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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2010/2011

Qualifikationsturnier Aalen

17. bis 19. Dezember 2010

Spielort:

RAMADA Hotel Limes-Thermen Aalen

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Dr. Dirk Jordan berichtet aus Aalen

Das weihnachtliche Vorturnier ist gestartet - stattliche 177 Spieler

Mit etwas besorgter Mine verfolgte das Orgteam und sicher auch eine große Zahl der Teilnehmer die Wetterberichte der vergangenen Tage. In Aalen hatten wir in den letzten Jahren immer Schnee, die deutschlandweiten Unwetterwarnungen versprachen aber diesmal mehr als genug davon. Die Freude aller war um so größer, als die gemeldeten Spieler fast vollständig und pünktlich bei der Eröffnung im schönen Spielsaal des RAMADA Hotels Platz nahmen.

Der Oberbürgermeister der Stadt Aalen, Herr Martin Gerlach wies in seiner Ansprache dann auch gleich auf den direkt vor der Haustür liegenden Skilift der Ostalb hin. Ski und Rodel nicht nur sehr gut sondern auch ausleihbar. Für das persönliche Wintervergnügen ist man in Aalen gut gerüstet, welches mit der großen neuen Eislaufbahn und der Limes Therme in der Stadt abgerundet wird. Es ist damit nicht nur für den Ausgleich der Spieler sondern auch für die Unterhaltung der zahlreichen Begleitpersonen bestens gesorgt.

Für das leibliche Wohl steht mit einer ausgezeichneten Küche das RAMADA Hotel als langjähriger Partner der Deutschen Amateurmeisterschaft zur Seite. Der Hoteldirektor Patrick Kurka begrüßte die Teilnehmer auf das Herzlichste und freute sich über die vielen "Wiederholungstäter" gerade hier in Aalen. Dann überraschte das Org-Team und der DSB den Direktor aus besonderem Grund mit einer Dankesurkunde. Das Turnier ist in seinem Jubiläumsjahr auch das 10. Mal in Aalen. Damit ist das RAMADA Hotel Limes-Thermen Aalen das erste Hotel, dass zehn "mal am Stück" Gastgeber und Austragungsort war. Auf der Urkunde wurde unterstrichen: "Die Schachspieler fühlen sich von Ihnen und Ihrem Team sehr familiär betreut, die Küche ist stets ausgezeichnet, der Service exzellent und die Analysen in der Kaminbar sehr aufschlussreich."

Hanno Dürr

Anschließend begrüßte für den Schachverband Württemberg, Hanno Dürr in seiner Doppelfunktion als der Ehrenpräsident und zehnmaliger Teilnehmer in Aalen die Schachspieler. Er zitierte zwei inspirierenden Verse des badischen Schachoriginals Erwin Cuntz:

a) für nervöse Novizen:

Zuckt Dir die Hand zum Ziehen im Nu,
dann der Verstand gebiete Ruh.
Herum nicht fuchtle im Gelände,
geht’s anders nicht sitz auf die Hände.

b) für coole Kalkulierer:

Man denkt erst nach, bevor man handelt,
weil sich die Stellung ständig wandelt.
Doch wenn man sie genug besehen,
muss schließlich doch etwas geschehen.

Baden-Württembergische Schachfunktionäre bei der DSAM

Man unterstellt Schachfunktionären gelegentlich eine gewisse Ferne vom praktischen Geschehen auf unseren 64 Feldern, die die Welt bedeuten.

Ganz anders in Aalen bei der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft in Baden-Württemberg. Etliche Vereinsvorstände, Bezirksleiter, Schiedsrichter und Verbandsfunktionäre sitzen im Turniersaal der DSAM. Brisant könnte aber ein weiteres Detail sein. Die Schachorganisation hat sich historisch im drittgrößten Bundesland in zwei Teilen entwickelt. Traditionell gibt es einen selbständigen Badischen und einen selbständigen Württembergischen Schachverband. Beide sind mit eigenen Stimmen und Sitz im Deutschen Schachbund vertreten. Um der bundesdeutschen Länderstruktur näher zu kommen (ein Bundesland = ein Schachverband), gab es schon Vereinigungsbemühungen.

