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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2009/2010

Qualifikationsturnier Kassel

18. bis 20. Dezember 2009

Spielort:

RAMADA Hotel Kassel City Centre

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Dr. Dirk Jordan und Klaus J. Lais berichten aus Kassel

Schneesichere Eröffnung in Kassel

Das vorweihnachtliche Turnier der DSAM startete trotz oder gerade wegen des romantisch pudergezuckerten Kassels sehr stimmungsvoll und pünktlich. In gekonnter Vertretung des Oberbürgermeisters begrüßte der Stadtrat Heinz-Gunther Drubel die angereisten 237 Teilnehmer. Er hob die heute nun besonders günstige Lage der ehemaligen "Zonenrandgemeinde" Kassel nicht nur in der Mitte Deutschland, sondern auch Europas hervor. Stolz berichtete Stadtrat Drubel, dass die Stadt im abgelaufenen Geschäftsjahr - gegen den allgemeinen Trend in der Wirtschaftskrise - 17 Prozent plus bei den Übernachtungszahlen verzeichnen kann. Auf dem Weihnachtsmarkt stehe die größte Pyramide Deutschlands und lade die Teilnehmer nach den Runden zu einem köstlichen Glühwein ein.

Für den Präsidenten des Hessischen Schachverbandes, Dr. Harald Ballo, überbrachte der 2. Vorsitzende des Schachbezirks Nordhessen, Rainer Weyers, die besten Wünsche für erfolgreiche Partien. Er betonte, dass man im Schach eine Partie mit Anstand verlieren und mit Würde gewinnen kann.

Eröffnung

Ralf Schreiber, Breitenschachreferent des Deutschen Schachbundes, freute sich über die große Teilnehmerzahl. Mit einem Zuwachs von über 60 Spielern erweist sich das Turnier eine Woche vor dem Fest als interessanter Farbtupfer in der Turnierlandschaft. Eine weitere "Neuheit" der DSAM erfreut insbesondere die Spieler der A-Gruppe. Der Sieger des Finales der DSAM der A-Gruppe wird ab 2010 eine Einladung (Freiplatz) zur Deutschen Einzelmeisterschaft erhalten. Darüber hinaus erläuterte er den Anwesenden, dass wir im Rahmen des Finales der DSAM in Magdeburg den "Verein des Jahres" auszeichnen werden. Inoffiziell gab Ralf Schreiber dann bekannt, dass der Deutschland-Cup (D-Cup) anlässlich des Jubiläums "20 Jahre Wiedervereinigung" über den Tag der Deutschen Einheit (02.-09.10.2010) durchgeführt wird. Diese zur Schacholympiade 2008 erfolgreich eingeführte Veranstaltung soll in Wernigerode ausgerichtet werden.

Interessante Endspiele

Auch bei der DSAM-Vorrunde in Kassel geschah, was schon an anderer Stelle das eine oder andere Mal vorgekommen sein soll. Ein Spieler denkt: nun ist es leider vorbei und gibt auf. Die Kiebitze finden aber, dass die Partie sich retten lässt. Sehen Sie folgendes Diagramm:

Schwarz ist am Zug. Er wird wohl ungefähr so gedacht haben: wenn der weiße Bauer weiter vorzieht, muss ich diesen letztendlich schlagen und dann folgt einfach g2-g3 mit Matt.

Es gibt aber eine versteckte Rettung. Patt! 1. … Th3+! 2. g×h3 und wir haben das finale Patt auf dem Brett. Bei 2. Kh1 verfolgt der schwarze Turm den König mit permanenten Schachs 2. … Th1+ 3. Kf2 Tf1+ usw. über das ganze Brett. Eine schöne Nebenlösung bringt 1. … Tg3 aufs Brett 2. T×g3 ist ebenfalls Patt. Nach 2. a7 T×g2+! geht der Turm zurück auf die a-Linie oder es ist nach dem Schlagen wieder Patt.

Eine interessante Stellung auch für Übungsleiter zum nächsten Training.

1000 Mal berührt …

… haben wir beim RAMADA Cup ja fast schon jedes Thema. Aber dann passiert auch immer was! Immer wieder beliebt: Das Trikot-Ablichten. Hier präsentieren wir mal was besonders Grimmiges. Aber nutzt ja nüschd auf der Rückseite, wa.

