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1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA-TREFF Cup 5³

Qualifikationsturnier Aalen

Turnierbericht:

H. Dürr

Gruppe-C, 4. Runde am 8.12.2001 (Teilnehmerbericht)

Mit aalen in Aalen war nix …

Hoteleingang

… zumindest nicht für die Teilnehmer und die Organisatoren des 2. Qualifikationsturniers der 1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft RAMADA-TREFF Cup 5³; obwohl doch die direkt an den Turnierort angrenzenden Limes-Thermen besonders dazu einluden. Dafür gab es für die 156 Teilnehmer (Gruppe A: 14; Gruppe B: 30; Gruppe C: 40; Gruppe D: 42; Gruppe E: 30) Schach pur. Die Veranstaltung in Aalen (Württemberg) vom 7. bis 9. Dezember 2001 hatte somit eine erfreulich gute Resonanz zu verzeichnen. In der ganzen Stadt ist man auf das Turnier hingewiesen worden. So z.B. mit vielen - eigens hergestellten - Plakaten und vor dem Rathaus (!) hingen Fahnen mit dem Turnierlogo! Die Mitglieder des ortsansässigen Schachvereins Unterkochen und seines Vorsitzenden Rainer Geißinger haben dies dankenswerterweise möglich gemacht. Das ****-Hotel der RAMADA-TREFF-Gruppe liegt etwas außerhalb auf einer Anhöhe und man hat von dort einen herrlichen Blick über die Stadt. Einen großen Anreiz stellte für viele Teilnehmer die Gruppeneinteilung nach DWZ dar. Quasi wurden 5 Turniere in einem Turnier gespielt. Das Organisationsteam (Ernst Bedau, Matthias Berndt, Norbert Heymann, Dr. Dirk Jordan, Jürgen Kohlstädt und Michael Voß) wurde für seine Aufgaben mit der ganzen, für eine Turnierorganisation heutzutage unerlässlichen, Technik in einem Hotelzimmer untergebracht, welches sonst für Massagen genutzt wurde; doch für derlei Annehmlichkeiten war bei einem Arbeitstag von 15 Stunden im Schnitt keine Zeit.

Bereits am Vorabend der 1. Runde bestand - ebenso wie am Folgetag - im Eingangsbereich des Hotels die Möglichkeit zur Registrierung der bereits angemeldeten Schachfreunde. Diese nahmen Ernst Bedau und Jürgen Kohlstädt vor; natürlich wurden auch die Anmeldungen von kurzfristig zur Teilnahme entschlossenen Schachfreunden, die sich noch bis 9:30 Uhr am ersten Turniertag entscheiden konnten, entgegen genommen.

Eröffnung (Ernst Bedau, Siegfried Staiger, Dr. Dirk Jordan, Hanno Dürr)

In Anwesenheit des Stadtkämmerers Siegfried Staiger - in Vertretung des Oberbürgermeisters -, des Hoteldirektors Patrick Kurka und des Präsidenten des Schachverbandes Württemberg, Hanno Dürr, wurde das Turnier eröffnet. Hanno Dürr überbrachte die Grüße des DSB-Präsidenten Alfred Schlya und dankte dem Hoteldirektor und den Turnierorganisatoren, die von ihm einen edlen Tropfen als Geschenk des gastgebenden Schachverbandes Württemberg überreicht bekamen. Der Stadtkämmerer Siegfried Staiger brachte den Stolz der Stadt zum Ausdruck, dass diese als Turnierort ausgewählt wurde. Die Hoffnung auf ein gutes Gelingen der Veranstaltung und eine Wohlfühlatmosphäre in seinem Hause hob der Hoteldirektor Patrick Kurka hervor.

Die Eröffnungsveranstaltung fand, genauso wie die Siegerehrung, im geräumigen, gut beleuchteten, Turniersaal statt. Die Teilnehmer fanden einheitliches (Holz-)Spielmaterial - wiederum von der Firma Robin Terry GmbH zur Verfügung gestellt - vor. Ebenso wie wenige Wochen zuvor in Brühl bei Köln gab es Partieformularunterlagen und Partieformulare mit dem Turnierlogo und auch Kugelschreiber des Hotels. Die Schachfreunde vom Schachverein Unterkochen, Roland Abele, René Baier, Konrad-Marcus Eisenbarth, Rainer Geißinger, Karl Kränzle, Jürgen Langohr, Richard Pietrzyk und Jürgen Rieck sowie Edda Kohlstädt haben sich als Turnierhelfer vor, während und nach der Veranstaltung vorbildlich engagiert. Ein herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle! Die Schachplakatausstellung wurde viel beachtet und auch vor der Stellwand der Deutschen Schachjugend, auf der diese ihre Vielzahl an Aktivitäten präsentierte, standen oft interessierte Schachfreunde.

Die örtlichen Medien nahmen ebenfalls regen Anteil an dem Geschehen. So waren Pressevertreter der Aalener Nachrichten und der Schwäbischen Post nicht nur vor Ort, sie berichteten großformatig bereits vor dem Turnier und wiesen auf das Ereignis hin. Der lokale Radiosender (Komma Eins) informierte in einer Sportsendung. Auch die Berichterstattung während und nach dem Turnier war, nicht nur in den örtlichen Medien, vorbildlich. Der "Vater" der DSB-Homepage, Matthias Berndt, sorgte für taggleiche Informationen im Internet auf der eigens von ihm eingerichteten und betreuten Homepage des Turniers.

