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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2014/2015

Qualifikationsturnier Bad Soden

24. bis 26. Oktober 2014

Turnierinformationen:

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RAMADA Hotel Bad Soden

Ralf Mulde berichtet über das DSAM-Turnier in Bad Soden

DSAM - Herbstturnier Bad Soden 2014: Saison eröffnet!

Wir sind wieder da!

Die "Deutsche Damen Schach-Amateurmeisterschaft" wurde heute mit 27 Spielerinnen in Bad Soden im Rahmen der "Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft" DSAM (insgesamt 282 Spieler / Spielerinnen) gestartet. Gewohnt pünktlich um 10:00 Uhr schritt Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan zur Turniereröffnung und der Bad Sodener Bürgermeister Norbert Altenkamp war wieder so freundlich, Spielern und Ausrichter ein kenntnisreiches und schwungvolles Grußwort auf den Weg zu geben. Er wies neben der Möglichkeit, sich im Ort mannigfaltige eiskalte und herbstheiße Köstlichkeiten zu genehmigen, besonders auf die Bad Sodener Künstlerin Adelheit von Bonin hin, deren attraktives Werk zur Zeit im Badehaus eine Ausstellung erlebt.

Mit den fast 300 Spielerinnen und Spielern in Bad Soden steuert die DSAM auch 2014/15 weiter auf ihrem Rekordkurs, wie auch DSB-Vizepräsident Joachim Gries betonte. Der ist wie so viele Funktionäre des DSB auch mit einem Amt auf Landes-Ebene gesegnet und konnte als solcher seinen Vorstandskollegen, den hessischen Schachverbandspräsidenten Thorsten Ostermeier (der auch mitspielt!) begrüßen. In der starken B-Gruppe beginnt der für die SF Frankfurt 1921 Aktive das Turnier mit stattlicher DWZ 1890 / Elo 1944 und damit auf einem mittleren Startplatz ... wo mag das enden?

Neben diesen Männern zu glänzen ist schwer, aber Hoteldirektor Michael Müller gelang das mühelos - er hatte es allerdings leicht, indem er auf das Angebot seines Hauses mit Kaffee, Abendmenü, Imbiss für zwischendurch und auf seine Mitarbeiterinnen verwies, die uns die Wünsche von den Augen ablesen wollten - also keine Sonnenbrillen tragen! 

Kurz zur Erinnerung: Als wir im März 2006 in Bad Soden spielten, gingen 245 Spielerinnen und Spieler an den Start, darunter nur acht Damen, so dass der Veranstalter versucht war, auch die Rezeptionistinnen mit an die Spieltische zu bitten - nebenbei gesagt, wäre es nicht die schlechteste Idee. Wir werden das verfolgen.

Jetzt aber sind wir nicht nur mehr Spieler, sondern vor allem auch und zum Glück mehr Spielerinnen geworden! Das ist ja prozentual gar nicht mehr darstellbar ... sehr gut. Genau deshalb und für noch mehr haben wir im  Rahmen der DSAM die "Deutsche Damen Schach-Amateurmeisterschaft" ins Leben gerufen. Anregungen, den siegenden Damen nach Art der ersten deutschen Fußball-Spielerinnen ein Teeservice oder ein praktisches Bügeleisen in die vor Dankbarkeit zitternden Hände zu drücken, wurden energisch verworfen. Nein! Das hier ist echter Wettkampf, Turnier auf hohem Niveau. Wir freuen uns drauf.

Was Hoteldirektor Michael Müller nicht erwähnte, haben wir aber trotzdem aufgeschrieben: Nach Sauna, Whirlpool und Solarium geht's im Hotel zum Schlemmen ins "Parkrestaurant". Klar, ist bekannt. Noch nicht bekannt war: Am Sonnabend wird sogar das begehrte "Live-Cooking" angeboten; der Chefkoch wird also eine kleine Show vor aller Augen darbieten und der staunende Gast äußert seine Wünsche, was auf den Teller kommen soll - sofern die Zutaten dafür vorhanden sind, wird es möglich gemacht!

Eine Entdeckungsreise

Badehaus Bad Soden

Badehaus Bad Soden

Die Bad Sodener Künstlerin Adelheit von Bonin präsentiert ihre Werke der vergangenen zwei Jahre. Die Ausstellung heißt: Verwoben ins Farbnetz.

Irgendwo im Hintergrund meint man auf der Leinwand ein Portrait zu erkennen. Doch springen einem zunächst die vielen bunten Farben ins Auge, die darüber zu sehen sind. Kreuz und quer sind bunte Pinselstriche und Muster über das Bild verteilt, immer in passenden Farbtönen. Die Motive sind „Verwoben ins Farbnetz“ – und genau so heißt die Ausstellung der Sodener Künstlerin Adelheid von Bonin, die am Samstagnachmittag in der Kunstwerkstatt des Badehauses eröffnet wurde.

