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1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA-TREFF Cup 5³

Qualifikationsturnier Hamburg

Turnierberichte:

 

Impressionen und Kurzgeschichten

G. Tost

Das fiel mir auf: 3. RAMADA-TREFF Cup des DSB in Hamburg (Teilnehmerbericht)

HSV = Hamburg Super Verlaufen oder Durchschnitts-IQ steigt

284 Teilnehmer! Noch nie konnte ein Turnier, welches im Rahmen einer Deutschen Meisterschaft durchgeführt wurde, eine solch hohe Beteiligung aufweisen. Man kann wohl mit Recht sagen, dass sich die 1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF CUP 5³ mit dem 3. Qualifikationsturnier im RAMADA-TREFF Hotel Hamburg-Bergedorf (vom 11. bis 13.01.2002) fest etabliert hat. Sie wird von den Schachfreunden mit wachsender Begeisterung und Beteiligung angenommen. 284 Teilnehmer stellen natürlich auch eine Herausforderung der besonderen Art für alle Beteiligten im Umfeld dieser Veranstaltung dar. Von den Mitarbeitern des Hotels angefangen, hier seien Sabine Otto-Küstner, Kerstin Peuker und Jan Schmedemann nur stellvertretend genannt, über die Turnierhelfer des Bille Schach Club Bergedorf-Reinbek-Wentorf v. 1924 e.V.: Bogdan Ekhazew, Bek Fataew, Franz Indinger, Botho Jung, Gennadij Kobjakov, Martin Kopisch, Alexander Morasch, Sobair Rahimi, Yousof Siddigi, Adolf Tybussek, Manfred Weiß sowie die Gattinnen der Organisationsmitglieder, Martina Jordan und Edda Kohlstädt, bis hin zum Organisationsteam Ernst Bedau, Norbert Heymann, Dr. Dirk Jordan, Jürgen Kohlstädt, Jörg Schulz und Michael Voß; alle bemühten sich mit Erfolg darum, das Turnier zu einem schachlichen Höhepunkt werden zu lassen.

Wie schon bei den beiden ersten Qualifikationsturnieren in Brühl bei Köln und Aalen, bestand auch in Hamburg für die Teilnehmer die Gelegenheit, sich vor Ort bereits am Vorabend vor dem Turnierstart persönlich registrieren zu lassen. Von dieser Möglichkeit machten leider nur wenige Schachfreunde Gebrauch. So bildete sich am ersten Turniertag zwangsläufig in der Hotellobby zum Registrierungsende um 9:30 Uhr eine Warteschlange. Ernst Bedau, Jürgen Kohlstädt und Jörg Schulz erledigten jedoch in Rekordzeit die Meldeformalitäten. Bei der Turniereröffnung, die vom Titel "One Night in Bangkok" aus dem Musical Chess eingeleitet wurde, hob der Organisationsleiter Dr. Dirk Jordan ausdrücklich hervor, wie friedvoll Schachfreunde warten können. Großen Beifall und Heiterkeit löste die Bemerkung von Dr. Christoph Krupp - Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Bergedorf - aus, der Durchschnitts-Intelligenzquotient in Hamburg-Bergedorf werde durch die Anwesenheit so vieler kluger Köpfe für die Tage des Turniers gesteigert. Dr. Knütter vom Sportamt Hamburg unterstrich den Stolz seiner Behörde, dass die Veranstaltung in Hamburg durchgeführt wird. Der Direktor des RAMADA-TREFF Hotels Hamburg-Bergedorf, Carsten Bade, brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass ein Hamburger eine DWZ-Kategorie gewinnt. Die Grüße des Präsidiums des Deutschen Schachbundes überbrachte dessen Vizepräsident Siegfried Wölk. Er war es auch, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des die Veranstaltung unterstützenden Vereins Bille SC, viele Vereinsmitglieder als Turnierhelfer gewinnen konnte. Siegfried Wölk hob die Bedeutung der Veranstaltung hervor und verwies hierbei auf die Vorbildwirkung des Schachsports, der in unterschiedlichen Leistungsklassen Meisterschaften organisieren könne.

