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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2014/2015

Qualifikationsturnier Magdeburg

21. bis 23. November 2014

Turnierinformationen:

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Teilnehmer:

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RAMADA Hotel Magdeburg

Ralf Mulde berichtet über das DSAM-Turnier in Magdeburg

DSAM in Magdeburg begonnen

Eröffnung der DSAM in Magdeburg: Dr. Dirk Jordan, Stephan Faßbender, Prof. Dr. Matthias Puhle, Dr. Hans Werchan

v.l.n.r: Dr. Jordan, Faßbender, Prof. Dr. Puhle, Dr. Werchan

331 Teilnehmer, nämlich 30 Spielerinnen (das sind stattliche 9%) und 301 Spieler versammelten sich im Saal des RAMADA-Hotels in Magdeburg. Nach den bevorstehenden fünf Runden in zweieinhalb Tagen hofft jede und jeder, unter den ersten sechs seiner oder ihrer Ratinggruppe zu sein. Das ist nämlich gleichbedeutend mit der Qualifikation für das Wiesbadener Finale und dazu käme noch ein hübscher Pokal, ein Gutschein für das Hotel und bestimmt auch ewiger Ruhm.

Die bisherige Rekordzahl in Magdeburg wurde 2008 mit 356 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreicht. 2002 starteten wir unser erstes Magedeburg-Turnier noch mit 120 Königsjägern. Vor zwei Jahren eiferten 314 Teilnehmer um den Sieg. Jetzt sind es 331, die den Saal optisch gut ausfüllen, ohne aber beengt sitzen zu müssen. Das DSB-Turnier erfreut sich also eines ungebrochen großen Zuspruchs.

Der bekannte Historiker Prof. Dr. Matthias Puhle - er ist der Magdeburger Beigeordnete (eine Art Minister auf Stadt-Ebene) für Sport, Kultur und Schule - überbrachte vor den laufenden Kameras vom MDR / Sachsen-Anhalt 1 ein elegantes und kenntnisreiches Grußwort der Stadt Magdeburg. "Dass wir 230.000 Magdeburger Einwohner gleich sieben sehr aktive Schachvereine verzeichnen, sagt ja schon fast alles", verwies er auf den Schach-Boom der Elbestadt und freute sich besonders über den 9jährigen Ole Zeuner von den "Schachzwergen Magdeburg", der kürzlich sogar bei der Weltmeisterschaft in Südafrika respektabel abgeschnitten hatte. Prof. Puhle wies besonders auf "die soziale und sportliche Tätigkeit aller Magdeburger Schachspieler und Vereine" hin, darunter erst recht auf die tolle Aktivität in den Schulen, etwa die der "Schach-AG des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg", die des "USC von der Otto-Guericke-Universität", der "Rochade Magdeburg", der "SG Aufbau Elbe Magdeburg" und vieler anderer.

Natürlich musste der Historiker die von weither angereisten Spieler auf mögliche "Aktivitäten in der Otto-Stadt" hinweisen, zum Beispiel auf das "Kulturhistorische Museum" mit der Reiterstatue Otto des Großen; es ist die größte freistehende Reiterstatue nördlich der Alpen. Muss man mal gesehen haben, zumindest, um dereinst den Enkeln davon berichten zu können.

Hier konnte Dr. Hans Werchan als Vizepräsident des Landeschachverbandes Sachsen-Anhalt direkt anschließen. Er begrüßte die Spieler und wies auf mehrere Söhne Magdeburgs hin, unter anderem auf die Tatsache, dass der Schach-Bundestrainer Dorian Rogozenco zuerst in Magdeburg sein neues Zuhause gefunden hat. Ihm fielen auch gleich noch einige Ottonen mehr ein, nicht nur der mit dem Versandhaus-Katalog oder dem Motor, sondern auch der Humorist Otto Reutter (1870 – 1931, "Sehn Se weg von dem Fleck, ist der Überzieher weg" http://www.lyriks.de/songtext/otto-reutter/der-berzieher-284941).

Praktische Tipps zum Spiel gab's auch, denn Dr. Werchan wies auf einen Wahlspruch eines früheren Trainers hin, "achte besonders auf die Springerzüge". Aktuell hatte sich das gerade erst in der 6. WM-Partie gezeigt, wo zwischen Carlsen und Anand eben dieser Hinweis nicht beachtet wurde. Diese vertrackten Springer müssten also von den Spielern besonders ernst genommen werden, worauf ja ein wenig früher auch schon Michail Tschigorin dringend hinwies. Noch dazu ist der "DSAM-Springer" nicht umsonst Symbol unseres Turniers. 

Unser aller Gastgeber ist Stephan Faßbender als Direktor des RAMADA-Hotels. Er ließ es sich trotz Krankheit nicht nehmen, die Veranstaltung zu eröffnen, wünschte allen Spielern maximale Erfolge und machte keinen Hehl daraus, dass er sich über ein volles Haus freue: "Es lacht mein Herz, dass Sie alle hier sind." 

Eröffnung der 2. Runde

Momentan finden zur gleichen Zeit die Schach-Weltmeisterschaft, das Frauen-Masters in Dresden, hier in Magdeburg die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft DSAM und die  Deutsche Frauen-Schach-Amateurmeisterschaft sowie ab morgen die Deutsche Einzelmeisterschaft in Verden statt. Da werden in Deutschland schon mal die Schiedsrichter knapp ... Zum Glück ist das Team der DSAM flexibel und Lothar Oettel war so nett, zum Team in Magdeburg zu stoßen, während zum Beispiel Martin Sebastian die Damen in Dresden am Brett betreute und beschiedsrichterte.

