetzte Annmarie Mütsch. Auch hier hat der an Eins gesetzte noch alle Chancen: Rolf Girg hat Weiß an Tisch 3.
Gruppe E ist etwas unübersichtlicher, denn hier sind fünf Spieler mit 100% in den Morgen gezogen. Jürgen Keßler, Peter Mahler, Thomas Mothes, Timur Suppert und der nur an 23 gesetzte kleine Ruben Gideon Köllner arbeiten jeweils dran, dass das mit der vollen Punktzahl auch weiterhin bei ihnen so bleiben wird. An Brett 1 ging's eher gemütlich los mit 1.d4 Sf6 2.Sf3 d5 3.e3 e6 4.Ld3 Le7 5.Sbd2 c5 6.c3 Sc6 7.O-O O-O 8.b3 b6 9.Lb2 Lb7. "Erst fangse ganz langsam an, aber dann ... aber dann!" dichteten aber schon vor vielen Jahren die "Gebrüder Blattschuss", allerdings über Kreuzberger Nächte und nicht über Hessische Morgen.
Und die Gruppe F? Keine Bange, hier wird keiner vergessen. Der nur an 28 gesetzte, Aaron Noah Köllner tut es bisher seinem eine Etage höher reüssierenden Bruder Ruben Gideon gleich und weist ebenfalls 100% auf. Mit Weiß gegen den an 4 gesetzten Mark Bölke, das Sommermärchen könnte für ihn weiter gehen – für Mark aber auch. Eine ziemlich komplizierte Schwarz-Eröffnung muten sich die Jungs hier zu: 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6 3.e3 Lg7 4.c4 O-O 5.Le2 d6 6.Sc3 c5 7.d5 Sa6 8.O-O Sc7 ... und das am frühen Morgen der F-Gruppe! Um hier aber keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Auch Ulas Annak, David Morawe und Fabian Skoerys sind bisher Hundertprozenter und da sind ja auch noch jene ungefähr dreitausend Spieler mit 1,5 aus 2 und so wie überall anders auch können natürlich auch die 1 aus 2 oder weniger am Ende trotzdem gaaaanz oben stehen, wenn, ja wenn, jetzt stramm durchgezogen wird.
Gibt man in einer besseren Suchmaschine wie etwa ixquick sowohl "Schach" als auch "Niedernhausen" ein, erhält man eine ganze Menge Treffer. Das liegt erstens an Dir, der Du dort jetzt gerade am Brett gesessen hast (momentan ja nicht mehr, sonst könntest oder solltest Du diesen Artikel nicht lesen), das liegt aber zweitens auch am "Falken-Verlag", der hier seinen Sitz hat und zahlreiche Schachbücher herausgegeben hat.
Dazu gehört u.a. von Arpád Földeák, "Turmendspiele in Schachpartien" (vermutlich längst vergriffen, liegt aber gerade hier vor mir), aber eben auch viele Bücher von Helmut Pfleger, darunter von 1983: "Die besten Partien deutscher Schach-Großmeister: Klaus Darga, Hans-J. Hecht, Robert Hübner, Barbara Hund, Erik Lobron, Helmut Pfleger, Lothar Schmid, Wolfgang Unzicker." - Moment mal! Barbara Hund? Da vorne sitzt sie doch am Brett! Mitten unter uns! Und auch 1985 mit unserem Freund Otto Borik und Michael Kipp-Thomas als Co-Autoren: "Schach-WM '85. Karpow–Kasparow ".
Vielleicht nimmt FM Ingo Cordts auch noch am Montag ab 18:00 Uhr die letzte Runde im "Ford Open" in Köln mit? Schachspieler werden eben einfach immer und überall gebraucht. Momentan ist er dort Vierter (Erster ist unser DSAM-Freund Carlo Petry), es könnte also noch was Größeres werden. An die entgegengesetzte Möglichkeit denkt man ja nur ungern.
Ich schaute noch ein bisschen weiter, wo denn wohl im Internet unser entzückendes, kleines Familienturnier im intimen Rahmen erwähnt sein könnte. Dafür ging ich trotz steigender Temperaturen nun zu allem entschlossen einige Vereins-Homepages unserer Teilnehmer durch, also einfach in der Teilnehmerliste bei Gruppe A beginnend und dann ab durchs Netz, bis es mir irgendwann zu viel wurde.
