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Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft
RAMADA Cup 6³   2009/2010

Qualifikationsturnier Frankfurt/Oder

20. bis 22. November 2009

Spielort:

RAMADA Hotel Frankfurt/Oder

Turnierinformationen:

Teilnehmerliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Rangliste:

Gruppe A · Gruppe B · Gruppe C · Gruppe D · Gruppe E · Gruppe F

Klaus J. Lais berichtet aus Frankfurt/Oder

Zuhause was Spannendes erleben

Banner DSAM

Können Sie. Sie können aber auch zu uns kommen. Denn ein Serienstart, zumal an einem neuen Spielort, ist immer was besonderes. Die Deutsche Amateurmeisterschaft "leidet" und lebt von einem Phänomen. Nämlich das der Serientäter. Es lässt kaum jemanden los, wenn er erst mal hier reingeschnuppert hat. Es gibt Spieler, die zehn, fünfzehn, zwanzig Vorturniere des RAMADA Cups gespielt haben und es gibt welche, die über Jahre ganze Turnierserien mitgemacht haben und manche Teilnehmer kamen am Donnerstagabend hier nach Frankfurt und meldeten vorsorglich Verspätung fürs zweite oder vierte Vorturnier an.

Andrang bei der Anmeldung

Grundsätzlich kann das Erfolgsmodell DSAM kaum noch Spieler aufnehmen, weil viele Stammgäste über Jahre rechtzeitig bei uns sind. Und doch könnten manche Spielorte noch mal um 10 bis 20% höher ausgelastet sein - doch dafür bedarf es neuer Teilnehmer, um die Turnieratmosphäre erst mal zu testen und dann immer wieder zu kommen. Ebenso wie hier manch Altbekannter, der von den ebenso "alt bekannten" Organisatoren schon namentlich begrüßt wird.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: In fünf Runden an einem Wochenende von freitags bis sonntags ein Turnier in einer sehr ausgeglichenen Spielgruppe zu höchstens 30 Euro - perfekt durchorganisiert. Dann kann man diese 30 Euro auch noch um sechs, zwölf, achtzehn Euro reduzieren, je nach Anmeldezeitraum und -bedingung. Hinzu kommen fünfzehn Euro, die vor Ort verzehrt werden müssen. Was uns umgehend zum nächsten Vorteil bringt. Die Preise sind in manchen Spielorten so was von zivil, da lohnt sich auch das Kiebitzen. Wie wär´s mit 15 Tassen Koffein-Doping?

Filiale Frankfurt eröffnet

Spielsaal zur Eröffnung

Mit 166 Teilnehmern ist Frankfurt/Oder als Neugründung ganz ordentlich gestartet. Man hätte gern noch 50 Spieler mehr aufgenommen, aber wie schon beschrieben: Den potentiellen Meisterkandidaten der Meisterschaft muss im 53. Vorturnier der Serie auch Gelegenheit gegeben werden, das Turnier zu genießen. Denn sie kommen gerne wieder. Die sprichwörtliche Gelegenheit beim Schopfe packte Norbert Heymann, der Vizepräsident des Landesschachbundes Brandenburg und früherer Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Schachbund. Er ehrte zur Eröffnung Dr. Dirk Jordan als "Motor" und Antreiber der Deutschen Amateurmeisterschaften und der Schacholympiade 2008 in Dresden mit der goldenen Ehrennadel des Landesverbandes.

Norbert Heymannl

Überreicht wurde Urkunde und Nadel durch Jugendspielerin Theresa Pohl, die ihrerseits gleich anschließend von Heymann selbst mit der bronzenen Ehrennadel für ihre herausragenden schachlichen Leistungen geehrt wurde. Der eher schüchternen Pohl war es sichtbar peinlich, nur wenige Tage nach einem großen Bericht in der märkischen Oderzeitung wieder im Rampenlicht zu stehen. Sie stand es aber tapfer durch und machte sich gleich zur Runde 1 auf, um die D-Gruppe aufzumischen.

Und hier noch ein paar Impressionen von den Brettern. Vom Organisationsteam sind neben den fleißigen Helfern vom USC Viadrina Frankfurt (herzlichen Dank an dieser Stelle), Martina und Dirk Jordan, Ute Bornkampf, Martin Sebastian, Matthias Möller, Egmont Pönisch und Klaus-Jörg Lais vor Ort. Mit ihnen 166 hoch ambitionierte Spielerinnen und Spieler in den sechs Wertungsgruppen.

Auslosung
Konzentration in Gruppe F
Raymund Stolze im Gespräch mit Martin Sebastian

Großes Schach? - Kannst Du auch!

Ein studienartiges Diagramm aus Runde Eins im D-Turnier! Nachdem Weiß im Mittelspiel eine Qualität gewann und zusätzlich bis zum vermeintlich leicht gewonnenen Endspiel einen Bauern mehr behielt, kommt es zu dieser Diagrammstellung mit Weiß am Zug. Bisher alles sauber runtergetauscht, genau dieses Endspiel hatte Weiß ja angestrebt. Sollte doch leicht gewonnen sein - oder? Aber wie?