Dennoch gelang es selbstverständlich wie immer, das Turnier pünktlich zu eröffnen, wie sich Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan freute. Die "Men in Black", nämlich die Schiedsrichter in ihren schwarzen Anzügen (leider ohne schwarze Sonnenbrillen und Hüte...), angeführt von Hauptschiedsrichter Jürgen Kohlstädt, hatten im Hintergrund die Paarungen mit ruhiger, sicherer Hand erstellt, während die Eröffnung exakt im vorgesehenen Zeitrahmen blieb: Das ist präzise Organisation!

Frank Willberg aus Magdeburg

Frank Willberg. Äußere Daten: DWZ 1849, Schuhgröße unbekannt, Elo 2013, kann an diesem Wochenende von seinen Freunden, zum Beispiel von der SG Aufbau Elbe Magdeburg, in der Gruppe B der DSAM im Ramada-Hotel Magdeburg gefunden werden. Vorsicht! Gespräche könnten während der Partie etwas einseitig verlaufen.

Schaut man nur mit diesem Namen ins Internet, findet man u.a. einen Verleger, der Autoren sogar Hilfe beim Schreiben anbietet, einen Direktions-Assistenten einer uns unbekannten Hotelkette, einen Tankwart, ... vielleicht ist nun unser Meister Willberg gleich alles zusammen? Oder nichts davon? Fragt ihn, wenn er nicht am Zug ist. Schachspieler sind nette Menschen, er wird antworten.

Jedenfalls ist er unter den im Voraus angemeldeten und zahlenden Spielern der Magdeburger mit dem besten Rating. Das kann aber einfach damit zu tun haben, dass die Magdeburger Elo-Riesen in einer Art Kleinbus-Überfall-Aktion erst knapp vor Kassenschluss an unseren Counter stürmen, wo dann zahlen, begrüßen, Jacke ausziehen und ersten Zug spielen quasi in einer einzigen Bewegung verschmilzt. Die machen das simultan, Magdeburg hat ja auch ein Theater mit gutem Ballett.

"Bei Frank Dubbratz, gegen Frank Willberg war es was mit f4 und ich bin immer nicht ganz sicher, wie die Stellung zu bewerten ist. Aber ich fand diesmal, Frank macht das gut." Und dann, Stunden später: "Bei Frank kam es zum Zeitnotduell vor der Zeitkontrolle. Erst Qualle verloren, dann Bauern gewonnen und schließlich Matt gesetzt – Punkt und starke Partie!" Das war aus der Begegnung Gräfenhainichen gegen Aufbau Elbe 2 in der Landesliga B 2014/15. Wichtig ist: Es ist offenbar möglich, gegen den Magdeburger zu gewinnen - wenn auch nur selten.
http://ghcschach.wordpress.com/mannschaften/i-mannschaft/

Grünweiß gesiegt

Hubert Walkewitz

Hubert Walkewitz

Zweitältester Teilnehmer ist der an Nr. 8 der A-Gruppe gesetzte CM Hubert Walkewitz. Er hat eine stramme DWZ 2074, eine noch bessere Elo 2186 und wurde - in erfreulicher Übereinstimmung der FIDE und unserer eigener Datenbank - 1934 geboren. Für jene, die so rechenschwach sind wie ich: Unser Schachfreund ist also ACHTZIG und spielt noch immer - und immer besser - auf diesem Niveau. Läuft und läuft ... Allein dafür schon herzlichen Glückwunsch auch an seinen Club, Grün-Weiß Niemegk! Wer nun stutzt und schon immer einmal wissen wollte, so das eigentlich liegt, dem hilft Tante Wiki: "Niemegk ist eine Stadt im Süden des Landkreises Potsdam-Mittelmark in Brandenburg."

Ach, übrigens, wer nun glaubt, dass ältere Menschen vielleicht nicht mehr ganz so dolle (wie Du) spielen: Viereinhalb aus fünf in der Regionalliga West 2014, vier aus fünf in der Brandenburger Liga 2012 oder viereinhalb aus sieben im Rhein-Main-Open 2012 ... waren nur einige seiner letzten Ergebnisse. Klar, der kann also überhaupt nichts, wird bestimmt ganz einfach ... bis Schachfreund Walkewitz nach Eurer Partie mit diesem entspannten Lächeln zum Turnierleiter schlendert, um das Ergebnis zu melden. Und wer meldet das gewöhnlich...? Genau, der Sieger. Es wird also vielleicht doch nicht ganz so einfach.

Steinespur Hotelflur Echtkultur

Schachspieler kriegen nie genug. Jedenfalls nicht von Schach. Man hört das, wenn man nachts über die Hotelflure läuft und hier und da das typische "klack ... klack-klack!" hört, das von den Blitz-Uhren unserer Kämpfer der Nacht stammt (und was ziemlich nerven kann, wenn man den Raum gleich achteran hat!). Eins der Magdeburger Theater hat wohl sogar seinen Spielplan darauf eingerichtet.

Wer am Freitag nach der Partie noch etwas Muße hat, geht in die "Spur der Steine", die jetzt für Dich im Schaupielhaus gelegt wird. Der Roman von Erik Neutsch wurde eben nicht nur prominent verfilmt, (mit einem Werk, das bald als partei- und staatsfeindlich eingestuft wurde) sondern erfuhr durch Dagmar Borrmann auch eine Bühnenfassung, in der Oliver Chomik als Brigadier Hannes Balla ab 19:30 Uhr im Magdeburger Opernhaus am Universitätsplatz 9 überzeugt.
http://www.theater-magdeburg.de/front_content.php?idart=10075

50 Jahre ORWO: 1964 - 2014

Gerhard Köhler ist meistens Chef am Brett, immer aber Chef in seiner Firma. Und das ist die "orwo-net", die auch unser Turnier bereits großzügig unterstützte. Der in der Liga für den USV Halle startende Spieler (DWZ 2120, Elo 2147) ist in Magdeburg in der A-Gruppe an 14 gesetzt worden.