Vom Kopf auf die Leinwand

Die Ausstellung zeigt Werke der Künstlerin, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Dabei ist für von Bonin wichtig, „dass der Betrachter die Möglichkeit hat, auf Entdeckung zu gehen und Pfade zu finden.“ Sie male „Dinge, die ich im Kopf habe und versuche auf die Leinwand zu bringen. Ich gehe dabei Spuren nach, die meine Augen auf ihren Wanderungen entlang Gemäuern, in Gesichtern oder der Natur beobachtet haben.“

Diese Motive, Portraits und auch Schriften „verstecke“ sie dann aber gerne Mithilfe von „Mischtechniken, die das Motiv verunklären“. Sie arbeite dabei mit Pinselstrichen, Spachteln und direkt mit ihren Fingern auf der Leinwand oder dem Papier. Dafür benutze sie hauptsächlich Acrylfarben. Zusätzlich „zeichne ich Linien mit Stiften aus unterschiedlichen Materialien, zum Beispiel mit Ölstiften, herein,“ erklärt die Malerin. „Durch Zusatzmittel in den Farben, die für mehr Konsistenz der Strukturen sorgen, wächst durch wiederholtes Übermalen und Überzeichnen die Form heraus, die ich mir vorgestellt habe.“ Einige Bilder enthalten Botschaften und Texte, diese „Schriftbilder“ und ihre Aussagen sind der Malerin sehr wichtig, „durch häufiges Überschreiben verselbstständigen sie sich dann zu einem Bild und der Ursprungstext ist verborgen,“ beschreibt sie. Dadurch bleiben die Botschaften auch gewissermaßen privat.

Sie legt persönlich einen großen Wert darauf, dass ihre Bilder eine Aussage haben, trotzdem „unbestimmte Zeichen“ erhalten bleiben, über die der Betrachter sich selbst Gedanken machen kann. „Jeder findet andere Dinge in den Bildern,“ sagt Adelheid von Bonin, „auch für mich selbst ist die Ausstellung eine große Überraschung. Sonst habe ich immer nur ein Bild in Arbeit, vielleicht noch hier und da eine Veränderung eines älteren“, aber einige Bilder habe sie selbst lange nicht mehr gesehen und geht nun selbst mit den Besuchern der Ausstellung auf eine Entdeckungsreise und diskutiert mit ihren Gästen über die versteckten Botschaften und die verschiedenen Möglichkeiten, was einzelne Personen in den Bildern erkennen können.

 Die in Westfalen aufgewachsene Künstlerin, die seit 1978 in Bad Soden lebt, war stets an Kunst interessiert. „Ich habe immer viel Musik gemacht, gemalt und gezeichnet“, erzählt sie. Auch neben dem Studium der Innenarchitektur in Offenbach hat sie ihre Hobbys nicht vernachlässigt. Nach dem Abschluss arbeitete sie in einem Architekturbüro und selbstständig als Innenarchitektin. Jedoch wollte sie sich mit der Kunst verwirklichen und malte gleichzeitig bei Frankfurter Künstlern, bis sie 1999 der Frankfurter Malakademie beitrat, wo sie Mal- und Zeichenkurse gab, wobei ihr Schwerpunkt auf der Portraitzeichnung lag.

Werke erstehen

Wer Interesse an Kunst und Farben hat und in die künstlerische Welt von Bonins eintreten möchte, kann dies noch bis Sonntag, 2. November, im Badehaus tun. Immer mittwochs, samstags und sonntags kann man sich die 16 Bilder von 15 bis 18 Uhr ansehen, mit der Künstlerin ins Gespräch kommen und vielleicht sogar ein Werk erstehen. Das erste Bild wurde bereits bei der Eröffnung verkauft, die Preise liegen zwischen etwa 400 und 600 Euro, je nach Größe.

Quelle: http://www.fnp.de/lokales/main-taunus-kreis/Eine-Entdeckungsreise;art676,1090545

Spukhafte Gespenster

Sollte jemand der Anwesenden wegen des Turniers ausnahmsweise keine Zeit gefunden haben, den Usinger Anzeiger zu lesen ... so sei es hier gesagt: Felix war auch schon da! Hier! Ja, in Bad Soden!

Doch folgen wir dafür der hiesigen Zeitungsgruppe Zentralhessen, die da wissen ließ: "In unterschiedlichen Konstellationen, als Solist, im Duo oder im Trio, gab die Familie Wedell ein hervorragendes Konzert. (...) So folgte zu Beginn ein flotter Auftakt mit dem „Marche charactéristique Nr.1 C-Dur“ ... Bereits nach diesem ersten Stück war ein leises „Wahnsinn“ aus den Zuhörerreihen zu hören.

Doch es sollte sich noch steigern. ... Zum Abschluss kündigte Franziska Hildebrandt das „Klaviertrio Nr. 2 c-Moll op. 66“ von Mendelssohn Bartholdy an. Es begann mit zwei markanten Sätzen, denen ein dritter fast lyrischer Satz folgte. Das Stück endete, wie Hildebrandt es beschrieb, mit einem „spukhaften Gespenstersatz“. Zu hören waren Flügel, Violine und Cello. Komponiert wurde dieses weniger bekannte Klaviertrio von Mendelssohn Bartholdy übrigens während der Zeit, die der Komponist in Bad Soden verbrachte." Er war also da. Der Meister selbst. Wir spielen quasi auf musikalisch geweihtem Boden ... schluchz ...

Geburtstage und andere Merkwürdigkeiten

Vater schlägt Sohn! Das war in Bad Soden natürlich kein Akt körperlicher Gewalt, sondern einer der "schachlichen Notwehr": In der ersten Runde der F-Gruppe sah die gespannte Schachwelt an Brett 11 die Paarung Thore Baßermann gegen Carsten Baßermann. Der mit Schwarz spielende und das Taschengeld zahlende Vater aus Breuberg siegte - und zwar gegen seinen genau heute den neunten Geburtstag (mehr oder weniger) feiernden Sohn!

Herzlichen Glückwunsch, Thore!

Der Glückwunsch gilt auch anderen lieben Zeitgenossen, die heute Geburtstag haben: Wayne Rooney (1985), Christoph Daum (1953), Bill Wyman (1936), Gilbert Bécaud (1927) und sie alle verbindet: Sie hätten in Bad Soden mitspielen können! Allerdings nur drogenfrei, Bill.