4 mal Wendeschach

Seit Frankfurt an der Oder wird im 20. Jubiläumsjahr der Wende Wendeschach gespielt. Das bedeutet, wir spielen mit Frank Günnewichs Wendetischen morgen vor der Siegerehrung ein kleines Blitzturnierchen an vier Brettern aus. Die Wendetische haben die Besonderheit, dass man bei jedem Zug immer nur seine eigenen Figuren sieht und dann - genau - wendet. Das kündigte heute schon mal Dr. Jordan an, nachdem er dem wartenden Schachpublikum zunächst 43 Minuten Redezeit versprach, dann aber auf unverschämte 4,3 Minuten kürzte.

10 mal Weihnachtsschach

Michael Schönherr

Es gab noch was zu verschenken - ist ja schließlich bald Weihnachten. Michael Schönherr, Herausgeber der Schach-Zeitung, bekannte sich einmal mehr als Fan der Deutschen Amateurmeisterschaft. Nicht nur, dass er gerne und häufig vorbeischaut, er bringt auch regelmäßig etwas mit. Die ersten Acht, die in der vierten Runde gewinnen, kriegen einen Geschenkeumschlag des Hamburger Zeitschriftenverlegers. Eine sehr schöne Geste bewies Schönherr gegenüber dem Organisationsteam. Zehn Ausgaben des Bertina Henrichs-Romans "Die Schachspielerin" samt zugehörige Eintrittskarten für den gleichnamigen Film, der Anfang Januar in den Kinos anläuft! Herzlichen Dank.

25 mal Wochenendschach

Nein, gemeint ist nicht das Organisatorenteam, das ja immerhin sieben verlängerte Wochenenden im Jahr (mal vier Tage) hier quasi rund um die Uhr für perfekten Ablauf sorgt. Gemeint sind Helmut Seeber und Gerhard Paris, die sagenhafte 25 mal bei einem RAMADA Vorturnier mitspielten! 25 mal. Das ist nicht nur eine sagenhafte Leistung. Das würde umgerechnet bedeuten, dass die beiden ununterbrochen im fünften Jahr alle Vorturniere mitgespielt hätten, wenn die Teilnahmen in Serie wären.

Und es geht noch doller. Die Namen hat Dr. Dirk Jordan uns nicht verraten, aber zwei Teilnehmer waren schon zum 35. Mal (!) dabei. Allerdings müssen wir uns in den nächsten 15 Turnieren gerade darauf vorbereiten, was wir ihnen beim 50. Mal schenken.

Frank Schellmann
Gerhard Albert
Kai Boll

Da lesen sich zehn Teilnahmen nicht sensationell - und doch unterstreicht es vor allem wieder eines: Wer uns kennengelernt hat, bleibt uns treu: Frank Schellmann, Gerhard Albert und Kai Boll sind diesmal die "Zehner" samt Urkunde und Geschenk.

Überreicht wurden die Preise vom DSB-Referenten für Breitensport, Ralf Schreiber.

Kurz vor der Bescherung

Wenige Stunden vor der Kür 36 weiterer Meisterkandidaten schauen wir wie immer auf den sportlichen Teil. In der Königsgruppe A führen drei Spieler mit je drei Punkten. Ihnen folgen nicht weniger als elf Teilnehmer mit 2,5 Punkten. Es gibt also nicht den Hauch einer Chance, die sechs wahrscheinlichsten Kandidaten auszufiltern. In der B-Gruppe dürfte es Karl-Heinz Schnegelsberg geschafft haben. Der Kasseler (!) hat vier Punkte und ist auf jeden Fall unter den ersten Sechs. Aus zehn Verfolgern werden weitere fünf Finalisten. In der C-Gruppe ist es besonders spannend. Acht Spieler haben 3,5 oder 3 Punkte. Wer von diesen mit nach Halle fährt, zeigt der Finaltag. Mit Julian Grötzbach ist hier ein Hamburger dabei, aus dem Veranstaltungsort des nächsten Vorturniers.

Ganz ähnlich sieht es in der Gruppe D aus, doch die beiden Führenden haben mit vier Punkten einen ganzen Punkt vor, so dass vor allem die vier Folgenden gesucht werden. In "der E" ist faktisch noch gar nichts klar. Hier könnte rein rechnerisch der Tabellenachte noch ganz oben landen. Angeführt von Klaus Schreiner aus Lüneburg mit 3,5 Punkten folgen nur sechs Spieler mit 3 Punkten. Mit Alexej von Hindte steht in der Gruppe F bereits ein Finalteilnehmer fest. Dann steht aber zwischen dem Zweiten und dem Achten schon ein ganzer Punkt. Gut möglich, dass die Plätze Eins bis Sieben morgen in der Reihenfolge "einlaufen". Die Feinwertung entscheidet dann.

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