Weil wir unseren entweder am Brett oder sonstwie aktiven Schachfreund so schlecht interviewen können, haben wir das der - für diese Fälle ohnehin besser gerüsteten - "Mitteldeutschen Zeitung" MZ überlassen, die ein schönes Porträt gefertigt hat:
http://www.mz-web.de/wirtschaft/fotodienstleister-orwo-net-will-umsatz-verdoppeln,20642182,29018030.html

Eine zufällige Begegnung

Alina Mirschel

Alina Mirschel

Neulich begegnete mir eine Frau. Jawohl. Mir. Und es war nicht nur die Supermarkt "macht vierfuffzich bidde" Kassiererin, sondern wir kamen im Café meines Vertrauens ins Gespräch. Ich legte mein Buch beiseite – gerade hatte ich bei Charles Chadwick den Satz gelesen, "die Frisur, die sie sich heute Vormittag hatte machen lassen, war ein lächerlich wackeliger, silbriger Helm", und irgendwie kamen wir auf Schach zu sprechen – offenbar kenne ich keine anderen Themen. So nannte ich der wohl 50jährigen Dame diesen oder jenen Club in ihrer Wohnnähe.

"Ja, aber ich als Frau ... da bin ich dann doch quasi ganz alleine ... sozusagen ein Außenseiter." Taucht eine Frau im Turniersaal auf, sind die anderen dreihundert Kerle eher die Außenseiter, dachte ich mir, aber gelegentlich schaffe sogar ich es, manchen Satz zu verschlucken. Mit dem Kaffee.

Das Gespräch perlte weiter zu diesem oder jenem Thema, wie das eben bei einer zufälligen Begegnung eben so ist. Die prallvollen Einkaufstüten der ständig gehetzt wirkenden Menschen, die Unterschiede zwischen Cafés in Nord- und Süddeutschland, ein bisschen Literatur, ...

"Der Joseph Conrad war ja eigentlich ein Pole. Und nur ein Seemann." Moment mal, was heißt hier ? Ich dachte beklommen an die maritime Tradition Bremens und ... schluckte meinen Kaffee. "Eigentlich also ein zweifacher Außenseiter. Und doch einer der bedeutendsten Stilisten der englischen Sprache. Ist das nicht toll?" Ja, fand ich auch, insbesondere, weil ich von dem Burschen fast alles gelesen habe.

"Ja, das Beispiel mit Conrad zeigt offenbar, dass man vom Rand her, also als Außenseiter, in einen Verein oder in eine Gemeinschaft starten kann und alsbald in dessen Mitte wachsen kann. Das gilt für Schachspielerinnen (die darüber hinaus geradezu herbeigesehnt werden) ebenso wie für einen armen polnischen Seemann, der nicht nur sprachlich auf brillante Weise in die Mitte der äußerst zurückhaltenden englischen Gesellschaft des 19. Jh wuchs.

Tanzen wohl lieber Ballett

Die Lösung aller Fragen lautet eigentlich "42", wie man es bei Doug Adams, "Per Anhalter durch die Galaxis", nachlesen kann – übrigens zur Lektüre so nebenbei empfohlen. Die Lösung der Frage, warum Mädchen weniger oft Schach spielen als Jungen, hat hingegen schon im vergangenen Jahr eine echte Expertin gefunden, die es als (jetzt) 9jähriges Mädchen schließlich wissen muss, nicht wahr? "Die tanzen wohl lieber Ballett", vermutete Elina Heutling von den "Magdeburger Schachzwergen", die vor einem Jahr so großzügig war, der "Volksstimme" ein Interview zu gewähren.
http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1200192_Schach-Strategen-mit-Maskottchen.html

Tatsächlich gingen die Journalisten dieser großen und wichtigen Tageszeitung im Dezember 2013 der Frage nach, warum eigentlich den Schachclubs (angeblich) die Mitglieder ausgingen, während doch gerade das Kinder-Schach einen unglaublichen Boom erlebt, der ja auch von den "Magdeburger Schachzwergen" ausgelöst und unterstützt wird. In der Faszination des Augenblicks vergaß der Autor fast, seinen Lesern mitzuteilen, dass er eigentlich über die "Deutsche Vereinsmeisterschaft U10" in Magdeburg berichtete, wofür wir jedes Verständnis haben. Den Artikel aber sollte man lesen – Schwung und Sympathie für die Kinder und den Sport spürt man in jeder Zeile.

In der jetzt aktuellen, zweiten Runde der DSAM hat Elina gewonnen. Sie hat jetzt 50% und tanzt anscheinend nicht so gerne Ballett. Weiterhin viel Spaß im Turnier an die Magdeburgerin!

Alter schützt vor Mattsetzen nicht

Heinrich Börner

Heinrich Börner

Bis vor einigen Augenblicken hielten wir unseren Schachfreund Hubert Walkewitz aus der A-Gruppe für den ältesten Teilnehmer; dieser Verdacht lag bei einem kernigen 80jährigen ja auch nahe. Aber dann guckt man in den Computer und siehe da: Heinrich Börner, der hier bei uns in der D-Gruppe und daheim für den SV Bad Bevensen spielt, wurde im Jahr 1929 geboren! Also Sport mit 85 Jahren. Unglaublich. Schließlich meinen manche Spieler, dass fünf Partien in zweieinhalb Tagen für sie zu anstrengend seien. Gut, mag schon sein. Unsere 80- und 85-jährigen kommen jedenfalls damit klar. - Achja, und Ihr, die Ihr danach geboren wurdet, 1935, 1936, 1937, viermal 1938 etc.? Junge Hüpfer.