Hanno Dürr
Thomas Wiedmann

Nun hat die findige Presse herausgefunden, dass in Aalen drei hochrangigen Verbandsfunktionären des württembergischen Schachbundes (Ehrenpräsident Hanno Dürr, Verbandsspielleiter Thomas Wiedmann, Verbandsjugendleiter Michael Meier) und dem Präsident des Badischen Schachverbandes (Fritz Meyer) konspirativer Kontakt unterstellt werden könnte. Diese vier sind unter dem "Vorwand" am vorweihnachtlichen Wochenende Schach spielen zu wollen, im RAMADA Hotel Limes-Thermen gesehen worden. In den stets gut unterrichteten Kreisen wird dies als schachliches Signal gewertet.

Und sie bewegt sich doch! (Galileo Galilei 1564-1642)

Etwas abgewandelt könnte man sagen: "Und man muss doch mit Springer und Läufer Matt setzten können." In der C-Gruppe verblieb an Brett 17 genau diese Konstellation nach 55 Zügen auf dem Brett. Jeder Übungsleiter wird damit in seinem Ansinnen bestätigt, im Training der Schachschüler dieses berühmte Mattsetzten zu üben. Zum einen gibt es diesen praktischen Hintergrund, dass die Stellung eben doch ein mal auf dem Brett erscheint und man den richtigen Weg (das W) kennen sollte. Zum Anderen gehört das Manövrieren mit Springer und Läufer im Zusammenspiel mit dem eigenen König zum klassischen Verständnis über das Zusammenwirken von Figuren und der Bedeutung von Raum bzw. Felder beherrschen.

Hier ein kleiner Exkurs zum Kennenlernen. Eine wichtige Stellung ist:

Ab hier muss es nun funktionieren mit dem richtigen Weg (W). Der König ist als Erstes in die Ecke mit der Läuferfarbe zu drängen! Das geht indem der Weg des Springers ein W beschreibt. Also:

1. … Sb6+ 2. Ka7 Lc7 (Tempozug) 3. Ka6 Lb8 4. Ka5 Sd5 5. Ka4 (will bis a1 ausbrechen) Kc5 6. Kb3 Sb4 7. Kc3 Lf4 (sperrt den Weg ab) 8. Kb3 Le5 9. Ka4 Kc4 10. Ka5 Lc7+ 11. Ka4 Sd3 12. Ka3 Lb6 (Tempozug 2) 13. Ka4 Sb2 14. Ka3 Kc3 15. Ka2 Lc5 (Der König ist mit dem Springer in die richtige Ecke getrieben, jetzt kommt das Matt setzen dran) 16. Kb1 Sd3 17. Ka2 Kc2 18. Ka1 Ld6 (Tempozug 3) 19. Ka2 Sc1+

An dieser Stelle kommen wir in unsere Partie aus der C-Gruppe zurück. Nach 95 Zügen hatte Schwarz diese Stellung erreicht und wurde mit dem vollen Punkt belohnt (20. Ka1 Le5 Matt!)

Battle vs Chess

Eine Weltneuheit präsentiert die Fa. TopWare bei der DSAM. Mit dem Presseassistenten der Firma, Herrn Matthias Mohr konnten wir in Aalen sprechen:

DJ: Herr Mohr auf welche neue Idee dürfen wir uns bei Battle vs Chess freuen?
M. Mohr: Die wichtigste Idee ist die Verschmelzung eines Profi-Schachprogramms mit einer action-betonten Kampfsimulation inklusive aufwändig animierter Figuren. Dabei ist das Ziel die Ansprache der verschiedenen Generationen. Wir haben neben Schach und vielen Schachformen auch etliche Knobelspiele integriert. Man kann sagen, es gibt viele kleine Spiele im Spiel.

DJ: Das Schachspiel scheint eine hohe Spielstärke zu haben. Welche Basis benutzten Sie?
M. Mohr: Wir freuen uns, mit der Engine Fritz 11 hier auf höchstem Niveau zu agieren.

DJ: Die Grafik und die Animationen machen auf die Anwender einen ausgezeichneten Eindruck. Auf welchen "Maschinen" wird das Spiel angeboten werden?
M. Mohr: Für alle gängigen und möglichen Plattformen: PC, Mac, XBox, PlayStation 3, Wii usw.

