Logo Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft · RAMADA Cup 6³
Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2007/2008

Das Finale in Magdeburg

22. bis 24. Mai 2008

Spielort:

RAMADA Hotel Magdeburg

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Martin Sebastian und Klaus J. Lais berichten aus Magdeburg

Berichte zum Pokal von www.schachbund.de

Mit Fortune zum Meistertitel

Gruppen A bis C

Schach ist kein Glücksspiel. Darüber sind wir uns doch einig? Wie aber kommt es, dass - wen immer man fragt, ob Bundesliga oder blutiger Anfänger - ständig davon die Rede ist, dass dies aber Glück war oder jenes unglücklich oder gar ausgesprochenes Pech sei?

Wenn Ihr Gegner den Materialgewinn nicht gesehen hat, den Sie selbstverständlich erkannt haben, aber sich seltsamerweise geradewegs bewusst in die Situation manövriert haben, ist das dann Glück? Oder ist es vielleicht gerade deswegen kein Glück, weil Ihr Gegner offensichtlich über dieses Spielverständnis nicht verfügt (das Sie selbstverständlich besitzen, klar doch)? Des Philosophen Tagwerk nährt sich prächtig des Patzertums. Auf alle Fälle geben alle gerne mal zu, dass ausgerechnet beim als schicksalsfrei geltenden Klötzchenspiel eine Menge Fortune dabei ist. Kaum zu beweisen, ob es stimmt.

Christian Braun - Dr. Frank Hoffmeister

Glücklich dürften diejenigen sein, die heute an Brett Eins der Deutschen Amateurmeisterschaften saßen und ganz nah am Meistertitel sind. In der Gruppe A ist das (wieder mal) Christian Braun und Dr. Frank Hoffmeister, aber mit den beiden haben vier weitere Spieler je drei Punkte. Dazu kommt eine Verfolgertruppe von fünf Spielern mit je 2,5 aus 4. Genau das macht das Kiebitzen auch immer wieder spannend hier. Keiner, der Führenden Sechs darf sich erlauben, mit einem Remis darauf zu hoffen, Erster zu werden. Noch nicht mal sicher unter den Preisträgern ist man damit! Auch das eine Nuance des Ramada-Cups, die zur Attraktivität des Turniers beiträgt. Und das zeigt nicht zuletzt die Gesamtteilnehmerzahl von 11.500 Spielern über die Jahre hinweg.

In der B-Gruppe schätzen sich glücklich: Artur Reuber, der als einziger Vier aus Vier hat und Klaus-Peter Wortmann mit drei Punkten, der als Herausforderer ebenfalls angreifen muss, denn hinter den beiden lauern drei weitere mit je drei Punkten und noch mal sechs Spieler mit 2,5 aus Vier. Kein einziges Spiel der ersten Bretter ist beim Finale frühzeitig zu Ende. Glücklicherweise.

Mario Oberling - Gersch, André

Einen Buchstaben weiter finden wir die ersten mit 3,5 Punkten. Mario Oberling trifft hier mit den weißen Steinen auf André Gersch. Das wäre die erste Paarung, die bei einem Remis zumindest garantieren würde, punktgleich mit dem Sieger zu sein. Aber die Feinwertung tut natürlich auch noch mit und letztendlich könnte es so laufen, dass man das Turnier vier Runden anführt und dann "nur noch" beim Festabend mitessen darf. Das wäre aber nun wirklich Pech.

D wie Dusel. Lennard Löwe hat es selbst in der Hand. Er führt die Gruppe deutlich an, nämlich mit einem ganzen Punkt nach vier Runden und das ist ja schon was. Er wäre mit einem Remis gegen Detlef Meiners tatsächlich durch. Dumm nur, dass Meiners gar keine Anstalten macht, freiwillig hinter den Preisträgern zu stehen. Denn mit ihm gibt es allein sechs Teilnehmer mit drei Punkten. Und irgendwer wird davon schon gewinnen. Dann ist das D wie Dumm gelaufen.

Waldemar Tonn - Daniel Krüger

In der Gruppe E führen Waldemar Tonn und Daniel Krüger mit je 3,5 das Feld an Brett Eins an. Dahinter ist nicht allzu viel Platz, denn die fünf Dreipunkter treffen naturgemäß alle aufeinander bis auf einen. Hier könnte, um im Rhythmus zu bleiben, tatsächlich ein Remis für die Gewinnerplätze langen, aber für welchen bleibt unklar. Und nun kann man noch nicht mal wie einst die Bayern das Glück erzwingen.

Ganz unten, aber natürlich nicht im wallraffschen Sinne, spielen David Ghosh und Anton Brodmann an Eins. Besonders spannend wird hier die Situation, dass Marcus Bergmann an zwei auch 3,5 Punkte erspielte. Regina Siemianowski wird es ihm schwer machen. Aber vielleicht hat er Glück.