Hmm ... In Eppstein (nix mit Katja Ebstein!) könnte doch was sein, gleich bei Idstein und eben auch gleich bei Niedernhausen, der Dr. Frank Hoffmeister aus der A-Gruppe ist von da und könnte also in Pantoffeln herkommen. Moment, mein Leser, nicht bewegen! Hörst Du's auch? Dieses schlurfende Geräusch? Da, gleich hinter Dir! Jedenfalls ist in Eppstein der erste Eintrag nix mit DSAM, sondern - eigentlich ja sehr löblich - die "Sommerwanderung am 21.06.2015 um 15:00 Uhr" und dass, herzlichen Glückwunsch auch von der DSAM, "Roger Fischer neuer Stadtmeister" wurde. http://www.svgeppstein.de/
Also weiter. Im Kasseler SK gibt's keine DSAM, na gut. Aber vielleicht bei "SG Grün-Weiß Dresden". Wieso überhaupt Grün-Weiß? Habt Ihr die Felder anders als schwarzweiß angestrichen? - Aha, da ist es. "SG Grün-Weiß Dresden, Sektion Schach". Spieltermine und Ergebnisse der Mannschaften werden mitgeteilt. Ferner sind Hinweise zum Training sowie Fotos aus dem Vereinsleben vorhanden. Klingt so ein bisschen nach alter Schule. Sie werden platziert. Dann aber doch, bei den "Erwachsenen" ein richtig tolles Foto nur mit unglücklichem Bild-Ausschnitt und lauter Kindern druff, aber keine DSAM. Die anstehenden Heldentaten von René "Grünweiß" Zimmermann, A-Gruppe, könnten womöglich ungehört verhallen.
"Du, in der B-Gruppe, die einzige Frau, die da spielt ...", sagten sie zwischen Aufstehen und Frühstück, genau meine Zeit für so etwas. Seufz ... Am Beginn des Turniers wollte ich Fachwissen demonstrieren, also: "Ja klar, Annabelle Schäfer, Korbach, tolle Spielerin, sehr nette Persönlichkeit, treue Freundin der DSAM."
Wenn Dich Dein Gegenüber nach solchen Aktionen anguckt wie Auto mit Kaputt-Reifen, solltest Du noch mal nachfragen. "Äh ... oder nicht?" Nein. Natürlich nicht. Zumindest im Finale Niedernhausen 2015 spielt als einziges weibliches Wesen der Gruppe B eine sehr nette und sehr starke Dame, nämlich die Aachenerin Daniela Drose. Und die, ja, die muss man einfach kennen:
Bezeichnend dafür mag eine Anfrage auf "Schachfeld.de" sein: "Ich suche ein Langzeitturnier in Aachen ..." Umgehend folgte die - auch sprachlich originelle - Antwort: "Da musst Du die Daniela Drose vom Aachener SV fragen, die dürfte so ziemlich den vollständigen Raff davon haben, was in und um Aachen schachlich so abgeht!"
Unsere DSAM-Finalistin (ja, ich hab's inzwischen begriffen) ist mithin so bekannt, dass sie den berühmten "einschlägigen Kreisen" als stets verlässliche Auskunft-Anlaufstelle für alles Schachliche in Aachen gilt. Und anscheinend gilt sie zugleich als so nett, das dann auch zu tun.
Es war der 16.Sep.2009, als der Aachener Schachverband schrieb: "Wir gratulieren Daniela Drose zum Gewinn der ASVb-Pokal-Einzelmeisterschaft!" Eine Pokalfinalsiegerin ist sie also schon längst. Ja, das ist man immer, so was bleibt, auch noch mehr als sieben Jahre lang. Und prompt weist ganz aktuell der "Aachener Schachverein 1856" (dass sie hier nicht für ihren AC-SV auftritt, liegt an der durchaus sinnvollen Leihspieler-Regelung der Ladies-Teams) aus : "Damenmannschaft der Frauen-Regionalliga Gruppe West - Mannschaftsführerin: Daniela Drose." Schaut man in die Tabellen der laufenden Saison, wird jedem klar:
Wir reden im Zusammenhang mit "der Drose" vom Brett 1 in der Regio-Liga. Und dort von starken 2,5 aus 3 = 83%! Manchen ist allein dafür vielleicht schon eine Brillant-Brosche überreicht worden. Sie ist also in Aachen weltberühmt. Auch der mächtige "Kölner Stadtanzeiger" schrieb schon anlässlich der DSAM in Brühl am 17.Feb.2015 über unsere Schachfreundin: "Beste Frau in dem Turnier wurde Daniela Drose vom Aachener Schachverein. Sie hatte sich ihre Spielpraxis unter anderem in der Mittelrhein-Verbandsliga erworben."