Wir haben einige Spieler mit einem nicht-deutschen Reisepass im Saal. Und wir freuen uns sehr darüber. Was wir noch nicht hatten, ist ein Teilnehmer, der direkt aus seinem Wohnort San José in Puerto Rico (verbunden mit den USA, aber formal selbständig) in unser Turnier eilte! Und das ist nicht irgendwer, sondern der 1934 geborene Manfred Krüger. Er ist (um ein paar Wochen) nach Dr. Lutz Eckert der älteste Teilnehmer des Wettkampfes! Zufällig handelt es sich gerade bei diesen beiden auch um die beiden mit dem längsten und dem kürzesten Anfahrtsweg, denn Dr. Eckert wohnt "gleich ums Eck", nämlich in Bad Soden. Zumindest spielt er für diesen Verein. Vielleicht wohnt er aber nun auch in Abu Dhabi oder Wladiwostok, wer weiß das schon?

Und ein kleines Rätsel haben wir nebenher auch noch gelüftet (wieso wusste das eigentlich sonst niemand?). "Unser Mann aus San José" ist zugleich auch der "Zwergenkiller". Nach der Tat riss er also aus nach Südamerika ... Noch immer aber wissen wir nicht, wer denn nun der "Zwerg" war, also der blonde, junge Mann in Beige - man sehe hier in der Mitte der Seite: http://www.ramada-cup.de/2005_2006

Zur Ergreifung des Pullunders führende sachdienliche Hinweise nimmt jede Turnierdienststelle entgegen - die Angaben werden auf Wunsch vertraulich behandelt.

Oftmals hat Schwarz auch Weiß

Schwarzduell: Daniel Schwarz gegen Dominik Schwarz

Schon 1952 erschien ein heutiger Klassiker der Ethno-Philosophie: "Schwarze Haut, weiße Masken", von dem auf Martinique geborenen Frantz Fanon.
https://de.wikipedia.org/wiki/Frantz_Fanon

So ein ähnliches Spiel mit Schwarz und Weiß, um das es ja im Schach auch geht, bietet sich natürlich an, wenn wir in einer Spielgruppe gleich DREI Teilnehmer haben, die allesamt "Schwarz" heißen. Was würde Eugen Roth dazu sagen? Aber halt! Fast das Erste, was einem Texter eingebläut wird, ist: Spielereien mit Namen sind absolut tabu. Logisch, es kann ja keiner dafür, wie er heißt.

Also nähern wir uns so todernst wie immer diesem Thema ... Matthias und Daniel Schwarz sind Brüder. Um den Schreiber zu verwirren, ist aber Dominik kein Bruder. Jedenfalls nicht von diesen zwei beiden. Klar ist jetzt: Der Turnierleiter kann nicht einfach "Schwarz,D." schreiben, möchte er unsere Strategen der Dunkelheit auseinanderhalten können. Ein Foto neben die entsprechende Spalte in der Paarungstabelle wäre eigentlich ein begeisternde Idee, zündete aber noch immer nicht so richtig bei Pairing-Officer Frank Jäger. Verstehe ich gar nicht ... Jedenfalls trafen wir in der zweiten Runde die folgenden Paarungen an Brett 2 und 3 an:

Der an 15 gesetzte Daniel Schwarz hatte Weiß gegen den an 1 gesetzten Dominik Schwarz; beide hatten einen Punkt in der ersten Runde geschossen. Der weiße Schwarz gewann. Und knapp daneben an Brett 3 spielte der an 28 gesetzte Matthias Schwarz (Donnerwetter, der hat sich ja schon weit nach vorne gekämpft!) gegen den an 7 gesetzten Jens Im Brook, dessen ostfriesischer Nachname ein wenig aus dem Farbspektrum ragte - und der dann auch noch siegte.

In der 3. Runde setzte sich das Spiel fort. An Brett 7 spielt mit einem Punkt Dominik Schwarz nun gegen Daniels Bruder Matthias Schwarz, der auch einen Punkt hat.

Körpersprache!

Man weiß nicht mehr genau, wann es passiert ist. Das mit der "Körpersprache". Gerade in Bremen & Hamburg kennt man sich zur Zeit damit aus. Jeder Reporter fordert das jetzt von einem Sportler, die Körpersprache müsse einfach stimmen. Dabei wäre es den meisten Zuschauern völlig egal, ob ihr Sportsfreund nun in einer eher lässigen, völlig entspannten Haltung oder eben straff und kernig den ersehnten Erfolg herbeiführte - "Hauptsache, die Kirsche is drinne!"

Vermutlich muss man insgesamt im Leben irgendwie schwungvoll, optimistisch wirken, auch schon früh morgens in der Fabrikhalle oder eben beim Schach-Sport. Gefragt ist ganz allgemein jene Dynamik, die der gemeine Schachspieler ja nicht nur im Turniersaal, sondern auch schon bei der Eile durch das Frühstücks-Restaurant zeigt.

Achja, manche Reporter wollen heute zusätzlich auch immer öfter "die Faust" sehen. Mein Heizungsmonteur könnte so nicht arbeiten. Auch in den meisten Sportarten ist diese Haltung der Hand eher hinderlich, aber im Schach ließe sich da schon was machen, es muss ja nicht die Zughand sein, die sich da - wiederum optimistisch, kämpferisch - zusammenballt. - Also, Leute, Ihr müsst  jetzt etwas ändern! Schach ist eben Sport, Wettkampf, Athletik ... jetzt eben auch mit Körpersprache. Und der Faust. Bis zur Becker-Hechtrolle übers Brett auf dem geraden Weg zum Matt ist es ab da nur noch ein kurzer mentaler Weg. Packen wir's an!