"Jaja, ich komm ja schon…"

Also wenn Martin Sebastian seine Urkunde nicht abgeholt hätte, wäre hier erheblich was schief gelaufen. Seit vielen, vielen Turnieren ehren wir unsere Geburtstagskinder und das machen wir natürlich auch bei unseren Schiedsrichtern. Den Besten. Aber das sind sie ja alle. Und bei manchen Menschen gratuliert man ja ganz besonders gern. Martin hat hier über die Zeit seines Mitwirkens so viel frischen Schwung hereingebracht, dass wir mal richtig froh waren, unseren "Langen" hier vor Publikum zu beglückwünschen. Dr. Dirk Jordan übergab ihm heute nach ein paar einleitenden Worten die Urkunde und so mancher erhob sich noch mal vom Platz, um ihm verdienten Applaus zu spenden. Danke, Martin!

Auch Frank Stolcz hatte Geburtstag, das aber schon gestern. Und weil das bei uns immer schon Tradition war, bekam er natürlich ein Geschenk und Ralf Schreiber als Referent für Breitensport im DSB, überreichte ihm die Urkunde. Das dürfte ihm wenigstens das leider unglücklich verlaufene Turnier versüßen. Hoffen wir mal. Und gratulieren.

Pokalfights und Vorentscheidungen

Das passt in der Regel nicht zusammen, denn wo es Pokalspiele gibt, spielen Vorentscheidungen in Tabellen keine Rolle. Bei uns geht das aber - denn watt mutt datt mutt.

Blitzentscheid: Aljechin Solingen - Hansa Dortmund

Die Pokalspieler haben inzwischen jeweils ihr Finale bestimmt - und zwar durch einen äußerst kiebitzfreundlichen Endspurt. Dortmund und Solingen lieferten sich ein tolles Blitzfinale, das Solingen mit 3,5:0,5 für sich entschied. Damit steht das Finale im Mannschaftspokal mit dem deutschen Doppel-Meister OSC Baden-Baden, der nun auch noch das Pokalfinale für sich entscheiden kann. Und die sind richtig gut aufgestellt hier in Magdeburg. Arkadij Naiditsch ist dabei an Eins, dann Micha Krasenkow, Philipp Schlosser und Fabian Döttling. Beim morgigen Gegner Aljechin Solingen traten heute an: Ernst Sipke, Michael Hoffmann, Jörg Wegerle und Markus Schäfer. Die unterlegenen Nickelhütte Aue und Hansa Dortmund bestreiten morgen das Spiel um den Platz Drei.

Im Einzelpokal setzte sich Oliver Müller vom Deutschen Blinde- und Sehbehindertenschachverband gegen FM Hauke Reddmann durch und Thomas Frotscher erzielte ein Remis gegen FM Hans-Joachim Vatter. Im Blitzen warf der erfahrene Spieler aus Freiburg-Wiehre den letzten verbliebenen Magdeburger Lokalheld aus dem Rennen. Somit stehen im Finale: Hans-Joachim Vatter und Oliver Müller, dessen Trainer Detlef Neukirch damit hochzufrieden ist.

Unterdessen kam es zu oben besagten Vorentscheidungen beim Ramada-Cup. Und da geht es in den meisten Gruppen kräftig zur Sache.

Drei deutsche Meisterschaften an einem Fleck!

Magdeburg ist an diesem Wochenende der Mittelpunkt der deutschen Schachszene. Drei deutsche Meisterschaften gibt es auf einem Fleck zu bestaunen. Während die Amateure ihre deutschen Meister im Rahmen der Ramada-Cup-Serie küren, gibt es gleichzeitig die Endrunden der Pokalmeisterschaften im Einzel und Teamwettbewerb. Sechs deutsche Meister werden es in den Gruppen F bis A des Finales im RAMADA-Hotel, vier im Mannschaftswettbewerb und einen im Einzel, denen morgen abend im Rahmen des Festabends mit Abschlussessen die Trophäen übereicht werden. Dabei schneiden die Amateure übrigens nicht schlecht ab. Die attraktiven Preise der RAMADA-Serie können sich wie immer sehen lassen.

OSC Baden-Baden - Nickelhütte Aue

Im Augenblick kämpfen im Mannschaftspokal des Halbfinales OSC Baden-Baden gegen Nickelhütte Aue und Hansa Dortmund gegen Aljechin Solingen. Während die Baden-Badener (Naiditsch, Krasenkov, Schlosser, Döttling) jetzt schon weiter sind (Zwischenstand 2,5:0,5) trennten sich Dortmund und Solingen mit einem 2:2. Das bedeutet, wir erleben gegen 20 Uhr ein fantastisches Blitzfinale mit reichlich Kiebitzen. Dies übrigens in nur einer Runde - und bei einem 2:2 wird es mit vertauschten Farben wiederholt. Solange, bis eine Mannschaft mindestens 2,5 Punkte erspielt hat, Blitzfinale also ohne Berliner Wertung.