H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !!!
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Bei den unten folgenden Tabellen weiß der erfahrene Schachfreund, dass bei Punktgleichheit der "Sunburner", also die Sonneborn-Berger-Wertung und im Fallen von auch deren Parität dann die Buchholzwertung den Ausschlag für die genaue Rangfolge gibt. Diese feinen Verästelungen haben wir unten wie immer weggelassen; selbstverständlich aber geben die ja ohnehin auf dieser Homepage aufgeführten Tabellen darüber genauen Aufschluss.
Üblicherweise führen wir die Spieler bis einschließlich des sechsten Platz auf, aber ich habe die darunter Liegenden hinzu genommen, bis sie nicht mehr punktgleich waren.
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Matthias Tonndorf
A-Gruppe: Wenn einer vor der Schlussrunde mit einem halben Punkt Vorsprung führt und dann auch noch die angeblich hübscheren weißen Steine hat, wird man vermuten: Das könnte was werden.
Das dachten alle über den Mann aus der Lessing-Stadt, Matthias Tonndorf, SV Caissa Wolfenbüttel, aktuelle Elo 2287, DWZ 2243 ... nämlich nach der Pokal-Mannschaft in Niedersachsen. Das ist ja nun schon im "Goldkanten-Bereich" der DSAM, denn Bessere als die mit einem Rating von Zwodrei müssen sich nun mal leider andere Spielkameraden suchen. In der DSAM dürfen die nicht mitmachen. Matthias Tonndorf aber schon, sogar sehr ...
Wäre seine DWZ-Ratingkurve eine Blutdruck-Messung, dann würden wir ihm bei diesen wildesten Ausschlägen nach oben und unten wohl vorsorglich einen Sani ans Brett stellen, aber so ist es einfach Ausweis eines Schachfreundes, der viel spielt, das mit Verve und Hingabe tut und dabei eben auch Risiken nicht scheut. Dieser Mann ist fit, dieser Mann ist (fast noch) jung - 1983 geboren -, dieser Mann häuft Titel an, nämlich 2012 Bezirksmeister, 2015 Niedersachsenmeister ... und jetzt auch noch ...
Matthias Tonndorf ist Deutscher Schach-Amateurmeister (A) !!!
Herzlichen Glückwunsch! Der Wolfenbüttler hatte schon aus den ersten vier Runden phantastische 4,0 Punkte erzielt (in der A-Gruppe!!!) und als Schlussakkord reichte ihm ein Weiß-Remis gegen Ingo "Ford" Cordts, um sicherer Erster zu sein, denn alle anderen Spieler hatten bis dato maximal 3,0 Punkte sammeln können. Das mit dem Beinamen bei FM Ingo Cordts spielt natürlich auf seinen Schachclub an, nämlich "Ford Köln", erinnert aber auch ein wenig an die herausragende Drummerin Hannah "Ford" Welton.
1.) MatthiasTonndorf, Wolfenbüttel, 2248, 4,5 Pkt.
2.) Markus Hahn, Kassel, 2225, 4,0 Pkt.
3.) Sandra Ulms, Leipzig, 2112, 4,0 Pkt.
4.) Hartmut Zieher, Hamburg, 2291, 3,5 Pkt.
5.) Florian Kull, Hamburg, 2116, 3,5 Pkt.
6.) Ingo Cordts, Ford Köln, 2280, 3,5 Pkt.
7.) Dr. Stefan Egle, Unterkochen, 2207, 3,5 Pkt.
Die Deutschen Frauen Schach-Amateurmeisterinnen.
Und es gilt sie zu bejubeln, nämlich die Deutsche Frauen Schach-Amateurmeisterin (A) 2014/15! Sie kommt aus Leipzig! Und es ist Sandra Ulms!