Probieren Sie es doch mal "blind", also ohne sofort Rybkas Fritzchen zu fragen. Eigeninitiative gefragt. Wie muss Weiß vorgehen, um das Spiel zu gewinnen? Ich verrate Ihnen mal, dass wir hier ein paar mal die Klötzchen verschoben haben und nachdem wir der Meinung waren, das sei Remis, unser Rechner ein sattes Plus für Weiß anzeigte. Also doch gewonnen oder was?

Noch was Schachlich-fachlich-flachliches…

Edmund Wuttke aus der A-Gruppe traf in Runde 2 auf Rasmus Svane, einer der stärksten deutschen Nachwuchsspieler und beabsichtigte wohl, ihn mit seinen schwarzen Steinen frühzeitig aus dem Takt zu bringen nach 1. e4 f6?! 2. d4 g6.

Svane ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, baute sich langsam und sorgfältig auf und seinen Vorteil stetig aus. Schon nach zehn Zügen brach die schwarze Stellung richtig ein und nach 23 Zügen kam es zu folgendem malerischen Diagramm nach 23. e×f6

Zwei Züge später war denn Schicht.

Schach ist sportlich

Zumindest mit der richtigen Sitztechnik.

Volle Konzentration bei den Jüngsten. Heute geht´s ans Eingemachte. Vor der Runde Drei haben noch genau zwanzig Spieler gruppenübergreifend zwei Punkte. In den einzelnen Wertungsklassen liegen - bis auf Gruppe D - auch alle oben gesetzten Spieler noch ganz gut im Rennen.

Carsten Schmidt
Bessie Gröning

Unter ihnen manch bekanntes Gesicht. Bessie Gröning beispielsweise, Miss Tausendsassa vom Hamburger SK ist dabei und begleitet wieder mal ihren Nachwuchs. Carsten Schmidt, der Vizepräsident des Berliner Schachverbandes spielt in Gruppe A mit bislang Eins aus Zwei, sieht aber am Schachbrett nun genauso entschlossen aus wie in der Verbandspolitik.

Damit die Konzentration beim Nachwuchs erhalten bleibt, kann man zwei ganz regelmäßige Fotomotive entdecken. Zum einen die Kiebitzreihe in der Sektion F samt Hoffen, Bangen, Daumendrücken und zum anderen die schachlich ambitionierten Motivationskünstler aus dem Schachunterricht.

DJ Martin Sebastian
Ergebnisse

Ob es gereicht hat, zeigen freilich erst die Ergebnisse. Rundenbeginn für den vierten Durchgang ist samstags um 15:00 Uhr. Die Organisation ist vorbereitet. Ebenfalls für alle Sonderaufgaben gewappnet, zeichnet sich der erfolgreiche Absolvent des FIDE-Schiedsrichterkurses Martin Sebastian aus. Beiläufig fachliche Einschätzung ("Remis, hab ich gleich gesehen"), Meister der Uhrenelektronik und neuerdings auch DJ für widerspenstige CD-Werke; alles drin, alles dran am "Langen".

Ansonsten freuen wir uns auf einen abwechslungsreichen Samstag! Michael Schönherr von der "Schachzeitung" ist da und stellt sein Fachmagazin vor, Michael Richter als Internationaler Meister und Chessbase-Experte hält einen Vortrag über die bekannte Software und Frank Günnewich zeigt wieder seine schönen Schachtische her. Ansonsten: Analysen, Ehrungen, Schachbücher und Vorentscheidungen. Auch am RAMADA Cup alles drin, alles dran.

Volles Programm

Nicht, dass noch jemand meint, wir machen hier halbe Sachen. Gerade bei einer neuen Station geben wir alles. Und andere auch.

Chessbase-Seminar mit IM Michael Richter
Chessbase-Seminar mit IM Michael Richter

Zur Mittagspause wurden vorgestellt: Michael Richter. Seines Zeichens Internationaler Meister und allgemein anerkannter Chessbase-Experte, der hier gleich zwei Seminare über die meist bekannte Schachsoftware aus dem Hamburger Haus gab. In der ersten Sektion fanden sich überwiegend junge Zuhörer, im zweiten Durchlauf war auch reiferes Publikum dabei.

Ein ausführlicher Bericht zum Workshop findet sich bei Chessbase.

Dann kündigte Dr. Dirk Jordan Michael Schönherr an, der nicht nur als erster Redakteur unserer geliebten Meisterschaft eine Titelstory widmete, sondern auch richtig gern hier ist, um die Atmosphäre zu genießen und Geschenke mitzubringen! Zwanzig Stück davon gingen unters schachbegeisterte Volk: Probehefte, Chessbase-CDs und vieles mehr.