Apropos jung – wollt Ihr wissen, was bzw. wer in diesem Turnier wirklich jung ist? Geht in die F-Gruppe und schaut Justin Willsch zu! Der Stratege vom Forster SK ist gerade mal sieben Jahre! "War ich auch mal, ist keine Kunst", höre ich da hinten? Schon richtig. Aber konntest Du damals auch schon auf Turnierniveau Schach spielen und den Kellner mattsetzen?

"Ja", wird jetzt vielleicht die Nelly Adelmeyer, SV Roter Turm Halle, sagen. Die ist nämlich im gleichen Jahr geboren, nur ein paar Wochen früher und wird versuchen, dem Justin die Hölle heiß zu machen – sie spielt nämlich auch in der F-Gruppe. Aber da sind natürlich noch ganz viele andere Kinder, die alle verflixt gut spielen.

Die Gruppe F ist noch für alle dieser ganz jungen Kinder ihre Heimat, aber wer weiß ... bald wird das steigende Rating einen Platz in der D-Gruppe, der B-Gruppe usw. ermöglichen. Eine davon geriet unserer nimmermüden Fotografin Ingrid Schulz vor die Linse, nämlich die momentan noch kleine Kristin Dietz vom "Reideburger SV 90 Halle". Erstens wächst die Kristin bestimmt ziemlich schnell, vielleicht sogar noch während des Turniers; zweitens wächst auch ihre Spielstärke, ganz gewiss noch während des Turniers. Und das gilt natürlich ebenso für all die anderen, denen man momentan kaum zutraut, zum Mattsetzen bis h8 über den Tisch langen zu können, ohne dafür aufstehen zu müssen. Wir wünschen allen Glück – unsere Sympathien habt Ihr alle!

Irgendwo muss man ja anfangen

oder

Wer es gar nicht erst versucht, hat immer schon verloren

Wir haben in der F-Gruppe einige Kinder und eine ganze Menge Erwachsene am Tisch. Besonders Letztere haben meine ehrliche Bewunderung. Das ist Schach von und für Amateure, wie es sein soll, aus Liebe zum Spiel, aber auch zum Kampf. Natürlich gelingen hier keine unglaublichen Kombinationen, die einen Großmeister erblassen machen (und wenn doch, muss man sich über mögliche Hilfe durch irgendein Ding mit einem Stecker dran Gedanken machen). Natürlich werden hier in jedem Stadium der Partie Figuren eingestellt, wichtige Felderkomplexe vernachlässigt und was es sonst noch so gibt.

Einige spielen dort lieber nicht mit, weil sie denken mögen, dass so mancher am Tisch vorüber schlendert und sich insgeheim lustig macht. Das glaube ich zwar nicht, weil wir in jedem Turnier eine Gemeinschaft von Sportsleuten sind, von denen jeder weiß, dass Fehler in jeder Sportart völlig unvermeidlich sind. Und die auch wissen, dass sie selbst mindestens ebenso gepatzt haben, als sie mit dem Schach loslegten. Einige bleiben auch auf diesem Level – na und? Auch die spielen mit Feuereifer und haben meine Bewunderung. Wer's nicht versucht, hat schon verloren.

Ich gebe zu, ich bin zu fett. Nicht nur zu dick. Um das zu ändern, habe ich nun endlich begonnen, mich mehr zu bewegen. Vielleicht halte ich es nicht durch, kann schon sein. Und logischerweise sieht das nicht gerade toll aus, und natürlich schaffe ich jetzt am Anfang auch erst ein paar Meter zu laufen, aber immerhin: Es ging los. "Haha, der Dicke da", denken bestimmt einige. Soll ich deshalb im Dunkeln unterwegs sein und mir die Füße brechen? Oder gar nicht? Kommt nicht in die Tüte! Wer's nicht versucht, hat schon verloren. Wir freuen uns, dass Ihr in der F-Gruppe als die wahrhaften Sportler mit uns Schach spielt.

Schach Liebe Region

Briefmarken Magdeburg

Quelle: Wikipedia

Die Redakteure der Tageszeitungen fragen einen immer, wie viele Spieler des Ortes teilnehmen, an dem die DSAM gerade gastiert, oder zumindest, wie viele aus der näheren Umgebung kommen. "Regional runterbrechen" heißt so was und meint, dem jeweiligen Leser das zu präsentieren, was für ihn oder sie besonders interessant sein wird. Schließlich möchte eine Zeitung das Blatt ja auch verkaufen. Wie viele Magdeburger also strömten in den Hansapark, wo unser Hotel steht, wie viele aus der Ottonen- und Börde-Region, wie viele kamen im anderen Extrem von ganz weit weg angereist?

Tja, wo Magdeburg drauf steht, ist es wohl auch drin. Aber was ist mit Clubs aus Vororten, mit welchen, die jeder Elbstädter sofort zur näheren Region zählen würde – irgendwelche Flecken und Dörfer, die ein Schreiber aus München, Bochum oder Bremen einfach nicht kennt? Die Postleitzahl neben jedem Spielernamen statt solcher ohnehin sinnloser Zusätze wie SAbtl, SK, Schachclub oder e.V. und manchem mehr wäre doch mal eine echte Hilfe. Lieber, mein geliebter Deutscher Schachbund, das beantrage ich hiermit bei Dir! Die Postleitzahl in der Datenbank neben dem Spielernamen! Wir sollen für Dich ja nun schon bei Eis & Schnee und Wasser & Brot zu Fuß zu den Turnieren gelangen, auf der Parkbank schlafen und zum Aufwärmen die Figurensätze noch eben schnell per Hand schnitzen. Machen wir ja fast alles. Aber so ein ganz klein wenig Entgegenkommen...? Weil doch bald WeihnachtsOsternKongress ist?