Die Spielerin von der Schachgemeinschaft Leipzig war schon Deutsche Schnellschach- und Deutsche Blitzmeisterin, ist also in jeder Bedenkzeit zu Hause, spielt sehr aktives Schach, das sieht man in ihrer Partie gegen Adolf Anderssen ... nein, gegen Kasparow ... auch nicht ... schaut selbst nach!
In der gerade beendeten Sachsenliga waren es zum Aufwärmen noch 5 aus 9, hier im Finale aber gelang der dritte Rang der Gesamtwertung und die sächsische Kämpferin bewies, dass das Geschlecht eben überhaupt kein Kriterium im Schach sein muss.
DSB-Präsident Herbert Bastian
DSB-Präsident Herbert Bastian hatte all das bei der Ehrung der Sieger sehr wohl im Auge, dem an der Spitze des Verbandes die Förderung des Schachs der Frauen ein besonders wichtiges Anliegen ist. Sandra Ulms hat dem DSB dabei geholfen. Wir werden unten sehen: Andere taten das auch.
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Inzwischen wird es immer mehr üblich, Werbung völlig überraschend irgendwo in andere Zusammenhänge einzustreuen. Dadurch, dass der Leser gedanklich kurz umschalten muss, beschäftigt er sich umso mehr damit. Widerlich. Von solchen Machenschaften distanzieren wir uns empört und weisen auf den Deutschland-Cup im Oktober 2015 hin. - Anmelden. Mitmachen. http://www.deutschlandcup.org/
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B-Gruppe: Hier wurde es kurios, denn es trat der schlicht nirgends vorgesehene Fall auf, dass ja auch im FINALE die ersten zwei Spieler komplett punktgleich, also bis in die Haarspitzen der Feinstwertungen hinein, sein könnten. Gab es nun zwei Deutsche Meister? Würde geblitzt, gewürfelt oder sonstwie ein Entscheid herbei geführt werden? Es wurde emsig beraten.
Stefan Schiffer
1.) Stefan Schiffer, Lendersdorf, 4,0 Pkt.
2.) Robert Kreyssig, Leipzig, 4,0 Pkt.
3.) Holger Scherer, Lauffen, 4,0 Pkt.
4.) Marius Gramb, Brühl, 4,0 Pkt.
5.) Wilfried Woll, Greifswald, 3,0 Pkt.
6.) Sebastian Pallas, Löberitz, 3,0 Pkt.
7.) Martin Sechting, Weisse Dame Berlin-Ch. 3,0 Pkt.
8.) Wolfgang Weiler, Godesberg, 3,0 Pkt.
Schließlich wurde noch während der Gala des Schachs auf offener Show-Bühne ein spannender, bisher in der DSAM nie dagewesener Blitz-Stichkampf durchgeführt, den Stefan Schiffer erst im "sudden death" für sich entschied.
Weil dieses Ereignis natürlich alle anderen Erfolge in dieser Gruppe ein wenig in den Hintergrund drängte, wollen wir darauf hinweisen, dass auch Holger Scherer und Marius Gramb auf phantastische 4,0 Punkte gekommen waren und nur deshalb nicht Teil des Stechens werden konnten, weil sie auf dem Weg dahin auf schwächer gewertete Gegner stießen. Das ist Pech. Und auch das Pech ist eben leider unverzichtbarer Teil des Sports.
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Henrik Meyer
C-Gruppe: Der Sieger Henrik Meyer bewies erstens, dass er auch in schwieriger werdenden (und wärmer werdenden Temperaturen) einen kühlen Kopf behält. Das sah mindestens teilweise recht souverän aus, was er da zwischen a1 und h8 anstellte, obwohl ihn der Würzburger Robert Neumannfast doch noch überholt hätte.
Beide lassen hoffen, dass da noch mehr kommen wird. Zweitens zeigte er so ganz nebenbei, dass es in seinem – mit dem "Mädchenprojekt auf dem Ponyhof" - sehr bekannt gewordenen Club eben keineswegs nur scharf denkende junge Frauen, sondern ebensolche "jungen Keerls" gibt. Meine Sympathie für dieses Projekt steigt auch dadurch sogar noch weiter.