Schach-Schwenktische von Frank Günnewich

Dann hätten wir noch Frank Günnewich, der auch noch gern was verschenkte. Nämlich einen seiner inzwischen gut bekannten Schach-Schwenktische, die eine besondere Variante des Schachs zulassen. Davon wird morgen einer zwischen Auswertung und Siegerehrung ausgespielt!

Selbstverständlich gibt es auch wieder den beliebten Schach-Shop und wer hier zehn Mal dabei war, kriegt ohnehin einen wertvollen Buchpreis von Euro-Schach. In Frankfurt/Oder waren das: Bessie Gröning, Frank Wollenweber, Hanno Keuneke und Andreas Taubhorn.

Matthias Möller gratuliert Bessie Gröning zum Jubiläum
Matthias Möller gratuliert Frank Wollenweber zum Jubiläum
Matthias Möller gratuliert Hanno Keuneke zum Jubiläum
Matthias Möller gratuliert Andreas Taubhorn zum Jubiläum

Wie sieht es nach vier von fünf Runden sportlich aus? In der "Königsgruppe" A ist es am spannendsten. Hier führen mit Kiese, Pitschka und Schmidt drei Spieler mit je drei Punkten. Ihnen folgen weitere drei Verfolger mit 2,5 auf dem Konto. In B führt Marco Becker mit 3,5 Punkten. Chancen auf den Thron haben auch noch zwei Verfolger mit je drei Treffern. In der Caesar-Gruppe führt André Müller mit 3,5, ein Quintett folgt ihm. In der Gruppe D gibt es einen allein Führenden mit 3,5 Punkten: Michael Müller. Der kann noch von sechs Verfolgern mit je Drei gestoppt werden. In der E liegt ein Trio vorne. Büchel, Fenzal und Krieger führen mit 3,5. Die F-Gruppe weist den einzigen Spieler mit absolut weißer Weste aus. Es ist René Kieseling. Und für alle anderen während den Pausen? Gibt ja noch das hier beliebte Tandem im Analyseraum…

Endspurt-Bilder

Geburtstagskind Harald Haug

Neben dem Geburtstagskind Harald Haug aus Jedesheim, dem Hauptschiedsrichter Matthias Möller mit einem Buchgeschenk gratuliert, zeigen wir Ihnen die sechs Spitzenpaarungen.

Gruppe A: Carsten Schmidt - Dr. Matthias Kiese
Gruppe A: Carsten Schmidt - Dr. Matthias Kiese
Gruppe B: Marco Becker - Stephan Brem
Gruppe B: Marco Becker - Stephan Brem
Gruppe C: André Müller - Mario Oberling
Gruppe C: André Müller - Mario Oberling
Gruppe D: Max Melcher - Michael Müller
Gruppe D: Max Melcher - Michael Müller
Gruppe E: Fred Buechel - Jürgen Fenzal
Gruppe E: Fred Buechel - Jürgen Fenzal
Gruppe F: Jens Jubisch - René Kieseling
Gruppe F: Jens Jubisch - René Kieseling

Wendeschach und 36 Sieger

Bei der Deutschen Amateurmeisterschaft ist es üblich, die ohnehin nicht lange Zeit zwischen dem Rundenende und der Siegerehrung mit einer Präsentation oder einem schachlichen Vortrag zu verbinden. In diesem Jahr übernahmen diese Aufgabe acht Schachfreunde, die für den Kampf um den ersten Wendeschachpokal eine K.O.-Blitzrunde ausspielten. Sieger in diesem außergewöhnlichen Wettbewerb wurde Dr. Gerhard Köhler, der am besten mit der Wendetechnik zurecht kam: Das Spiel hat zwei verschiedene Spielfelder, die durch einen Wendemechanismus jeweils nach einem Zug hoch geklappt werden. Schwierig wird es dadurch, dass auf den beiden Seiten entweder die schwarzen oder weißen Figuren stehen. So wird einerseits die Brettgeografie trainiert, andererseits die Konzentration. Eine ausgezeichnete Leistung des Siegers im "1. intergalaktischen, höchst internationalen Weltmeister-Wendeschachpokal" - und das im Blitz! Das Spielgerät durfte der Sieger gleich mitnehmen. Eine Spende des "Tischlers" und Herstellers Frank Günnewich.

Wendeschach
Großer Andrang beim Endkampf im Wendeschach
Wendeschach

Die 36 Sieger des Turniers wurden je in den Sechsergruppen der Qualifikationsturniere von den drei Schiedsrichtern Möller, Pönisch, Sebastian, den Präsidenten des Landesschachbundes Brandenburg Krüger und Heymann und dem F&B-Hotelmanager Granzow geehrt. Zuvor jedoch wartete der LSBB selbst mit einer Überraschung auf: Das erste Ehrenbanner in der Geschichte des Landesschachbundes überreichte Präsident Hilmar Krüger höchst selbst für das Organisationsteam des RAMADA Cups. Dr. Dirk Jordan nahm ihn stellvertretend entgegen.

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