Sie nannten ihn Max

Rätsel sind dazu da, gelöst zu werden (und Brezeln dazu, gegessen zu werden, schon klar). Wir hatten bei Turnierbeginn noch geschrieben: "Manfred Krüger erkennt man auch heute noch gut, aber wer ist ihm gegenüber denn nun dieser blonde, junge ...? Ist der vielleicht schon längst Großmeister? Was ist aus ihm geworden? Spielt er heute sogar mit?" Der detektivische Eifer des DSAM-Teams brachte zutage: Mit an Sicherheit grinsender Schahrweinlichkeit handelt es sich bei dem gesuchten Spieler um niemand anderen als Max Hess, der 2005 noch mit einer in die Höhe strebenden DWZ von 790 für den Post-SV Memmingen spielte.

Unter den aktuell genau 100 gelisteten Spielern dieses Vereins findet sich heute kein Max Hess und in der gesamten DWZ-Datenbank des DSB leider auch nicht. Die manchmal ganz praktische Wikipedia schreibt "Max Hess geb. 1.3.1878, gest. 25.1.1975 in Boston war ein deutscher Hornist ..." Das ist wohl auch kein Treffer, nicht wahr? Dann gibt's noch einen Eintrag in Facebook; weil ich dieses System nie öffne, leider unbrauchbar; weiter geht's mit Einträgen beim Deutschen Ruderverband, irgendwas mit Nuklearmedizin und endlich Jimdo, was ebenso eine fernöstliche Kampfsportart wie auch ein neues Zuckerwasser-Getränk sein könnte. Kurz gesagt. Unser schlagfertiger Schachfreund Max Hess ist dem Schachsport wohl zumindest vorübergehend verloren gegangen. Aber nur wenig ist für ewig.

Ein Blick über die Bretter vor der Runde 4

Zwar ist es für die Qualifikation zum FINALE der Deutschen Frauen Amateur-Meisterschaft gar nicht zwingend nötig, einen der in der DSAM üblichen Quali-Plätze 1-6 zu erreichen, denn es reicht ja alternativ, "beste Frau" der jeweiligen Gruppe zu werden. Aber natürlich ist es eleganter, mindestens Sechste (wenn nicht besser!) zu werden. Richten wir also auch unter diesem Aspekt eingangs der 4. Runde den Blick auf das Turniergeschehen:

In der "Königsgruppe" A treffen wir mit Konstantin Konson, Wolfgang Ruppert und Tim Niklas Bingert auf drei Spieler mit 2,5 Punkten (die volle Punktzahl hat niemand). Ihnen folgen Dominik Will, Karsten Schöne und Detlev Wolter. Alle waren natürlich an den ersten Brettern zu sehen (Autogrammkarten bitte erst nach der Partie anfragen) und uns fällt auf: Für die Sache der Frauen ist das nix. In dieser Gruppe ist keine dabei.

In der Gruppe B hatte zumindest am Beginn der 4. Runde David Henrich glatte 100% erspielt. Ob das bis einschließlich Runde 5 so weitergeht? Josu Tornay Gomez, Thorsten Schössler, Wolfgang Weiler, Sandro Kleinen, Ludwig Czech, Siegmund Kolthoff, der Präsident des Schachverbandes Hessen Thorsten Ostermeier, Stephan Gutacker, Guntram Althoff und Mattias Johansson sind mit je 2,5 Punkten aber gut dabei! Auch hier: Keine Frau zu sehen.

Gerd Densing, Robert Neumann, Samuel Weber, Anatoli Semerow und Andreas Weber gelang es in der ganz erstaunlichen Gruppe C mit bisher 100% in die vierte Runde zu ziehen. Die Natur des Schweizer Systems erfordert es, dass  die nun großteils gegeneinander antreten mussten, was mindestens für jeweils einen "Punktabzug" bedeuten muss - natürlich nur in dem Sinne, dass es danach nicht mehr 100% sein können. Wen es getroffen hat, erfahren wir demnächst. In diesem Theater. Gehen Sie nicht weg. Suchen Sie nach den Frauen.

Und da sind sie! In der Gruppe D spielte Annmarie Mütsch mit imponierenden 100% und den weißen Steinen gegen Klaus Künitz, der die selbe Punktzahl mitbrachte. Auch hier gilt: "Es kann nur einen geben" ... aber wer wird's sein?

Aber auch Richard Bethke, womöglich verbandelt mit der Fernschach-Familie Bethke und Leon Hollmann haben knackige 3,0 Punkte - mehr ging bis dahin nicht! Katharina Reinecke ist die zweite Frau ganz weit vorne mit ihren 2,5 Punkten, die sie an Brett 3 gegen Ralf Haas (gleiche Punktzahl) auszubauen versuchen wird.

In der Gruppe E ist ganz weit vorne noch keine Frau zu sehen, aber "wart's nur ab, Henry Higgins, wart's nur ab ...", wie schon Eliza Doolittle in My Fair Lady warnte. Aber die spielt ja nicht mit, wird mir gerade gesagt. Die Jungs, die da vorne warten, sind jedenfalls Martin Brühe gegen Jens Im Brook mit je 3,0 Pkt. und Peter Mahler gegen Markus Kirchner mit je 2,5. Dass danach immer noch tausende anderer Spieler kommen, ist ja klar.

Und dann die F-Gruppe. Auch hier sehen wir zwei mit 3,0 Punkten am ersten Brett, nämlich Jonas Renk gegen Jonathan Grunwald, aber auch der "gleich achteran", nämlich daneben spielende Aaron Köllner hat bisher voll gepunktet. Jetzt versucht er das mit mit Schwarz gegen Carsten Baßermann (2,5 Pkt.) weiterhin zu tun. Und an Brett 3 schlägt Jana Basovskiy mit 2,5 Punkten gegen Thomas Winter auf. Wird ihr der Weiß-Vorteil, gepaart mit knorriger Spielkraft, zum vollen Punkt verhelfen?