Überhaupt macht sich die Mischung dreier Meisterschaften gerade in diesem Verhältnis von Amateuren und starken Bundesligaspielern ganz prima. Die Pokaltische sind stets umlagert. So wie auch im Einzel, wo wir heute nachmittag die vierte Runde, also das Halbfinale sehen. Die letzten vier sind: Thomas Frotscher gegen FM Hans-Joachim Vatter, sowie FM Oliver Müller (vom DBSB!) und FM Hauke Reddmann.

Heiß ist es nicht nur draußen

Das Superwetter verließ uns auch in der zweiten Tageshälfte nicht und muss irgendwie ansteckend auf die Spieler gewirkt haben. Viele hart umkämpfte Partien waren zu sehen und im Mittelpunkt standen Springer. Ein paar Beispiele:

Gruppe F - an Brett 10 lieferten sich Nicolai Hauf und Jan Ullrich (nein, nicht der Radfahrer) ein Springerduell auf Biegen und Brechen. Erst als sich im 64. Zug der weiße Springer mittels eines Gabelbisses den letzten verbliebenen schwarzen Bauern einverleibte und den schwarzen Springer allein auf weiter Flur zurückließ, reichte man sich die Hand.

Gruppe E - an Brett 2 zwischen Jens Forner und Incik Abdurrahman spielte ebenfalls ein Pony die Hauptrolle. Diesmal hatte der Rappen gegen einen Randbauern zu bestehen. Dank eines weiteren Bauernpaares und der Zugzwangstellung beider Könige gelang ihm dies. Friedensschluss nach vier Stunden und insgesamt 54 Zügen.

Gruppe A - an Brett 10 in der letzten laufenden Partie der Gruppe schenkten sich Ralf Frombach und Thomas Schmid nichts und auch hier stand am Ende ein einsames Ross auf dem Acker.

Na, da sag noch einer, dass beim Schach nicht gekämpft wird. So heißblütig wird es wohl am Freitag und Samstag weitergehen, geht es doch schließlich um den Titel eines deutschen Meisters.

Natürlich brauchen Schachspieler für solche Leistungen die entsprechende Versorgung mit Speis und Trank. Unsere Gastgeber vom Magdeburger RAMADA-Hotel sind da auf Zack. Der kleine aber feine Verkaufsstand ist stets dicht umlagert und egal ob spezieller Schachtrunk oder kleiner Imbiss oder ein Süppchen, für alles ist in ausreichender Menge und prima Qualität gesorgt. Wir fühlen uns rundum hervorragend betreut - ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter des Hotels.

Werner Lützkendorf hat Geburtstag

Von noch einem positiv Verrücktem ist hier zu berichten. Werner Lützkendorf von der WSG Halle-Neustadt beging seinen Geburtstag mitten unter uns. Ralf Schreiber - Referent für Freizeit- und Breitensport des DSB gratulierte ihm vor der zweiten Runde und wir alle schließen uns den guten Wünschen gerne an. Eine Ausnahme machte in der 2. Runde allerdings sein Gegner, der ihm keinen Bonus einräumte und die Partie gewann.

Finale 2007/2008 gestartet

Bei herrlichem Sonnenschein über der Finalstadt Magdeburg begann pünktlich um 10:00 Uhr das Finale unserer diesjährigen Turnierserie der Deutschen Amateurmeisterschaft - RAMADA Cup. Im großen Turniersaal spielen aber nicht nur die "Amateure" ihre Meister aus - parallel finden die Finalrunden der Deutschen Pokalmannschafts- und Einzelmeisterschaft statt.

Zur Eröffnung begrüßten Christian Klapputh (Repräsentant des RAMADA-Hotels), Jens Krüger (Fachbereichsleiter Schule & Sport der Stadt Magdeburg), Ralf Schreiber (Präsidium des DSB) und Dr. Hans Werchan (Vizepräsident des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt) die Teilnehmer. Diszipliniert fassten sich alle Redner kurz - die Schachspieler dankten es mit viel Beifall - wünschten viel Erfolg und einen angenehmen Aufenthalt in der Gastgeberstadt Magdeburg sowie speziell im hiesigen RAMADA-Hotel.

Pokaleinzelmeisterschaft

Auf den Punkt kamen die Schiedsrichter mit der Auslosung der ersten Runde in den Turniersaal, die Spieler fanden ihre Plätze und los ging es. Gleichzeitig startete unter der Leitung von Thomas Wiedmann die Deutsche Pokaleinzelmeisterschaft (Dähne-Pokal). Die Mannschaften greifen erst am Freitag um 16:00 Uhr in das Geschehen ein. Mit dabei ist der amtierende Deutsche Meister OSC Baden-Baden.

Gleich in der ersten Runde gibt es in Gruppe F eines der seltenen Frauenduelle im Finale. Hannah Bettina Knobel gegen Regina Siemianowski lautet die attraktive Paarung. Mal sehen, wie sich die beiden im Verlauf des Turniers der männlichen Übermacht erwehren können.

Noch ein ganz heißer Tipp - heute um 17:40 Uhr sind wir mit unserem Turnier auf MDR 1 Radio Sachsen Anhalt präsent.

×

© Copyright 2007/2008 Deutscher Schachbund e.V.