Gruppe D - 3.Runde (Ursula Hermann - Ulrich Kathe)

Diese konnte gleich am ersten Turniertag eine faustdicke Überraschung vermelden: Der DWZ-stärkste Teilnehmer, Dieter Migl von den Stuttgarter Schachfreunden 1879, verlor seine Auftaktpartie gegen den an Nummer 8 gesetzten Stefan Reisch (VSG 1880 Offenbach/DWZ 2122). Beide spielten in der A-Gruppe (DWZ > 2100), die mit 14 Teilnehmern diesmal die zahlenmäßig am schwächsten besetzte war. Der vom Turnierleiter Michael Voß geprägte Begriff "Leipzig-Kurs", womit die Führenden - mit Hinweis auf den Finalort der Meisterschaft im Mai 2002 - gemeint sind, ist mittlerweile unter vielen Turnierteilnehmern und Offiziellen zum geflügelten Wort geworden. Nach 3 gespielten Runden "segelten" natürlich diejenigen mit einer 100%igen Ausbeute von 3,0 Punkten aus 3 Partien auf diesem Kurs. Es waren: Holger Namyslo (Gruppe A), Ralf Häntsch (Gruppe B), Ursula Hermann & Ulrich Kathe (Gruppe D) sowie in der E-Gruppe Albert Geilfuss. Wie den Endtabellen zu entnehmen ist, war dies keine Garantie dafür, für die Zeit des Finales bereits einen Urlaubantrag einzureichen. Besonders hart umkämpft war die Gruppe C, in der 9 (!) Schachfreunde 2,5 Punkte (aus 3 Partien) aufwiesen und die Tabelle anführten. Wir steuerten also auf spannende und hart umkämpfte Runden 4 und 5 hin.

Besonders erfreulich war das "Duell der Jugend" in der letzten Runde der Gruppe E. Traf doch in der Spitzenpaarung Albert Geilfuss (10 Jahre/DWZ 1459) auf Florian Dinger (11 Jahre/DWZ 1477). Beide lagen mit 3,5 Punkten aus 4 Partien an der Spitze. Ihre Partie endete Remis, was unserem Schachfreund Klaus-Wieprecht Hielscher die Möglichkeit eröffnete, sich in der Endabrechnung noch zwischen ihnen auf Rang 2 zu platzieren. Besonders ausgeglichen war die Gruppe A besetzt, in der 3,5 Punkte genügten, um den ersten Platz zu teilen. Besonders gespannt darf der Beobachter des Finales in Leipzig sein, wenn der Gruppensieger von Brühl, FM Herbert Bastian, auf seinen Bruder Martin Bastian trifft, der in Aalen Rang 3 belegte. Turnierfavorit Dieter Migl (2255) kam auf Platz 7 ein. Die Gruppe B sah einen Start-Ziel-Sieg von Ralf Häntsch. In der Gruppe D konnte sich Ulrich Kathe durchsetzen, der nach 3 Runden bereits 100 % der Punkte aufwies. Bitter verliefen die beiden letzten Partien für Ursula Hermann, die vom geteilten ersten Platz (nach 3 Durchgängen) noch auf Rang 8 zurück fiel. Bleibt noch, kurz von der Gruppe C zu berichten. Wie schon ausgeführt, drängten sich nach 3 Runden neun Schachfreunde punktgleich auf den ersten Plätzen. Hier hat sich am Ende Markus Neidlinger durchgesetzt.

Klaus-Wieprecht Hielscher

Den fünf Platzierten in den fünf Wertungsgruppen war am Schluss die Freude und auch die Erleichterung anzumerken. Klaus-Wieprecht Hielscher unterhielt - wie schon beim ersten Qualifikationsturnier in Brühl bei Köln - während der Wartezeit zwischen letzter Runde und der Siegerehrung mit schöner Gitarrenmusik die Turnierteilnehmer.

Nicht nur um der Chronistenpflicht zu genügen, sondern aus Überzeugung, sei abschließend auf einige Besonderheiten hingewiesen: das Turnierambiente z.B. verdient es, besonders hervorgehoben zu werden. Lärmdämpfender Teppich und eine gute Beleuchtung sind sicher nicht bei jeder Turnierveranstaltung in unserem Land vorhanden; auch genügend Platz zum Nachbarn gehört dazu; Fahnen des Deutschen Schachbundes vor dem Hotel und im Turniersaal sowie zwei Banner mit dem Namenszug und den Logos der Veranstaltung sind wahrlich (leider) nicht alltäglich. Ein extra Analyseraum braucht sicher nicht erwähnt zu werden. Die Turnierleiter Jürgen Kohlstädt und Michael Voß hingen, nur kurze Zeit nach Beendigung der letzten Partie, die aktuellen Tabellenstände und die Paarungen für die nächste Runde aus. Und das für 5 Turniere. Die Teilnehmer und Organisatoren fanden bei den Hotelmitarbeitern, hier seien stellvertretend Martina Dauser und Matthias Roth genannt, stets ein offenes Ohr und sehr viel Hilfsbereitschaft zur Lösung von Problemen, denen allerdings die geringe Größe und ihre Anzahl gemeinsam waren. Natürlich wurden die Ergebnisse der Fußball-Bundesliga ermittelt und für interessierte Teilnehmer ausgehangen; ebenso wie die Resultate und die Tabellenstände der zeitgleich zu Ende gehenden Deutschen Meisterschaft in Altenkirchen.

Das dritte Qualifikationsturnier in Hamburg-Bergedorf vom 11. bis 13. Januar 2002 steht unmittelbar bevor. In allen DWZ-Gruppen können sich interessierte Schachfreundinnen und Schachfreunde noch anmelden. Vor Ort besteht hierzu am ersten Turniertag noch bis 9:30 Uhr die Möglichkeit. Auf nach Hamburg!

Norbert Heymann, Ref. ÖA DSB

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