Zusammenfassend kann man sagen: Gemessen an ihrem prozentualen Anteil der gesamten Spielerzahl sind recht viele "weibliche Wesen" im vordersten Teil der jeweiligen Gruppe mit dabei. Weiter so!

Die Uhren werden heute zurückgestellt!

Auch Deine Uhren!

Der neue Chesstimer Silver.

Sommerzeit war gestern, Normalzeit ist endlich wieder heute ... Du darfst nämlich in dieser Nacht eine Stunde länger schlafen! "Wer hat an der Uhr gedreht ... ist es wirklich schon so spät?" Nee, ist es nicht, es ist nämlich früher.

Um 03:00 Uhr passiert's, da ist es dann plötzlich 02:00 Uhr.

Womöglich müssen die armen Nachtportiers unten an der Rezeption heute eine Stunde länger arbeiten ... sei also noch freundlicher als sonst. Schaden kann so was nie.

Wichtig: Stefan Haas kommt zu uns!

Er ist so freundlich, einen kleinen Vortrag zu halten, um den wir uns sehr bemüht haben. Stefan Haas ist der Autor der großartigen Bücher "Das Schachturnier zu Baden-Baden 1870" und "Der XIX. Kongress des Deutschen Schachbundes zu Mannheim 1914", die ihresgleichen in der Schachliteratur suchen - und ich habe wirklich schon viel gelesen.

Am Sonntag ab 13:30 Uhr, wenn also jede Partie beendet sein wird, bieten wir diesen Vortrag in dem kleinen "Atrium" direkt neben dem Turniersaal an. Die Ehrung der Sieger - die für jeden ja ohnehin noch so wie der erste Zug mit zum Turnier gehört - beginnt pünktlich um 14:15 Uhr.

Selbstverständlich wird es auch für jene, die diesem packenden Vortrag zuhören, noch völlig ausreichende Gelegenheit geben, sich zu stärken, die Frisur zu richten oder den Koffer vollzustopfen, was immer für den Einzelnen im Vordergrund stehen wird. Bei der Ehrung der Sieger werden auch an Dich - ja, an Dich, ich bin ganz sicher! - als eine(n) der Besten Büchergutscheine vergeben werden. Den kannst Du sofort hier bei Herrn Stavridis am Bücherstand "umsetzen".

Das bedeutet, dass unser Partie-Ende, Haas-Vortrag, Ehrung der Sieger nebst Turnier-Ende und Bücherstand zeitlich und räumlich für Dich einen sinnvollen Zusammenhang ergeben.

Und nicht vergessen: Von Sonnabend auf Sonntag werden die Uhren umgestellt. Morgen (Sonntag, den 26.10.2014 um 3:00 Uhr) werden die Uhren umgestellt! Die Uhr wird um 1 Stunde, also von 3:00 auf 2:00 Uhr, zurückgestellt. Du kannst 1 Stunde länger schlafen!   Gute Nacht.

Dein Preis ist in Reichweite!

Hessishcer Verdienstorden, Quelle: Wikipedia

Hessischer Verdienstorden

"Ein Schachturnier beginnt mit der Eröffnung und endet mit der Siegerehrung", ist einer der Sätze, von denen die DSAM geleitet wird. Weil jede Spielerin, jeder Spieler und jeder vom Turnierpersonal das perfekt verinnerlicht hat, muss man auch nur noch gelegentlich unterstreichen:

Kein Spieler oder Spielerin kann einen Preis für jemand anderen mitnehmen - wer seine Trophäen nicht persönlich abholen mag, der bekommt auch nichts. Und manchmal ist es so richtig nützlich, sich solche Sätze durchzulesen ...!

Natürlich ist der Grund für diesen Leitsatz nicht, dass die nun mal vorbereiteten Aufmerksamkeiten nicht abgeholt werden, Staub ansetzen und schlecht werden könnten, das ist ja bei Hotelgutscheinen schwer möglich, nein: Der Grund dafür, dass "man" selbstverständlich als Teilnehmer eines Turniers bei der Ehrung der Sieger anwesend ist, besteht aus einem Wort:

Respekt.

Respekt, den man der Leistung der Besten durch Anwesenheit und Applaus zollt. Sportsgeist, Fairness, Etikette, alles das läuft auf dieses Wort hinaus. Alle standen miteinander im Wettkampf und diejenigen aus ihrer Mitte, die sich hier und jetzt nach fünf Partien als die Besten erwiesen, werden von ihren Mitstreitern mit ehrlichem Applaus bedacht. Das ist der Sinn von Sport. Respekt.

Jubel, Jubel, Feiertag!

Diese Überschrift gilt nicht der "gewonnen Stunde" der einsetzenden Normalzeit, aber vielleicht können wir die ja als Geschenk besonders an die Spielerinnen und Spieler auffassen, die schon ‟bronzemal‟ oder "silbermal" an unserem kleinen, intimen Turnier im gewaltigen Rahmen des DSB-Angebots teilgenommen haben oder die so nett waren, ihren Geburtstag in der Mitte unseres Spielerkreises zu verbringen.

Und um das hier auch einmal zu sagen: Das alles war und ist auch deshalb "mal wieder eine richtig runde Sache", wie es Turnierdirektor Dr. Dirk Jordan sagte, weil die Küche hier im RAMADA-Hotel Bad Soden exzellentes Niveau bot, weil der Service mit den vielen, netten, beängstigend jungen Damen und Herren im Service im Restaurant, an der Bar, an der Rezeption etc. richtig angenehm war – unser Kompliment an das Haus!