Aber Moment, lieber Leser, Du lenkst mich ja total ab. Wir waren bei den Zahlen der regionalen Spieler. Vom USC Magdeburg (das sind die Helfer, die hier in Magdeburg immer das Material im Saal aufbauen) sind (wilde) 13 an den Start gegangen, vom überraschenden Zweiten dieser Liste, dem Reideburger SV 90 Halle, kamen 11 ans Brett, acht sind's von der SG Aufbau Elbe Magdeburg, sieben kommen wieder von einem kleinen Geo-Ausreißer, dem SK Dessau 93 (tja, die von der Mulde kamen ...!), sieben wieder weniger überraschend in Pantoffeln vom TuS 1860 Magdeburg und jeweils sechs, oftmal sehr, sehr junge Spieler fanden aus  Fredersdorf / Vogelsdorf, aus Frankfurt (Oder), aus Havelberg und aus Wahrburg den Weg zu uns. Herzlich willkommen!

Jubel im Spielsaal

Wir kennen in der DSAM die schöne Tradition, Spielerinnen und Spieler, die besonders häufig in unseren Turnieren durchgehal.... äh ... am Brett aktiv waren, ein wenig herauszustellen. Dafür gibt es ein Symbol, nämlich den Bronzenen, Silbernen und Goldenen Springer, den man sich ans Revers heften kann. "Den kannst Du Dir an den Hut stecken", träfe ja auch zu, da ist natürlich jeder seines Glückes Schmied, aber Hüte kommen erst langsam wieder in Mode. Das gilt auch für Bärte und mit Schiedsrichter Hugo Schulz haben wir einen der begehrtesten Vorreiter männlicher Bartmode in unseren Reihen – die DSAM ist eben trendy!

Den Bronze-Springer für zehn Teilnahmen an einem Vorturnier der DSAM haben diesmal diese Schachfreunde erreicht: Nikolas Egelriede, Stefan Hauernherm, Hanfried Hoppe, Arne Jeß, Markus Kiefer, Helmut Lick, Jörg Prange, Dr. Gerd Reinecke, Dr. Hans-Christian Schmechtig, Dr. Olaf Töpper, Klaus Peter Wortmann.

Den Vogel bzw. den Silbernen Springer schoss Werner Geldner in der Gruppe D ab, der nun schon zum fünfundzwanzigsten Mal dabei ist.

Wir danken Euch allen – es macht Freude, mit Euch Schach zu spielen.

Harald Haug feiert Geburtstag während der DSAM

Harald Haug

Damit aber noch nicht genug geklatscht, gefreut, gejubelt! Wir haben in jedem Turnier Spielerinnen und Spieler in unserer Mitte, die ihren Geburtstag hier am Brett verbringen. Ich persönlich wünsche allen, dass sie mindestens an diesem Tag jede Partie in großem Stil gewinnen mögen; ob der Gegner sich diesen Wünschen anschließen mag, wird man dann sehen.

Wir gratulieren also Ralf Schnapke zu seinem gestrigen Ehrentag und zum heutigen Geburtstag Harald Haug und Nick Schulze. Bei einem von ihnen handelte es sich um eine runde Sache – mehr wird nicht verraten. Morgen stehen auch noch zwei Geburtstage an und natürlich die Ehrung der Sieger; hoffen wir, dass beides miteinander verquickt werden kann!

Danke!

Wir möchten uns nicht ausschließlich bei den Hauptakteuren, bei Euch, bei den Spielern bedanken, sondern auch bei einigen, die so geholfen haben, dass dieses Turnier ohne sie schlicht nicht möglich gewesen wäre.

Da ist zunächst mal das Team des RAMADA-Hotels. "Haben Sie noch einen Wunsch?" Den gab's immer und, so weit wir wissen, wurde jeder zu voller Zufriedenheit und bestem Komfort erfüllt.

Da ist aber auch das tolle Team des USC Magdeburg bzw. des VfB Ottersleben. Letzteres ist ein Stadtteil Magdeburgs und Paula Reinhardt und Stefan Scherping kommen von dort und sind doch Gastspieler beim USC. Mit in dieses "Quartett des Helfens" gehören ebenso Florian Brandt und Pascal Grothe vom USC Magdeburg. Und mitten drin ist immer Martina Dannies, ebenfalls vom USC.

Schon am Donnerstag habt Ihr mit uns zusammen Hunderte von Brettern und Formulare ausgelegt, jeweils 32 Figuren auf den richtigen Feldern aufgebaut, was eine ziemliche Fummelarbeit ist, habt Hunderte von Uhren gestellt, was erst recht gefummelt werden muss ... Herzlichen Dank im Namen aller Spieler an Euch!

Zwischentöne

Schachfiguren

Ungefähr nach der dritten Runde ergibt es Sinn, einen tieferen Blick auf die Tabellen der sechs Gruppen zu werfen. Wo gibt es Überflieger, wo wurden mögliche Hoffnungen in die staubtrockene Realität gezwungen, wo gibt es Anlasse schönster Erwartungen?