Den "Startschuss" zum Partiebeginn gab - wie auch in jeder der folgenden Runden - Turnierleiter Jürgen Kohlstädt. Alle Partien wurden in einem Saal gespielt. Die ortsansässige Bergedorfer Zeitung berichtete auf der Titelseite und im Innenteil; natürlich mit Fotos. Mehrere Tageszeitungen wiesen in ihren Sportterminkalendern auf die Veranstaltung hin. Das Hamburger Abendblatt "informierte" indirekt seine Leser mit einer Luftbildaufnahme aus 705 Kilometer Höhe, im Format DIN A 2 von Hamburg und Umgebung, über das Turnier. Turnierleiter Michael Voß dichtete die Bildunterschrift "Anblick aus dem All" dazu, markierte den Ort des Hotels und hing die Zeitungsseite im Eingangsbereich des Turniersaales aus. Die Rundenergebnisse, Tabellenstände und Paarungslisten wurden natürlich auch umgehend im Turniersaal ausgehangen. Jörg Schulz berichtete tagesaktuell über Begebenheiten am Rande des Turniers im Internet. Ergebnisse, Tabellenstände, Fotos sowie die Paarungen für die nächste Runde wurden ebenfalls schnellstmöglich im weltweiten "Gewebe" veröffentlicht. Wie stets lag die Internetbetreuung in den bewährten Händen von Matthias Berndt.

Natürlich war die erst kürzlich erfolgte Einführung des Euro auch Thema vieler Gespräche am Rande. Hier wurde wohlwollend von den Teilnehmern registriert, dass der DSB keine heimliche Erhöhung des Startgeldes vorgenommen hat. Im Gegenteil! 25 bzw. 30 € bedeuten eine Reduzierung! Großen Zuspruch fanden auch die vom RAMADA-TREFF Hotel, zu moderaten Preisen, angebotenen Speisen und Getränke während des Turniers. Ein Renner war hierbei der "Hamburger Schach-Trunk" zum Preis von einem Euro. Ein Multivitaminsaftgetränk zur Stärkung der kleinen grauen Zellen. Alle Teilnehmer entsprachen dankenswerterweise auch der Bitte der Organisationsleitung, auf das Mitbringen von Speisen und Getränken zu verzichten. Was gibt es noch vom Turnier und dessen Atmosphäre zu berichten? Optimale Turnierleitung - hier bürgen schon die Namen Kohlstädt und Voß für Qualität-, angenehmes Hotelambiente, Analyseraum, einheitliches Spielmaterial - wiederum von der Firma Robin Terry GmbH zur Verfügung gestellt -, ansprechende und eigens für diesen Anlass hergestellte Partieformulare und -unterlagen, gute Spielbedingungen und Beleuchtung, preisgünstige Verpflegung, Unterbringung in einem ****-Hotel zu Sonderkonditionen, seien hier als Stichpunkte genannt. So sollten Schachturniere aussehen! Weg von zugigen Turnhallen und miefigen Kneipenhinterzimmern! Hin zu einer öffentlichkeitswirksamen und ansprechenden Darstellung des Schachs, was auch seinem positiven Image und Stellenwert in der Gesellschaft entspricht.