Zurück zur jubelnden Menge: Thore Baßermann, Joachim Rauscher, Wolfgang Ruppert und Maxima Schreer hatten während dieses Turniers Geburtstag, von allen vieren hübsch über die Turniertage verteilt, so dass unser Wettkampf ein ununterbrochenes Hoch-Fest war (jaja, wenn Du den Bauern nicht eingestellt hättest, hätt's noch besser sein können …). Die zuletzt Genannten haben HEUTE Geburtstag, aber unser Glückwunsch gilt Euch allen!

Wer zehnmal in der DSAM dabei war, wer also zehn Turniere der DSAM mitgespielt hat, erhält eine kleine Aufmerksamkeit, nämlich den "Bronzenen Springer". Das waren heuer diese Schachfreundinnen und -freunde, über die wir uns sehr gefreut haben:

Manfred Lenhardt, Jonas Feldheim, Jörg Grabenhorst, Thomas Hirschinger, Andreas Rönsch, Martin Sechting, Thomas Endres, Martin Strauss und Thomas Awiszus.

Wir danken Euch herzlich und hoffen, dass Ihr jetzt die ‟Stufe Silber‟ anvisieren möchtet! Für fünfundzwanzig Teilnahmen gibt’s den "Silbernen Springer" (nicht zu verwechseln mit dem ‟Silbernen Turm‟ vom Dähne-Pokal).

Bettina Baumann vom VfR-SC Koblenz, die in der C-Gruppe ihre Kreise zieht und Werner Krischak vom SK Marburg , der ebenfalls in der C-Gruppe spielt, sind unsere Helden vom Silbernen Springer. Herzlichen Glückwunsch und herzlichen Dank für Eure Treue.

Bad Soden 2014 ist beendet

Es war schön mit Euch!

Dieses "Herbstturnier" im schönen Taunus hat, so weit wir wissen, allen Spaß gemacht. Bei denen, die öfter gewannen als andere, löste es natürlich besondere Freude aus, aber für viele ist doch das Ergebnis ganz am Ende gar nicht so wichtig. Aber: Während der Partie wird selbstverständlich von jedem alles getan, "um das Ding zu gewinnen".

Die ersten Sechs jeder Gruppe und die beste Dame qualifizieren sich für das Finale vom 4. bis 6.J uni 2015 im RAMADA-Hotel in Niedernhausen bei Wiesbaden, also ganz in der Nähe unseres heutigen Turniers. Herr Direktor Müller wird, wie wir von ihm am Freitag hörten, auch dort für uns zuständig sein, es kann also nur großartig werden.

Und die strahlenden Gewinner sind ...

 

In der F-Gruppe

Sieger Gruppe F: Aaron Noah Köllner

Aaron Noah Köllner

siegte Aaron Noah Köllner aus Bergneustadt mit 4,5 Punkten. Aber diese eigentlich unfassbaren 90% schafften auch noch zwei andere, Jonathan Grunwald, Biebertal und Thomas Winter, Steinbach. Alle drei trennte nur die jeweils andere Feinwertung.

Diesem Trio folgte Rainer Knöchel, Wittstock, mit 4,0 Pkt., der einen halben Buchholz-Punkt mehr als die Fünfte Helga Helm, BiBaBo Leipzig (4,0 Pkt.) erzielte. Für die Leipzigerin dürfte nur wichtig sein: Sie ist die beste Frau in dieser Gruppe und damit klar für das Finale qualifiziert. Ihr folgten Nick Meinschien, Dortmunder SV, mit 3.5 Pkt.

Siebte und Achte wurden die Damen Lydia K.Saul, Erbach, 3.5 Pkt. und Jana Basovskiy, Mannheim, 3,0 Pkt. die durch die Buchholzzahlen getrennt wurden. "Wenn eine Frau auf 1 bis 6 kommt keine weitere Frau ins Finale", schrieb mir ein Turnierleiter mit Überblick, also: Schachfreundin Lydia "Königsjägerin" Saul ist somit leider nicht für das Finale qualifiziert, weil Helga Helm ja schon unter den besten Sechs einlief.

 

Die E-Gruppe

Der an Nr. 2 gesetzte Peter Mahler, Niederrad, hatte am Ende unter den ersten sechs (!) Spielern mit 4,0 Punkten die beste Buchholzzahl und war damit Erster! Werner Lakotta, Dessau, hatte dann auch noch die selbe Buchholzzahl wie der ihm folgende Jens Im Brook, Rot, so dass zwischen diesen beiden sogar noch der Sonneborn-Burner ... äh … Berger herangezogen werden musste. Bei den folgenden Schachathleten war zwar, wie gesagt, die Punktzahl identisch, aber die Buchhölzer waren unterschiedlich, was folgende Staffelung ergab: Vierter wurde Ruben Gideon Köllner, Bergneustadt, Fünfter Falk Blechschmidt, Waldkirchen, und Sechster wurde Daniel Schwarz fast "gleich von nebenan", der spielt nämlich für die SG Turm Idstein.

Moment - die Mädels: Arno, Johannes, Uwe, … alles keine … und dann doch! Dagmar Knobel vom Hamburger Verein Bille SC kam mit 2,0 Pkt. auf den 23. Platz und wurde damit "beste Frau" vor Maxima Schreer aus Friedberg. Schachfreundin Knobel hat sich damit in dieser Gruppe für das Finale qualifiziert!