Gruppe A: Der an Zwei gesetzte Sascha Wiegmann wird bisher den Erwartungen des Publikums, der FIDE und des Bundestrainers vollauf gerecht und spielt am ersten Brett gegen Florian Kull, ebenso wie Matthias Tonndorf und Prof. Dr. Friedbert Prüfer, die an Brett 2 miteinander wetteifern. Alle vier haben derzeit 2,5 aus drei. Werden schon jetzt Vorentscheidungen fallen?

Gruppe B: Sebastian Pallas ist es gelungen, bisher 100% zu erzielen – eine erstaunliche Leistung. Aber es gibt sechs Spieler mit 2,5 Punkten, die in jenem Hintergrund lauern, aus dem bekanntlich Rahn schießen müsste – und der hat damals getroffen. Allerdings ist der Sebastian Pallas gerade erst selbst aus dem Schatten hervorgetreten. Das Brecht-Wort in Mecky Messer "... doch die im Dunkeln, die sieht man nicht ..." gilt für den ursprünglich an 29 gesetzten Mann von der SG 1871 Löberitz nicht. 1994 DWZ und 1947 Elo ... klingt alles ganz normal. Was ist also dran an diesem Mann? Wir werden das im Auge behalten müssen.

Gruppe C: Hier hat sich der an 1 gesetzte Frank Deckert vorläufig und taktisch bedingt ein wenig zurückfallen lassen, aber das kennt man ja vom Mittelstreckenlauf. Sozusagen das Rennen von vorne gewinnen möchte hingegen die Nr.2 der Setzliste, nämlich Henrik Mayer. Der Mann mit dem urdeutschen Namen erzielte bisher 100%, also 3,0 Punkte, spielt jetzt aber am ersten Brett gegen Nathalie Wächter, die ganz genau so viel gewonnen hat. Etwas "spannend" zu finden, mag inzwischen ein strapaziertes Modewort sein, aber ... hier ist es nun mal einfach so!

Vier Spieler sind mit 2,5 Punkten weiterhin im Besitz völlig intakter Chancen. Und weil wir hier eine Frauen-Meisterschaft spielen, ist es verständlich, dass wir besonders auf die an 9 gesetzte Magdeburger Schachfreundin Claudia Meffert (DWZ 1798, Elo 1867) hinweisen, die zu diesem Verfolgerfeld gehört. Wir drücken die Daumen – Ihr drückt die Uhren!

Gruppe D: "Hier kannst Du noch gar nichts sagen, Ralf", erklärte mir Turnierleiter Hugo Schulz. "Schau her, wir haben drei Spieler mit 3,0 Punkten und bis zum siebten Platz reichen die mit 2,5 Punkten runter. Wie willst Du da eine Prognose treffen?" Schön, dass einem das mal einer erklärt. Der Hugo kann das gut und das alles ist ganz richtig und eigentlich auch ganz erfreulich: Hier ist nämlich noch alles drin. Hier kann einfach alles passieren.

Wohl etwas unfreiwillig erweisen sich die Magdeburger bisher als gute Gastgeber, denn der in dieser Gruppe momentan Beste ist Stefan Herbst vom TuS 1860. Ja, nun mal los! Da geht noch was! Auch für die anderen! Und die Frauen ...? Ja, auch so. Kerstin Wolter aus Fallersleben (DWZ 1680) schickt sich an, aus ihren 2,0 Punkten mehr zu machen. Zwei sind noch drin. Auf geht's!

Gruppe E: "Energie" sagte Cpt. Kirk und "wusch!" ging's weiter mit seinem Raumschiff. Ähnlich mühelos sieht es zumindest auf der Tabelle aus, was der für Energie Stendal spielende Sascha Schillig, DWZ 1437, mit 100% bisher zustande brachte. Edgar Buschies spielt zwar für die Post, ist aber nicht langsamer, sondern liegt gleichauf: 3,0 Punkte für den für Post SV Magdeburg 1926 spielenden Mann mit der DWZ 1410. Besser geht's nicht. Und nun sind wir gespannt, was aus dieser Spitzenpaarung wird. 

Fünf Spieler folgen mit 2,5 Punkten, aber die beste Frau zählt nicht dazu: Susanne Röhr vom Potsdamer SV Mitte (DWZ 1454) ist aber auf gar keinen Fall ohne Aussicht auf einen der vordersten Plätze! Das gilt auch für den kleinen Ole Zeuner, Schachzwerge Magdeburg, der mindestens seit seiner Weltmeisterschafts-Teilnahme immer besonders beachtet wird, was bei seinem Talent ja auch kein Wunder ist.

Gruppe F: Oliver Röhr, USV Potsdam und Hannes Schille, Chemie Böhlen, haben 100% auf dem Haben-Konto, spielen jetzt natürlich gegeneinander und acht (!) Spieler mit 2,5 Punkten warten darauf, auf die Überholspur abbiegen zu können. Beste Spielerin ist mit Helga Helm, Leipzig, eine der erprobten Fachkräfte unserer Turnier-Serie.

An des Regenbogens Ende

Edgar Buschies und Henrik Meyer. Wie, kennst Du nicht? Mensch Meier ... Es sind die einzigen Spieler, die in diesem Turnier einschließlich der Runde 4 100% geschafft hatten. Weiße Weste bedeutet Gelbes Trikot; der Henrik Meyer von der TuRa Harksheide von 1945 Norderstedt (nein, das schreibe ich nicht noch einmal ganz aus!) hat eine DWZ von 1857 und eine Elo von 1895 und war an Platz 2 der Setzliste seiner Gruppe C gestartet. Der Ypsiolon-Meyer ist schon deshalb auffällig, weil Harksheide landauf, landab für seine bewundernswerte Mädchen-Schach-Riege bekannt ist - die Magdeburg diesmal eher links liegen ließen; vielleicht erforderten die Vierfüßer auf dem projekteigenen Ponyhof gerade einiger Pflege?

