17. bis 19. Oktober 2008
Die Partie des Spitzenreiters der B-Gruppe aus der ersten Runde kann den Anspruch auf den Titel "kürzeste Gewinnpartie des Turniers" erheben.
Nach 1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 c×d4 4. S×d4 d6 5. Lc4 Sf6 6. Sc3 g6 7. Sc6 b×c6 8. e5 ergab sich folgende Stellung
Markus Sponheim - Volkmar Ahlers
Gruppe B - Runde 1
8. … d×e5?? mit Öffnung der d-Linie ist ein bekannter schwerer Fehler. Weiß bestraft dies postwendend. Nach 9. L×f7+ ist es sofort aus. 1-0
Ein hübsches Zusammenspiel zwischen offener e-Linie und der großen Diagonale von a8 nach h1 demonstriert uns die folgende Stellung. Auf das Damenschach 26. … Dc6+ war der weiße König gerade nach h2 ausgewichen.
Andreas Schäfer - Markus Sponheim
Gruppe B - Runde 2
Nach dem starken 27. … Te1 ereilt den Monarchen das Schicksal auf dem Mattfeld g2. 0-1
Mit 83 Jahren beweist Elfriede Wiebke aus Havelberg, dass Schach geistig fit hält bis ins hohe Alter. In der folgenden Stellung ficht sie eine scharfe Klinge
Elfriede Wiebke - Hans-Dieter Einbrodt
Gruppe F - Runde 2
opfert mit 18. L×f7+ und holt damit den König ins Freie. Nach 18. … K×f7 19. T×e8 D×e8 20. Dh5+ Ke7 21. Te1+ Kd6 22. T×e8 L×d4+ (Racheschach) 23. Kf1 Sf6 24. Lf4+ und da im nächsten Zug Matt folgt, hatte Schwarz jetzt genug.
Zur Eröffnung der letzten Runde am Sonntag gratulieren wir Marian Lösche aus der D-Gruppe sehr herzlich zum Geburtstag und haben als Präsent etwas Besonderes von der Halloren-Schokoladenfabrik aus Halle mitgebracht.
Das Schokoladenfondue wird von Ingrid Schulz aus dem Org-Team überreicht.
In der A-Gruppe spielt der amtierende Deutsche Amateurmeister Bernd Wronn aus Hamburg (FC St. Pauli) mit sagenhaften 4 aus 4 und strebt die direkte Titelverteidigung an. Bisher gab es noch keinen Meister, der im Folgejahr seinen Erfolg wiederholt hätte.
Auch in der Gruppe E sitzt an Brett 1 mit dem 100 Prozent-Ergebnis Inga Marx, die gestern in einem reinen weiblichen Spitzenkampf der dritten Runde gegen Theresa Pohl vom USC Viadrina Frankfurt durchsetzen konnte.
Wir wollen hier zwei kleine Ideen zeigen, die man sicher auch in seinen Partien an der richtigen Stelle verwenden kann.
Werner Fröhlich - Finn Gröning
Gruppe E - Runde 2
Weiß hat so eben Turm schlägt a6 gespielt. Warum war dies nicht so optimal?
Finn mit einer DWZ von 1388 findet die Wiederlegung. Nach 39. … Tc2, 40. Tf2 D×b2! folgt nach 41. T×c2 die hübsche Idee 41. … Db1+!! um nach 42. Kg2 D×c2 42. Kg3 D×h2 43. K×h2 S×d4 eine glatt gewonnene Stellung zu erreichen.
Weiß wählt in der folgenden Stellung eine Abwicklung, die ihm auch den Gewinn verspricht. Er hätte es sich aber etwas einfacher machen können:
Detlef Schmidt - Alois Luksa
Gruppe D - Runde 2
Nach 41. S×c6 De6 42. Se7+ D×e7 43. D×d5 und gegen den Bauern c3 muss man erst noch ankämpfen.
Deshalb 42. D×d5! und nach 42. … D×d5 43. Se7+ (Familienschach) Kh7 44. S×d5 hat man einen viel leichteren Gewinnweg.
Auch in dieser Spielserie können wir wieder einer Reihe von treuen Spielern zur 10. Teilnahme an einem RAMADA-Vorturnier gratulieren.
Auf dem Gemeinschaftsfoto sind die acht Wiederholer in alphabetischer Reihenfolge zu sehen:
Arno Busch | Schachfreunde Hamburg | (E-Gruppe) |
Hans-Jürgen Ebeling | TSV Edemissen | (E-Gruppe) |
Jens Forner | SG BiBaBo Leipzig | (E-Gruppe) |
Roland Franke | SG 1971 Löberitz | (B-Gruppe) |
George Gregor | USV Halle e.V. | (A-Gruppe) |
Marian Lösche | VfB Ottersleben Magdeburg | (D-Gruppe) |
Gabriele Manigk | USV Halle e.V. | (D-Gruppe) |
Roland Rümmler | Naumburger Sportverein | (B-Gruppe) |
Diesmal gibt es neben den Urkunden besondere landestypische Präsente für die Jubilare aus Deutschlands ältester Schokoladenfabrik. Die leckeren Halloren-Pralinen lassen das Fehlen eines Schach-Fachhändlers in der Hotellobby verschmerzen. Also gibt es in Halle Pralinen statt Schachwissen.
Fast 200 Schachspieler kamen nach Halle-Peißen zum Auftakt der neuen Serie der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft. Zwar kein neuer Rekord, aber ein erfreuliches Ergebnis. Dabei will das knappe Gut Jahresurlaub von den berufstätigen Spielern gut eingeteilt werden in diesem Jahr: Wo doch in Deutschland außer der Schacholympiade in Dresden auch noch die Schach-WM in Bonn stattfindet. Man muss sich dann halt entscheiden.
Unsere Spieler sind der RAMADA-Spielserie jedoch treu und finden ideale Spielbedingungen vor.
Zur Eröffnung wünschte in Vertretung des Präsidenten des Schachverbandes Sachsen-Anhalt Dr. Georg Hamm als Senioren-Referent den Teilnehmern ein schönes Turnier. Als Teilnehmer in der A-Gruppe kann er gut nachfühlen, dass die Spieler sich über einen Sieg freuen, bei einem Remis den Gegner als ebenbürtig anerkennen, aber auch wissen: Verlieren tut weh.
Der Direktor des RAMADA-Hotels, Herr Sebastian Otto, hieß in seinem Grußwort alle Teilnehmer "Herzlich Willkommen!" und wünschte den Spielern, die nach Punkten angeln, "Waidmannsheil", oder wie das beim Schach heißen mag.
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