 

Sieger Gruppe D: Leon Hollmann

Leon Hollmann

Aus der D-Gruppe erreichte uns schon gegen 11:00 Uhr die Information: "Brett 1 hat remis gemacht." Das sagt, um nicht missverstanden zu werden, absolut gar nichts über den Spielverlauf aus; es gibt eben Eröffnungen, die ziemlich flott im Unentschieden münden, wenn Weiß einmal kurz nicht so richtig aufpasst – und der Totalausgleich ist ja normalerweise auch das Ziel der schwarzen Strategie. Und ansonsten: Schach ist ein Strategiespiel...sport. Es wäre sonderbar, wenn das nicht auch für das "Spiel mit der Tabelle" gelten würde.

Wie auch immer, damit stand nun fest: Annmarie Mütsch und Leon Hollmann hatten ab 11:00 Uhr nicht nur genügend Zeit fürs zweite Frühstück, fürs Kofferpacken und fürs Hübschmachen für die Siegerehrung, sondern die beiden waren mit je 4,5 Punkten von niemandem mehr einzuholen! Wer von den beiden aber war nun Erste(r)? Die genaue Reihenfolge nach Feinwertung macht nach Ende aller Partien immer nur der Computer. Vorher geht’s nicht, weil ja die vielen, noch unbeendeten Partien riesige Auswirkungen eben gerade auf die Buchhölzer haben.

Annmarie Mütsch (DWZ 1627 und Elo 1646) vom Schachclub Eppingen bzw. von den Schachfreunden HN-Biberach hat damit gleichsam ein Doppelticket gelöst, denn natürlich wurde die sehr junge Dame auch beste Frau in dieser Gruppe. In der Deutschen Jugendmeisterschaft 2014 war das blonde Mädchen in der Gruppe der ‟unter Zwölfjährigen‟, also U12 (nein, nix mit U-Boot!) an Platz 23 gesetzt, erspielte sechs aus elf und bestätigte ihren Setzplatz am Ende doch nicht ganz: Es kann eben nicht jeder Tag ein Jubeltag sein.

Unser Partner ChessBase titelte am 8. Oktober 2014, also erst vor Kurzem: "Baden gewinnt Jugend-Ländermeisterschaft". Und, na klar, Annmarie Mütsch hatte wieder ihre schmalen Hände im Spiel. Die DWZ-Datenbank des Deutschen Schachbunds weist allein in den vergangenen zwei Jahren eine gar nicht mehr zu überblickende Zahl von Turnieren aus und so dämmert's einem langsam: Tatsächlich erzeugt viel Training durch viele (später gut analysierte) Partien eben auch eine erfreuliche Leistung. Weiter so, Annmarie!

Aber auch ihr Gegenüber in der letzten Runde erfordert hier (zum Glück) mehr als nur ein Wort. Leon Hollmann spielt für den SC Bad Soden, ist also "der" Lokalmatador dieses Turniers – und wurde dann auch Erster. Der 13jährige junge Mann mit den stählernen Nerven, die dem hessischen Erwartungsdruck gewachsen waren, hat eine Elo von 1632 und eine sich im gleichen Takt steil nach oben entwickelnde DWZ von 1606 (das heutige Turnier wird sie nicht verschlechtert haben …). Er spielt etwas weniger Turnierpartien als Annmarie, aber vielleicht ist ja jetzt die Lust am Spiel entfacht und kein Turniersaal mehr vor ihm sicher – wir würden uns freuen.

Insgesamt siegte Leon Hollmann, SC Bad Soden. Großartige Zweite wurde Annmarie Mütsch, Eppingen - und nun mit jeweils 4,0 Punkten: Gerhard Späth, Burlafingen wurde Dritter, gefolgt vom Vierten Nivesh Jayakumar, Frankfurt a.M. / Griesheim und die Fünfte Katharina Reinecke, Langen (das wird den DSB-Vize Michael Langer freuen, der dazu gehört … glaube ich) und als Sechste und damit glatt für das Finale Qualifizierte Estelle Morio, Hauenstein.

Wenn Sie bitte mal eben schauen wollen: Unter den ersten sechs Spielern befinden sich hier bereits drei Frauen! Das ist die Normalverteilung, wie sie uns für die Zukunft vorschwebt. Weiter so. Wir arbeiten dran. Zusammen.

 

Die C-Gruppe. 11:45 Uhr. Die Frisur sitzt. Und in der "Vitamin" C-Gruppe hatte sich gerade so einiges entschieden. An Brett 2 erzwang das schachliche Schicksal nämlich den Remis-Schluss zwischen Andreas Weber und Gerd Densing, die damit beide 4,0 Punkte hatten, aber nun doch noch von ungefähr dreitausend anderen Spielern eingeholt werden konnten.

Das galt aber nicht für das Brett 1, denn Anatoli Semerow und Robert Neumann einigten sich nun auch nach einer durchaus umkämpften Begegnung auf remis, so dass Anatoli Semerow nun 4,5 Punkte hatte (liebe Leute, das sind stramme 90% - versucht's mal nachzumachen!) und als Sieger der Gruppe C von niemandem mehr einzuholen war.

Anatoli Semerow spielte in Barsinghausen bei Hannover Schach und wurde auf mysteriöse Weise von dort nach Erlangen gebeamt, denn seit 2011 gibt’s für ihn keine Bezirksmeisterschaft Niedersachsen Süd mehr, sondern nur noch die in Mittelfranken. Er wurde, wie uns die FIDE sagt, 1983 geboren, hat eine Elo von 1836 und eine DWZ von … ja, auch so … von 1864.  Unser Schachfreund hat schon fünf DSAM-Turniere hinter sich (das ergibt ja schon einen halben Bronze-Springer!), darunter ein Finale und hat nun das Ticket für das nächste Finale gelöst. Und das alles ergab am Ende dieses Bild:

Klarer Erster war Anatoli Semerow, Barsinghausen, mit 4,5 Punkten. Zweiter wurde Michael Thomele, Obernau, der ebenso wie die bis Platz 6 folgenden Spieler 4,0 Punkte erzielte und der Leser weiß es schon: Die Feinwertung gab ihnen den Rest … trennte sie. Dritter wurde also Gerd Densing, Jünkerath, vor dem Vierten Jan Grube, Meiningen, dem Robert Neumann aus Nürnberg als Fünter folgte. Den Sechsten machte ein Spieler aus dem heute recht erfolgreichen Barsinghausen, nämlich Gerhard Albert.