Edgar Buschies

Edgar Buschies

Edgar Buschies kommt vom Post SV Magdeburg 1926. Die Ratings lassen oft, aber nicht immer, eine recht gute Voraussage zu, wer welche Chancen in einem Turnier hat. Das wird bei den schwächeren Zahlen immer unzuverlässiger, schon weil sie oft auf der Basis relativ weniger Partien erhoben werden und auch, weil Partien auf diesem Niveau nicht immer einen schachlich logischen Verlauf nehmen (glaubt mir, ich weiß auf mich selbst bezogen, wovon ich rede...!). Bei Meister Buschies mit seiner DWZ 1410 und Setzplatz 31 war's mit Vorhersagen jedenfalls Essig, wie man jetzt beim Bestaunen seiner HUNDERT Prozent einsehen muss.

"Zu Ende geht der Herbst, ein Nebel hält Feuchteingehüllt die abgestorbne Gegend", schrieb Heini Heine einmal mit atemberaubender Rechtschreibung in einem lustigen Gedicht. Auch unser Turnier ging nun zu Ende, aber abgestorben, meine Damen und Herren, ist hier ja nun schon mal gar nichts! Ab 19.Dezember stellen wir den DSAM-Spielern schon wieder im schwäbischen Aalen die Figuren auf, dazwischen sind gewiss viele für ihre Teams im Wettkampf, also wieso Ende ...? Achso, nur dieses Turnier. Ist in Ordnung.

Um 11:27 Uhr war der erste Sieger klar, sozusagen in die Annalen der DSAM gestanzt, als nämlich in der Gruppe E der mit den schwarzen Steinen spielende Felix Schenk gegen den oben skizzierten Hundertprozenter Edgar Buschies gewann und so "auf den letzten Drücker" diese Gruppe gewann. Das ist nicht despektierlich gemeint, seine 4,5 aus fünf sind ein märchenhaftes Ergebnis, das eben in der letzten Runde zustande kam. "Ein Spiel dauert 90 Minuten" – nein, Sepp, misch Dich hier nicht ein, falsche Sportart!

Der Sieg des 1985 geborenen Felix Schenk war überraschend, weil der beim "Burger SK Schwarz-Weiß" spielende Sieger mit seiner DWZ 1423 eben auch "nur" auf Platz 25 gesetzt worden war. Eigentlich könnten wir in diesen Bereichen auf eine Setzliste verzichten, aber der Pairing-Officer muss ja nun mal irgendwie die erste Runde ermitteln. "Burger" hat hier nichts, aber auch gar nichts mit Fleischkloppsen zu tun, sondern es handelt sich um einen Schachklub in Magdeburg, der seine drei Teams strategisch geschickt über die Verbandsliga Sachsen-Anhalt, die Bezirksoberliga Nord und die Bezirksliga Mitte verteilt hat. Die sind also einfach überall! Es hat also mit Felix Schenk ein "Lokalmatador" den Lorbeer des Siegers aus der Hotelküche entführt, das freut uns sehr.

Fast gleichzeitig mit "E-Meldung" erreichte uns die Nachricht von dem Remis an Brett 1 der Gruppe A. Da hatten der an 20 gesetzte Viktor Friesen und der an 2 gestartete Sascha Wiegmann den Schachbetrieb zugunsten einer ruhigen Tasse Kaffe eingestellt. "Ich habe doch gar nichts eingestellt!" höre ich da einen protestieren. Schon gut ... Der damit als Turniersieger fast feststehende Sascha Wiegmann spielt mit einer DWZ 2219 und Elo 2256 für den Post SV Uelzen. Moment, wieso nur "fast feststehend"?

Nun, wenn Matthias Tonndorf (Caissa Wolfenbüttel) an Brett 3 mit Schwarz gegen Konstantin Konson "gewönne" (Doc Dirk J. aus D.), wäre es möglich, dass seine Feinwertung ihn doch noch auf den Platz an der Sonne tragen würde. In der DSAM gibt's eben Spannung bis zur letzten Sekunde! Der 1985 geborene Uelzener spielt weniger Schach als viele andere DSAM-Teilnehmer, eigentlich beschränkte er sich zuletzt auf die Einsätze in der Landesliga bzw. Oberliga, aber neben dem Schach gibt es eben auch noch ein richtiges Leben mit Familie, Beruf – und sportschau.

12:17 Uhr ging's weiter. Grippe ... Gruppe C. Ergebnis! Henrik Meyer spielte mit Schwarz remis gegen Uwe Klausch. Das ist Meyer, Harksheide, also Norderstedt, südliches Schleswig-Holstein. Und Harksheide ist dieser tolle Verein mit dem Pony-Projekt, begeistert mich immer wieder. Zugleich war aber Jonas Roseneck mit 3,5 Punkten noch an Brett 3 gegen Marco Treiber am kämpfen. Jetzt ein Sieg von ihm und vielleicht würde er und nicht der Harksheider Erster sein. Oder würde das am Ende vielleicht gar nichts nützen? Was war mit der Feinwertung? Die Turnierleiter weisen stets darauf hin, dass auch die Begegnung am allerletzten Brett großen Einfluss habe; vielleicht hat ja einer der Spieler in Runde 1 gegen einen am letzten Brett gespielt, so dass ein Ergebnis dieser "unwichtigen" Begegnung eben doch sehr wichtig ist. Kurz gesagt: Bevor nicht der Letzte die Uhr abgestellt hat, weiß man noch gar nichts.