Battle vs Chess

DJ: Wann kann man Battle vs Chess kaufen und wieviel wird es kosten?
M. Mohr: Wir planen für Ende Januar/Anfang Februar den Verkaufsstart. Abhängig von der jeweiligen Plattform liegt der Preis zwischen 40 und 50 Euro.

DJ: Sie haben für unsere Teilnehmer etwas mitgebracht?
M. Mohr: Ich freue mich, Ihnen für das Turnier zehn Spiele als besondere Preise zur Verfügung stellen zu können. Gleichzeitig möchte ich ankündigen, dass es uns hier bei Ihnen so gut gefallen hat, dass wir uns spontan dazu entschieden haben, auch beim nächsten Vorturnier in Hamburg vor Ort zu sein. Wir werden wieder unser Spiel und den Demonstrator zum Ausprobieren mitbringen.

Jubilare und Geburtstage

Nach dem "Bergfest" - drei Runden sind gespielt und zwei müssen noch - gibt es traditionell vor der vierten Runde eines jeden Vorturnieres die Gelegenheit, uns bei unseren "Wiederholungstätern" zu bedanken. Diesmal in Aalen spielten zum zehnten Mal mit: Frithof Föhl (SV Oberkochen), Frank Heyde (SG BiBaBo Leipzig) und Albrecht Weidel (Sabt TG Biberach). Aus den Händen des HSR Egmont Pönisch nahmen die Drei ihre Urkunde und ein Schachbuch als Dankeschön entgegen.

Julian Sonnberger

Danach gab es noch einen großen Applaus für Julian Sonnberger vom SC Dietmannsried. Julian spielt in der F-Gruppe und feiert im Rahmen der DSAM heute seinen Geburtstag. Ein kleines Geschenk aus dem Kreise der Schachspieler war ihm sicher. Da auch sein Vater mit vor Ort ist und in der gleichen Gruppe um die Qualifikation für Magdeburg mitspielt, wird wohl auch die Familie kräftig gratuliert haben.

Ein kleiner süßer Gruß vor Weihnachten

Weihnachtlich, winterlich wurde mit "Let it snow, let it snow, let it snow" die letzte Runde des Turniers eingeleitet. Die Spieler fanden schon vor dem ersten Zug einen lieben und insbesondere süßen Gruß des Orgteams an ihren Brettern. Die kleinen Weihnachtsmänner sollten jedem ein wenig Glück bringen und den Bogen zu den vor uns stehenden Festtagen spannen.

Geburtstagskinder Karsten Dehning-Busse und Franz Schnell
Georg Jäger beim X. Vorturnier

Über die Glückwünsche des gesamten Saals konnten sich dann die beiden Geburtstagskinder Karsten Dehning-Busse (SF Lilienthal von 1971) und Franz Schnell (SV Trossingen) freuen.

Das X. Mal bei einem Vorturnier ist auch Georg Jäger dabei und bekam deshalb aus den Händen des HSR Egmont Pönisch seine Urkunde und ein Schachbuch überreicht.

Noch einmal kleines Endspielwissen

Wir hatten das Springer Läufer Matt in der ersten Runde der C-Gruppe ja zum Anlass genommen, hier einen kleinen Exkurs dazu anzubieten. Prompt "erwischte" es in der vierte Runde in der F-Gruppe noch einen Spieler mit dieser Figurenkonstellation. Wie sinnvoll es sein kann, sich eben doch damit zu beschäftigen, zeigte das Ergebnis nach 50 Zügen Bemühungen: Remis!

Da können wir gleich noch ein anderes typische Endspiel nachreichen. In der A-Gruppe kam es in der längsten Partie der Runde nach spannendem Verlauf letztendlich zu einem Endspiel Turm + Springer gegen Turm. Bekanntermaßen ist dies meist Remis. In der Praxis muss man das aber regelmäßig beweisen. Nachdem Schwarz in der Partie nun schon einiges erreicht hat (König am Rand, Springer schneidet den Weg ab), hat Weiß sein Pulver aber noch nicht verschossen.

Hier erlaubt der "Pattwitz" 1.Tf6+ das sofortige Remis zu erreichen!

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