Aber das sind wieder alles nur Kerle .. wo war denn die beste Frau? Man musste die Tabelle ein bisschen herunterfahren, um sie zu finden, aber hier ist sie: Tabea Wilke, Hattersheim, erspielte sich mit 2,0 Punkten in der schwierigen C-Gruppe ein achtbares Ergebnis – und das Ticket zum Finale!

 

Sieger Gruppe B: David Henrich

David Henrich

In der B-Gruppe musste es schon wegen der vielen und vor allem der vielen sehr starken Spieler spannend werden. Dachte jeder. War auch so:

David Henrich, Niederbrechen wurde mit 4,5 Punkten zwar klarer Sieger, ihm folgten aber fünf Spieler mit jeweils 4,0 Punkten. Also: Feinwertung. Die staffelte das so: Zweiter wurde Guntram Althoff, Erbach, der dritte Platz ging an Thorsten Schössler, Lerchenberg. Vierter wurde mit Dr. Reiner Martin, SC Bad Soden, ein echter "Einheimischer", dem als Fünfter, Siegmund Kolthoff, Buchholz, folgte. Sechster wurde Sandro Kleinen, Übach. - Beste Frau wurde die sich diesmal künstlich zurückhaltende Annabelle Schäfer, Korbach, mit ... nicht ganz so vielen Punkten wie sonst.

 

Die A-Gruppe ist nach den Wertungzahlen die "Königsklasse" der Amateurmeisterschaft. Macht Euch aber nichts vor: In der DSAM wird buchstäblich jeder Spieler bis ans letzte Brett der F-Gruppe mit gleicher Aufmerksamkeit und Freundlichkeit behandelt – wenn nötig, helfen die Schiedsrichter auch im Rahmen der Regeln.

Der König von Bad Soden wurde … Tim Niklas Bingert! Der junge Hofheimer erzielte 4,0 Pkt., aber einem halben Buchholz-Punkt mehr als der Zweite, nämlich Wolfgang Ruppert, Flörsheim.

Detlev Wolter, Höntrop, war der feinwertungsbeste Spieler auf den Rängen 3-5, also jener mit 3,5 Pkt.; ihm folgten der Vierte Dr. Frank Hoffmeister, Eppstein und als Fünfter Armin Farmani Anosheh, Deutschland (den Club kannte ich noch gar nicht ...?) Sechster wurde Ingo Thomas, Krefeld, mit 3,0 Pkt.

In dieser Gruppe spielte leider keine Dame mit. Dass Manfred Lenhardt für den "SC Weiße Dame" (Berlin) startet, zählt leider nicht. Also keine Qualifikantin. Das werden wir zu ändern versuchen.

 

Die fürs Finale qualifizierten Frauen.

An der ersten Deutschen Amateur Frauenmeisterschaft haben sich 27 Mädchen und Frauen beteiligt. Das ist angesichts des kurzen Vorlaufs eine sehr gute Zahl, die auch durch die tolle Zusammenarbeit aller deutscher Referenten für Öffentlichkeit und für Frauen auf Landesebene zustande kam: Herzlichen Dank, Kollegen!

Jetzt setzen wir uns natürlich zum Ziel, diese Zahl mit mehr Vorbereitungszeit in den kommenden Turnieren zu übertreffen – irgendwann sollten wir einmal weniger Jungs als Mädels am Start haben, nicht wahr?

Zuerst ergab sich übrigens noch ein leicht kurioses Durcheinander ob der genauen Zahl der Starterinnen, wie Pairing-Officer Frank Jäger schrieb: "Bei einem Mädchen war versehentlich (offenbar bei der Anmeldung durch die Spielerin selbst) ausgewählt worden. Daher erst die Zahl von 26." Tja, die Hast des Tages war eben noch nicht jeder schon beim Durchschreiten der Eingangstür des behaglichen Hotels von den Schultern geglitten.

Wir haben uns über jede und jeden gefreut – auf Wiedersehen!

Euer DSAM-Team

Wunderbarer Vortrag von Stefan Haas

Eine ganz besonders nette und vor allem informative Einlage war dem DSAM-Team mit der Einladung des Buchautors Stefan Haas gelungen. Er schrieb die Bücher "Das Schachturnier zu Baden-Baden 1870" und "Der XIX. Kongress des Deutschen Schachbundes zu Mannheim 1914", also über jene beiden Turniere, die wegen des jeweils ausbrechenden Krieges abgebrochen werden mussten und so zugleich Wendepunkte deutscher Geschichte als auch der Schach-Historie bedeuten, was Herr Haas kenntnisreich und vor allem gut lesbar beschrieb.

Eine Stunde lang hingen mehr als ein Dutzend Spieler an den Lippen von Stefan Haas, der auch nach seinem "Seminar" sehr viele, auch für ihn interessante  Gespräche über sein Thema führte. Wir haben uns sehr gefreut, dass Herr Haas sich dafür zur Verfügung stellte und hoffen, dass er noch weitere, ähnliche Bücher folgen lässt, die ja zum Teil auch eine Dokumentation der Geschichte des Deutschen Schachbundes darstellen.

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