Da er terminlich bei der Turniereröffnung verhindert war, besuchte der Leiter des Sportamtes Hamburg, Dr. Hans-Jürgen Schulke, während der 3. Runde die Veranstaltung und zeigte sich vom Turnierambiente sehr angetan. Vor der darauf folgenden Runde wurde das Geburtstagskind des Turniers, WIM Constanze Jahn, mit einem Blumenstrauß und einem Präsent - überreicht durch Siegfried Wölk und Dr. Dirk Jordan - von der Organisationsleitung geehrt. Nach der 4. (von 5) Runden zeichneten sich bereits die auf "Leipzig-Kurs" liegenden Teilnehmer ab. Dieser, vom Turnierleiter Michael Voß geprägte, Begriff ist in die Schach-Umgangssprache schon eingegangen und braucht sicher nicht weiter erläutert zu werden. Lassen wir uns überraschen, ob bei der 2. (!) Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF CUP 5³, in Anspielung auf deren Finalort, von "Magdeburg-Kurs" gesprochen wird. Doch zurück zur 5. Runde: In der Gruppe A saßen sich die Führenden Evgueni Chevelevitch (3,5 Punkte) - Dr. Hauke Reddmann sowie Dr. Joachim Asendorf - Axel Stephan gegenüber. Die drei Letztgenannten rangierten mit jeweils 3,0 Punkten auf den Plätzen 2 bis 4.

Besondere Spannung versprach die Gruppe B. Hier lagen sechs Schachfreunde mit jeweils 3,5 Punkten an der Spitze. Diese trafen im direkten Vergleich aufeinander: Martin Kopisch - Dieter Kottusch, Christian Hacker - Aljoscha Feuerstack, Ralf Schöngart - Dr. Matthias Kribben.

Die Spitzenpaarung in der Gruppe C sah das Duell Jürgen Tuchtfeld - Thorben Zimmat am ersten Brett. Hier trafen die beiden Schachfreunde aufeinander, die 4,0 Punkte aus 4 Partien auf ihrem Konto hatten. Thorsten Jaeger und Dr. Christian Schroeder (beide 3,5 Punkte) kämpften am 2. Brett. Dahinter waren es sage und schreibe 16 Schachfreunde, die mit 3,0 Punkten noch Chancen auf eine Teilnahme am Finale in Leipzig hatten.

Auch in der Gruppe D gab es mit Alexander Funk einen Schachfreund mit 4,0 Punkten. Er traf in der letzten Partie auf Wolfgang Schwerdtfeger, der 3,5 Zähler aufwies. Der andere Schachfreund mit 3,5 Punkten, Franz Schnell, spielte gegen Matthias Spindler (3,0).

Jan-Hendrik Müller hatte in der Gruppe E auch bisher 100 % der möglichen Punkte erzielt. Sein Gegner Torsten Kumbernuß verfügte über 3,5 Punkte. Die gleiche Punktzahl hatten Dirk Schmid und Artur Reuber, die aufeinander trafen. Zehn Schachfreunde hatten 3,0 Zähler erspielt und kreuzten nun mit- (oder besser gesagt) gegeneinander die Klingen.

Es wurde - nicht nur in der 5. Runde, sondern während des ganzen Turniers - mit sportlichem Ehrgeiz gekämpft. Protestfälle gab es natürlich nicht. Die Zeit zwischen letzter Runde und Siegerehrung wurde wiederum - wie schon bei den beiden ersten Qualifikationsturnieren - vom Teilnehmer Klaus-Wieprecht Hielscher mit Gitarrenmusik verschönt. In seinem Repertoire findet sich populäre und meditative Musik aus vier Jahrhunderten, die er auf der Laute & Gitarre spielt. Die Siegerehrung wurde von Siegfried Wölk, Ernst Bedau, Dr. Dirk Jordan und Jürgen Kohlstädt vorgenommen. Die drei bestplatzierten Schachfreunde erhielten, neben den Hotelgutscheinen, auch gerahmte Urkunden; die Schachfreunde auf den Rängen 4 & 5 nahmen einen wertvollen Sachpreis und einen kunstvoll gestalteten Pokal mit nach Hause. Allen Teilnehmern wurden nach der Siegerehrung die Endstände ihrer Gruppen überreicht.

Einigen Schachfreunden hat es so gut gefallen, dass sie sich - noch im Turniersaal - bereits für eines der beiden noch folgenden Turniere, in Hannover (15. bis 17.02.2002) und in Dresden (8. bis 10.03.2002), angemeldet haben. DSB-Herz, was willst du mehr, als das deine Veranstaltung so gut angenommen wird!

Norbert Heymann, Ref. ÖA DSB

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