Nicht nur kurz sah es so aus, dass Emily Rosmait, eben ausHarksheide Norderstedt, beste "Deern" und damit Deutsche Amateur-Schachmeisterin dieser Gruppe werden würde, aber irgendwie, in der Hitze des Gefechtes, gelang es Sarah Hund, dann doch noch an ihr vorbei zu ziehen, was natürlich ein tolle Leistung ist.
1.) Henrik Meyer, Harksheide Norderstedt, 4,0 Pkt.
2.) Robert Neumann, Nürnberg 1873, 4,0 Pkt.
3.) Uwe Klausch, Hamburg St.Pauli, 3,0 Pkt.
4.) Sarah Hund, w, Freiburg Zähringen, 3,0 Pkt.
5.) Arne Jeß, Fredersd./Vogelsd., 3,0 Pkt.
6.) Daniel Kelm, Magdeburg, 3,0 Pkt.
7.) Emily Rosmait, w, Harksheide Norderstedt, 3,0 Pkt.
8.) Gerhard Albert, Barsinghausen, 3,0 Pkt.
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Annmarie Mütsch
D-Gruppe: In diesem Turnier kam es zu dem bisher einmaligen Fall, dass der Texter der DSAM einmal richtig tippte – was mich gerade hier ganz besonders freut - und die sehr junge Annmarie Mütsch die Gruppe gewann mit einem halben Punkt Vorsprung. Joachim Schubert "machte" nur 4 Punkte, so dass die deutlich beste Frau dieser Gruppe nun zugleich Deutsche Amateur-Schachmeisterin und Deutscher Amateur-Schachmeister jeweils der Gruppe D geworden ist.
Weiter so! Nicht nur wir werden das im Auge behalten. Bald werden wir Annmarie aber wohl in Gruppe C oder B begrüßen können – steigende Erfolge ergeben steigende Ratings.
1.) Annmarie Mütsch, w, Eppingen, 4,5 Pkt.
2.) Joachim Schubert, Halle-Neustadt, 4,0 Pkt.
3.) Stefan Klingler, Lohr a.M., 4,0 Pkt.
4.) Frank Erdmann, Taucha, 4,0 Pkt.
5.) Klaus Künitz, Mainz, 4,0 Pkt.
6.) Katharina Reinecke, w, Langen, 3,0 Pkt.
7.) Sven Alba, Sasel, 3,0 Pkt.
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Ruben Gideon Köllner
E-Gruppe: Die wartete ebenso flott wie die A-Gruppe mit dem Ergebnis auf, wer denn nun Deutscher Amateurmeister (dieser Leistungsklasse) sein werde und zwar wurde es ... Ruben Gideon Köllner! Der kleine Blondschopf zog's einfach durch: Mit 100% gelang ihm ein perfekt gemanagtes Turnier. Fünf aus fünf, das kommt nun wirklich selten vor, gerade in einem Finale, wo ja die Besten aus Deutschland dieser Leistungsstufe aufeinander treffen: Donnerwetter!
1.) Ruben Gideon Köllner, Bergneu./Dersch, 5,0 Pkt.
2.) Peter Mahler, Niederrad, 4,0 Pkt.
3.) Daniel Behringer, Heilbronn, 4,0 Pkt.
4.) Timur Suppert, Bonn, 3,0 Pkt.
5.) Jörg Schmidt, Siegen, 3,0 Pkt.
6.) Ingo Köhler, Wolfsburg, 3,0 Pkt.
7.) Andreas Winkler, Frankfurt (Oder), 3,0 Pkt.
8.) Riza Kisin, Reideburg Halle, 3,0 Pkt.
9.) Thomas Mothes, Berlin, 3,0 Pkt.
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F-Gruppe: Auch in dieser umkämpften Gruppe war dem DSAM-Texter das Glück hold, setzte ich doch ein wenig auf Nina Kunisch – und tatsächlich gelang der jungen Blondine diesmal zwar nicht ganz der Tigersprung unter die in der DSAM geradezu magischen "besten Sechs", aber sie wurde überzeugend beste Dame dieser Gruppe und heimste damit ihren ersten deutschen Meistertitel ein. Ein Traum in Grün.
1.) Mark Bölke, Hamburg, 4,0 Pkt.