"Der junge Meyer", wie er in Unterscheidung zu anderen betriebsintern genannt wurde, der Henrik Meyer also ist Jahrgang 1997 (und damit ja nun auch schon stattliche siebzehn) und hat zuletzt im "DWZ Cup Wilster" drei aus drei geschossen (welch sonderbare Kurzturniere es doch so gibt) und im repräsentativeren Open in Pardubice 5,5 aus 9. Ansonsten war er in der Bezirksliga gut dabei und spielte viel, viel DSAM (löblich! Weiter so!) sowie Wettbewerbe in Euskirchen und Köln – wir ahnen nun, das Harksheide-Meyer, also "Pony-Meyer", rheinländische Wurzeln hat.

ChessBase-Seminar mit Martin Fischer

ChessBase-Seminar

Und zwischendrin erhielten wir die Meldung, "Martin Fischer von der Firma ChessBase hatte gestern mit seinem Angebot der Fragestunde sehr gut zu tun, nun sitzt er in der Rotunde direkt vor der Rezeption und macht Seminar." So eine Rotunde ist zumeist nicht rot, sondern es handelt sich um ein kreisförmig gebautes Gebilde. Die in Bonn war jahrelang die berühmteste der Republik, weil sich hier "die Politik" zu treffen pflegte. Und in ähnlich entspannter Weise trafen sich auch fast zwei Dutzend unserer Spieler, um in dieser Runde die neuesten Tricks & Kniffe rund um ChessBase zu erlernen. Wir finden es toll von unserem Partner ChessBase, diesen Service immer wieder zu ermöglichen.

Und dann ging's los, die Zeit ab wohl 13:30 Uhr, in der die Ergebnisse nun auch in Tabellenform vorlagen, als nämlich ganze Gruppen beendet waren.

In der F- und E-Gruppe geht es oft am schnellsten, das war auch diesmal so. Am meisten Zeit gönnte sich die C-Gruppe, die ja auch mit den meisten Spielern besetzt war. Um 13:57 Uhr lag dann auch dieses letzte Ergebnis komplett vor.

 

Gruppe A

1.) Sascha Wiegmann, Post Uelzen, 4,0 Pkt.
2.) Prof. Friedbert Prüfer, Engelsdorf, 3.5 Pkt.
3.) Bernd Wronn, St.Pauli   3.5 Pkt.
4.) Matthias Tonndorf, Wolfenbüttel, 3.5 Pkt.
5.) Viktor Friesen, Herford, 3.5 Pkt.
6.) Florian Kull, SF Hamburg, 3.5 Pkt.

Gruppe B

1.) Sebastian Pallas, Löberitz, 4,0 Pkt. (14,0)
2.) Frank Schellmann, Einheit Halle, 4,0 Pkt. (12,5)
3.) Robert Kreyssig, SG Leipzig, 4,0 Pkt.
4.) Wilfried Woll, Greifswald, 4,0 Pkt.
5.) Michael Schmitt, List / Hannover, 4,0 Pkt.
6.) Dariusz Gorzinski, Halver-Schalk, 3.5 Pkt.

 

Gruppe C

1.) Henrik Meyer, Harksheide 4.5 Pkt. (14.5)
2.) Jonas Roseneck, Aufbau Magdeburg 4.5 Pkt. (13,0)
3.) Detlef H. Meiners, Schöningen 4,0 Pkt.         
4.) Claudia Meffert, w, USC Magdeburg 4,0 Pkt.
5.) Nathalie Wächter, w, Dessau 4,0 Pkt.
6.) Uwe Klausch, St.Pauli, 4,0 Pkt.

 

Gruppe D

1.) Thomas Janeke, Klötze, 4,0 Pkt. (15.5)
2.) Jürgen Müller, Brühl, 4,0 Pkt. (15,0)
3.) Jens Forner, BiBaBo Leipzig, 4,0 Pkt.
4.) Thomas Wesche, Havelberg, 4,0  Pkt.
5.) Andres Scherf, Torgau   4,0 Pkt.,
6.) Joachim Schubert, Halle-Neu., 4,0 Pkt.

 

Gruppe E

1.) Felix Schenk, Burger SK Magdeburg 4.5 Pkt.
2.) Edgar Buschies, Post Magdeburg, 4,0 Pkt. (14.5 / 11.5)
3.) Sascha Schillig, Stendal 4,0 Pkt. (14.5 / 11.5) (Münzwurf)
3.) Matti Adelmeyer, RT Halle, 4,0 Pkt. (Münzwurf)
5.) Falk Blechschmidt, Waldkirchen, 4,0 Pkt. bereits qual.
6.) Peter Linde, Deutschland, 4,0 Pkt.
7.) Riza Kisin, Reideb. Halle, 3.5 Pkt.

 

Gruppe F

1.) Oliver Röhr, Potsdam, 4.5 Pkt. (14,0)
2.) Hannes Schille, Böhlen, 4.5 Pkt. (13,0)
3.) Tom Sailer, Halver-Schalk, 4.5 Pkt.
4.) Helga Helm, w. BiBaBo Leipzig, 4,0 Pkt. bereits qual.     
5.) Anke Schönfeld, w Niederwiesa.4,0 Pkt.,
6.) Fabian Eschner, Schachzw. Magdeburg, 4,0 Pkt.
7.) Tobias Morgenstern, Schachzw. Magdeburg, 3.5 Pkt.

 

Und dann ist da ja immer die Sache mit dem Münzwurf. Ich finde ja, dass der Unterlegene zumindest die (natürlich immer echte Gold-Münze) Wurfmünze erhalten sollte – falls der Schiedsrichter die überhaupt wiederfindet, was einmal tatsächlich nicht der Fall war. Da musste dann eben nochmals investiert, sozusagen nachgeschossen werden.

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