2.) Tom Sailer, Halver-Schalksmühle, 4,0 Pkt.
3.) Ulas Annak, Brühl, 4,0 Pkt.
4.) Oliver Röhr, Potsdam, 4,0 Pkt.
5.) Thomas Fliegner, Wehlheiden, 3,0 Pkt.
6.) Fabian Skoerys, Erkrath, 3,0 Pkt.
7.) Hannes Schille, Böhlen, 3,0 Pkt.
8.) Nina Kunisch, w, Großostheim, 3,0 Pkt.
9.) Sumit Bhattacharyya, Erkelenz, 3,0 Pkt.
10.) Marcel Böttcher, Altenkirchen, 3,0 Pkt.
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Sieger der Pokal-Einzelmeisterschaft (Dähne-Pokal)
P-Gruppe, also der Pokal, die Deutsche Pokal-Einzelmeisterschaft (Dähne-Pokal): Für diesen herausragenden Wettbewerb der deutschen Schach-Landschaft ist eindeutig Pokalchef Thomas Wiedmann zuständig, dessen scharfem Auge ganz sicher nichts entging und der wohl auf der DSB-Seite (oder hier als Nachtrag) über Verlauf, Ergebnisse und jene kleinen Geschichten, die ein Turnier unvergesslich machen können, berichten wird - vielleicht auch, warum drei Teilnehmer / Verbände nun im zweiten Jahr nacheinander einfach nicht mitmachen wollten. Wir können aber sagen:
Dähne-Pokal-Sieger 2014/15 ist Björn Bente (Hamburger SK).
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Manch einer hält es inzwischen für den Höhepunkt des deutschen Schachlebens, ganz sicher aber ist es eine unterhaltsame Gelegenheit, bei der sich Spieler und Turnierpersonal, Brettkünstler und Funktionäre einmal ein wenig kennen lernen und dabei auch einen guten Happen essen: Die Gala des Deutschen Schachs.
Präsident Herbert Bastian hatte keine Mühen gescheut, direkt von der für uns sehr wichtigen Tagung des DOSB in Hamburg nach Niedernhausen zu kommen! Gegen 18:15 Uhr öffneten sich die Türen, die Scheinwerfer flammten auf und da stand er, strahlend, vergnügt: Unser DSB-Präsident. Nicht nur, weil gar nicht klar war, ob das alles so gerade eben noch so klappen würde, war DSB-Vizepräsident Prof. Dr. Uwe Pfenning ebenfalls gekommen, so dass die Ehrung der Sieger einen Rahmen erhielt, der ihren überragenden Leistungen gerecht wurde.
Im DOSB sprach man vor allem über die Stellung des Schachs in der olympischen Bewegung. Es deutet sich an, dass "wir" vielleicht sogar nicht nur einmal unter die ersten Drei gelangen sollten, um unsere Position im DOSB zu verbessern. Das Ziel in diesem Zusammenhang ist weiterhin, Schach olympisch zu machen und zwar als Teil der olympischen Winterspiele – im Sommer ist ja immer schon das Finale der DSAM.
Das Ergebnis des stark nachgefragten Simultan-Wettkampfes des Hamburger Großmeisters Dennis Wagner bezeichnete mit 19 Siegen, wenigen Remisen und zwei Niederlagen (eine davon gegen Annmarie Mütsch: Frauenpower!) die Überlegenheit des Meisters, aber warte nur ab: Die Amateure werden stärker! Die üben! Nächstes Mal wird's noch besser! Die Veranstaltung an 25 Brettern war ebenso wie Martin Fischers ChessBase-Seminar (rund 40 Teilnehmer) sehr gut besucht und sowohl Spieler bzw. Vorführender wie auch Publikum waren bezaubert. Besser kann's nicht laufen und wir danken allen, die mitgemacht haben.
Der aus dem Amt ausgeschiedene DSB-Breitenschach-Referent Walter Pungartnik wurde von seinem Amtsvorgänger Ralf Schreiber und seinem Nachfolger Hugo Schulz verabschiedet, die ihn, Vergangenheit und Zukunft symbolisierend, umrahmten: Das war ein stimmungsvolles Bild, das Walters bleibende Verdienste um das Breitenschach und die um die DSAM im Besonderen andeutete.
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